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HPV-Infektionen: Übertragung, Symptome, Behandlung, Vorbeugung

HPV-Infektionen gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Die allermeisten Infektionen heilen ohne Therapie und ohne Folgen aus. Einige Virentypen verursachen Feigwarzen. Manche Virentypen können dazu führen, dass sich Zellen des Körpers verändern. Darum ist HPV für verschiedene Krebserkrankungen verantwortlich. Eine Impfung gegen HPV empfehlen Expert*innen unbedingt.

Was sind HPV-Infektionen, und wie häufig sind sie?

HPV-Infektionen werden von humanen Papillomaviren (HPV) verursacht. HPV-Infektionen sind die häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Fachpersonen schätzen, dass in der Schweiz 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung in ihrem Leben irgendwann eine HPV-Infektion haben. Sie sagen auch, dass sich 14 bis 16 Prozent der 16-25-Jährigen mit HPV anstecken.

Führen alle HPV-Typen zu einer Krankheit?

Nein. Nicht alle HPV-Typen lösen Krankheiten aus. Es gibt etwa 200 verschiedene Typen von Papillomaviren. Die sind alle durchnummeriert. So gibt es zum Beispiel einen HPV Typ 6 oder einen HPV Typ 16. Etwa 40 von ihnen können zu Veränderungen im Genitalbereich und am After führen. Sehr oft verlaufen die Infektionen ohne Krankheitszeichen und fallen deshalb gar nicht auf. Viele Menschen bemerken gar nicht, dass sie sich angesteckt haben. Der eigene Körper erkennt die Viren meist schnell und zerstört sie. Wenn eine HPV-Infektion verheilt ist, ist sie auch verheilt und kann nicht gefährlich werden. Einige HPV-Typen rufen Feigwarzen (Genitalwarzen) hervor. Fachpersonen nennen diese HPV-Typen «Niedrigrisiko-Typen». Andere HPV-Typen können in seltenen Fällen zu Gebärmutterhalskrebs oder anderen Krebserkrankungen führen. Fachpersonen nennen diese HPV-Typen «Hochrisiko-Typen».

Was können die Folgen sein?

Die allermeisten Infektionen – 90 Prozent – heilen ohne Therapie und auch ohne Folgen innerhalb von 2 Jahren aus. Bei 70 Prozent der Infizierten verschwindet das Virus innerhalb eines Jahres. Erst im Laufe von Jahren können verschiedene Hochrisiko-Typen zu Krebsvorstufen oder Krebserkrankungen im Genitalbereich, Analbereich und Mund-Rachenraum führen. Die Viren vom Typ 16 und 18 sind verantwortlich für 70 Prozent der Erkrankungen mit Gebärmutterhalskrebs. In den vergangenen Jahren gab es in der Schweiz jährlich ungefähr 250 neue Fälle von Gebärmutterhalskrebs und 5000 Fälle von Krebsvorstufen. Regelmässige gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig. So entdecken Fachpersonen Krebsvorstufen frühzeitig und können diese gut behandeln.

Wie werden HPV-Viren übertragen?

Die Viren werden am häufigsten beim Geschlechtsverkehr, Oralsex und Analsex übertragen. Sie können aber auch übertragen werden, wenn ihr Sextoys gemeinsam benutzt. HP-Viren gibt ein infizierter Mensch über die Haut weiter. Darum ist auch beim Petting eine Ansteckung mit HPV möglich. Die Viren kannst du nämlich bei sehr engem Haut-zu-Haut-Körperkontakt oder auch durch abwechselndes Streicheln übertragen. Über kurzen, flüchtigen Körperkontakt kannst du dich nicht infizieren. Wenn du eine Feigwarze berührst, ist das Risiko, dass du dich ansteckst, relativ hoch. Hier liegt das Risiko etwa bei 70 Prozent. Wenn du aber gegen HPV geimpft bist und dich an die Safer-Sex-Regeln hältst, bist du bestmöglich vor HPV geschützt. Dann ist das Ansteckungsrisiko äusserst gering. Wenn du noch mehr über Übertragungswege wissen möchtest, informiere dich bitte beim RKI (Robert-Koch-Institut).

Wie kann ich mich vor Papillomaviren schützen?

  • Es gibt eine Impfung gegen HPV, die Fachpersonen unbedingt empfehlen. Sie ist in der Schweiz bis zum Alter von 26 gratis. Die Impfung machst du am besten vor deinen ersten sexuellen Kontakten. Dann wirkt die Impfung besonders gut. Je nachdem wie sexuell aktiv du bist, kann das ein unterschiedliches Alter sein. Du kannst zum Beispiel auch noch mit 40 Jahren von der Impfung profitieren, wenn du bis dahin nicht mit einer oder mehreren Personen sexuell aktiv warst. Mehr dazu erfährst du in unserem Text «HPV-Impfung: Schutz vor Gebärmutterhalskrebs und Genitalwarzen».
  • Sprich mit den Personen, mit denen du Sex hast. Wenn sie ungeschützten Sex mit anderen Menschen hatten, besteht das Risiko, dass sie HPV haben – das Risiko ist höher, je höher die Anzahl ihrer Sexpartner*innen war. Das gilt auch schon für Jugendliche.
  • Feigwarzen am äusseren Geschlecht sind sichtbar. Also schau genau hin, ob dein*e Partner*in Hautveränderungen hat. Aber vergiss nicht: wenn keine Warzen vorhanden sind, können die Viren trotzdem vorhanden und ansteckend sein. Denn die meisten Erkrankungen verlaufen unerkannt.
  • Safer Sex bietet teilweise Schutz vor HPV. Lass dich darum auch impfen. Im Zusammenspiel mit den Safer-Sex-Regeln verhinderst du so bestmöglich, dass du dich mit HPV ansteckst. Verwendet auf jeden Fall Kondome oder Femidome. Sie verringern das Risiko einer Ansteckung. Wenn eine*r von euch Feigwarzen hat, muss das Kondom den Haut- oder Schleimhautkontakt zur Warze vollständig verhindern. Und das ist je nach Sitz der Warze nicht immer möglich. Latexhandschuhe und Lecktücher bieten einen möglichen Schutz, wenn ihr das Geschlecht mit den Händen und dem Mund berührt. Teilst du Sextoys mit anderen? Dann solltest du jedes Mal ein neues Kondom verwenden, bevor du ein Sextoy weitergibst.
  • Wir empfehlen dir sehr, dass du mal den Safer-Sex-Check machst. Der gibt dir konkrete Tipps, wie du dich grundsätzlich vor STI schützen kannst und die Tipps sind persönlich auf dich zugeschnitten.