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Kondome bei Latex-Allergie und anderen Beschwerden

Polyurethan, Polyisopren, Schafdarm und Nitril sind Alternativen zu Latex. Häufig führt nicht das Latex zu Beschwerden, sondern andere Chemikalien am Kondom. Deshalb sollten bei empfindlicher Vagina das Kondom und das Gleitmittel möglichst neutral sein.

Was ist Latex-Allergie?

Die meisten Kondome sind aus Latex, das ist Naturkautschuk. Manche Menschen sind auf das Latex in den Kondomen allergisch. Mögliche Symptome einer Latex-Allergie sind Juckreiz, Brennen, Hautrötung und auch das Bilden von Quaddeln der Haut an der Kontaktstelle mit dem Latex. Das kann dann in Reizungen der Schleimhäute des Magens, der Augen und der Nase übergehen.

Alternativen zu Latex:

Kondome aus Polyurethan

Kondome aus Polyurethan sind so sicher wie Kondome aus Latex. Sie bieten vergleichbar guten Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Sie werden im Gegensatz zu Latex-Kondomen nicht von öl- oder fetthaltigen Gleitmitteln angegriffen. Sie sind teurer als Latexkondome. Sie riechen nicht und leiten die Wärme besser als Latex. Manche ziehen das Gefühl mit Polyurethan dem mit Latex vor. Wie das für dich ist, probierst du am besten selbst aus. Kondome aus Polyurethan sind ein kleines bisschen weniger elastisch als Latexkondome und sitzen nicht ganz so fest, daher gilt hier um so mehr: genug Feuchtigkeit.

Kondome aus Polyisopren

Polyisopren ist synthetisch hergestellter Naturkautschuk. Es enthält nicht die natürlichen Proteine, die zu einer Latex-Allergie führen können. Daher können sie bei Latex-Allergie verwendet werden. Latex hat gegenüber dem Polyurethan den Vorteil, dass es elastischer ist und auch günstiger. Kondome aus Polyisopren sind so sicher wie Kondome aus Latex. Sie bieten vergleichbar guten Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Aber bei Kondomen aus Polyisopren gilt wie bei Latex-Kondomen: Nur Gleitmittel auf Wasser- oder Silikonbasis verwenden!

Kondome aus AT-10

Diese Kondome sind auf Kunstharzbasis. Sie vertragen wie Kondome aus Polyurethan auch öl- oder fetthaltige Gleitmittel.

Kondome aus Schafdarm

Es gibt auch Kondome aus Schafdarm – sie schützen vor einer Schwangerschaft, aber nicht vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen.

Femidome – Kondome für Frauen

Kondome für Frauen (Femidome) aus Nitrilkautschuk oder Polyurethan eignen sich bei Latex-Allergie. Beide Materialien vertragen sich auch mit öl- oder fetthaltigen Gleitmittel. Vorsicht: Es gibt Femidome aus Latex. Da solltest du wie gehabt nur Gleitmittel auf Wasser- oder Silikonbasis verwenden.

Spermizide und andere Chemikalien

Vielfach ist es allerdings nicht das Latex, das die Beschwerden verursacht. Die meisten allergischen Reaktionen im Geschlechtsbereich werden von Spermiziden (z.B. Nonoxynol 9) ausgelöst, mit denen viele Kondome beschichtet sind. Darum ist es besser, Kondome ohne Spermizidbeschichtung zu verwenden. Ebenso sollten Gleitmittel ohne Spermizide verwendet werden.

Faustregel: Möglichst neutral

Natürlich können auch all die sonstigen Chemikalien, die den Kondomen zum Riechen, Schmecken oder zur Luststeigerung beigemischt werden, zur Unverträglichkeit führen. Als Faustregel gilt: Verwendet bei empfindlicher Vagina möglichst neutrale Kondome mit neutralem Gleitmittel.

Wo kann ich latexfreie Kondome kaufen?

Viele Geschäfte, die Kondome verkaufen, haben auch latexfreie Kondome. Auf der Verpackung steht, aus welchem Material sie sind. Eine grössere Auswahl bekommst du online. Achte auch bei latexfreien Kondomen auf die richtige Grösse.