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Petting und Vorspiel: Tipps

Was ist Petting? Und was ist Vorspiel? Und was macht man dabei? Das kannst du hier lesen.

Was heisst Petting?

Du schmust mit einer anderen Person. Und ihr berührt einander am Geschlecht und auch am restlichen Körper mit den Händen, dem Mund oder irgendwelchen Spielzeugen so, dass es für euch angenehm und sexuell erregend ist. Der Penis dringt nicht in die Vagina oder den After ein. Das heisst: Beim Petting erregen sich Frauen und Männer gemeinsam sexuell, ohne dass der Penis in die Vagina oder den After eindringt.

Was heisst Vorspiel?

Wenn der Penis anschliessend an das Petting in Vagina (Geschlechtsverkehr) oder After (Analverkehr) eindringt, nennt man das Petting auch Vorspiel.

Kann ich mit Petting für den Geschlechtsverkehr üben?

Beim Petting kannst du gut für den Geschlechtsverkehr üben. Denn du machst dich vertraut mit dem Körper und der sexuellen Erregung deines*deiner Partner*in. Du kannst dir das Geschlecht genau ansehen. Du kannst es fühlen, daran riechen und es schmecken. Und du kannst beobachten, wie es sich bei sexueller Erregung verändert. Beim Petting berührt jemand anderes deinen Körper und dein Geschlecht. Auch damit kannst du dich vertraut machen. Du spürst, wie es sich anfühlt, wenn er*sie dich auf verschiedene Weisen berührt. Mehr dazu erfährst du in unserem Text «Petting als Übung für den Geschlechtsverkehr».

Brauchen wir Verhütung beim Petting?

Der Penis dringt beim Petting nicht in die Vagina ein. Ob ihr beim Petting verhüten müsst, kommt darauf an, was ihr genau macht. Lies dazu bitte unsere Tipps «Tipps zum Verhüten beim Petting und beim Vorspiel» Dir fällt es schwer, auf Verhütung zu bestehen? Dann lies bitte unseren Text «Wie bestehe ich auf Verhütung und Schutz vor STI?».

Wie fange ich an?

Du kennst die Person noch nicht so gut? Und ihr hattet noch wenig Sex miteinander? Dann küsst du vielleicht erst. Du streichelst die Person an Händen, Armen, Schultern, am Kopf. Ihr schaut euch in die Augen und redet oder witzelt miteinander. Dadurch kannst du Vertrauen aufbauen und Hemmungen überwinden. Langsam werden eure Hände und Münder auch zu Busen und Po und zur Geschlechtsregion wandern. Vielleicht lässt du deine Kleider erst an und ziehst mit der Zeit immer mehr aus. Der Anfang vom Petting ist aber von Paar zu Paar unterschiedlich. Es gibt Paare, die sind einander sehr vertraut. Sie lenken ihre Aufmerksamkeit beim Petting manchmal ziemlich schnell zum Busen, zum Po und zum Geschlecht.

Wie fühlt es sich noch besser an?

Beim Petting berühren sich eure Körper. Das fühlt sich das ganz anders an, wenn ihr sie vorher mit Öl eingeschmiert habt. Grundsätzlich könnt ihr euch mit allem einschmieren, was ihr wollt. Vorsicht nur in der Geschlechtsregion, die Haut ist dort sehr empfindlich. Und das Milieu in der Vagina kann leicht gestört werden. Am besten, ihr verwendet für den Penis, die Vulva und die Vagina Öl oder Gleitmittel.

Welche Berührungen sind richtig?

Du fragst dich, wo und wie du deine*n Partner*in anfassen sollst? Du weisst nicht, ob zarte oder heftige Berührungen, schnelle oder langsame Bewegungen «richtig» sind? Dann findest du das am besten heraus, indem du verschiedenes ausprobierst. Achte dabei darauf, wie es euch gefällt. Denn jedem Menschen gefallen andere Berührungen.

Eine Frau in Unterwäsche sitzt auf einem nackten Mann. Sie schlingt ein Bein um ihn und legt die Arme um ihn.

Wie merken wir, was uns gefällt?

Am besten du bewegst dich am Anfang langsam und sanft und berührst auch langsam und sanft. Lasst euch Zeit, zu spüren, wie ihr euch bewegt und berührt. Dann merkst du besser, wie es sich für dich anfühlt. Und du lässt der anderen Person auch Zeit dafür. Und ihr könnt auch besser bestimmen, wie weit ihr gehen wollt. Bist du mit einer Frau zusammen und fragst dich, woran du merkst, was ihr gefällt? Dann lies bitte unseren Text «Woran merke ich, was einer Frau (beim Sex) gefällt?».

Welche Berührungen sind besonders gut beim Vorspiel?

Das Vorspiel dient dazu, dass ihr eure sexuelle Erregung anfeuert. Ihr steigert die sexuelle Erregung so weit, dass ihr beide bereit seid für Geschlechtsverkehr. Das bedeutet, dass der Penis steif genug wird, um in eine Vagina einzudringen. Und die Vagina wird weit und feucht genug, um einen Penis aufzunehmen. Es sind also alle Berührungen gut, die dafür sorgen, dass ihr bereit werdet für Geschlechtsverkehr. Jede Person hat da andere Vorlieben.

Wie machen wir beim Vorspiel die Vagina bereit?

Viele wissen zu wenig darüber, wie sie die Vagina bereit machen. Bitte lies deshalb diesen Text über die Vagina, bevor du hier weiter liest. Dann weisst du, wie sie aufgebaut ist und funktioniert. Die Vagina ist im äusseren Drittel sehr empfindlich dafür, wenn du sie berührst oder reibst. Weiter innen enthält die Vagina weniger Nervenfasern. Diese Nervenfasern reagieren mehr darauf, wenn du sie dehnst. Sie sind nicht so empfindlich dafür, wenn du sie reibst. Das heisst: Mit dem Finger oder der Zunge erreichst du gut die reibungsempfindlichen Stellen am Vaginaeingang und unmittelbar dahinter. Die Nerven weiter hinten in der Vagina stimulierst du besonders gut, wenn du die Vaginawand mit den Fingern oder mit einem Dildo dehnst und drückst.

Wie zeige ich, was mir gefällt?

Sag beim Petting, was sich gut und was sich weniger gut anfühlt. Was du nicht sagst, können deine Partner*innen immer nur vermuten. Denn wie sollen sie wissen, dass du zum Beispiel Berührungen der Brust – oder der Kniekehlen, oder des Nackens, oder des Hodensacks oder anderswo – besonders gern hast? Sie machen dann vielleicht etwas, das dir nicht gefällt. Und sie meinen, du fändest das total heiss. Es gibt neben Reden noch eine gute Art, deine Partner*innen mit deinem Körper vertraut zu machen. Nimm mal ihre Hand selbst in die Hand. Und führ sie sachte dorthin, wo du sie gern hättest. Wenn du mehr dazu lesen willst, lies bitte unsere Tipps «Reden über Sex ist hilfreich und erotisch».

Wer befriedigt hier wen?

Du steigerst und geniesst beim Petting deine sexuelle Erregung. Dein*e Partner*in unterstützt dich dabei. Vielleicht findest du manche Berührungen am Anfang komisch oder langweilig. Und du lernst erst, wenn sie oft wiederholt werden, dass sich diese Berührungen doch gut anfühlen. Du lernst und übst beim Petting, deinen Körper immer besser zu spüren. Und du lernst, diese Wahrnehmung mit guten Gefühlen zu verbinden. Mehr dazu steht in unserem Text «Guter Sex: Wer befriedigt hier wen?».