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Frage Nr. 33968 von 29.10.2021

Hallo zusammen
Ich bin hier weil ich schwierige Gefühle habe und ich mit jemandem sprechen will, wo mir verstehen kann.
Ich bin ein 14 jähriges Mädchen, wo aus Italien kommt. Ich wohne aber seit etwa 7 Jahren in die Schweiz. Ich habe ein Bruder und zwei Eltern die mit mir wohnen, der Rest der Familie ist in Italien. Wir sind in die Schweiz gezogen, weil mein Vater hier Arbeit gefunden hat, da in Süd-Italien recht viel Krise gibt und kein Zukunft für mich und mein Bruder.

Meine Mutter hat eine Schwester und ein Bruder und als wir in die Schweiz kamen war es sehr schwierig. Wir konnten alle die Sprache nicht, kannten niemand und hatten keine Verwandten. Wir wohnten am Anfang in ein ein 20 Quadratmeter Zimmer, zu viert. In Italien hatten wir ein Haus wo sehr gross war, wo mein Grossvater für seine Tochter (Meine Mutter) gemacht hat. Es war ein drastischer Wechsel.

Ich und mein Bruder haben angefangen in die Schule zu gehen in der Schweiz, mein Vater fing an zu arbeiten und meine Mutter blieb arbeitslos da sie uns nah sein wollte, weil Land wechseln ist nicht einfach. Wir waren fröhlich auch wenn wir nicht unbedingt ein top Leben hatten, so wie vorher. Das Problem lag und liegt heute immer noch in Italien. Meine Mutter sprach logischerweise mit unsere Familie und meine Tanten, Onkel....über unser Lebensstyl und Privatsachen. Leider sind diese Privatsachen nicht so privat geblieben, weil man Onkel nicht so eine schöne Person war. Er hat mit Bekannten und Verwandte über unser Lebesstyl gesprochen und über unsere Privatsachen. Zum Teil hat er auch über Sachen gelogen und falsche Sachen über uns erzählt. Beispielsweise , dass meine Eltern uns ein schlechtes Leben gegeben haben und das wir in die Schweiz schlecht von unsere Eltern behandelt werden....etwas wo nie gestummen hat, auch nicht jetzt! Die anderen haben das geglaubt und als wir zurück für die Ferien in Italien kamen, sprachen alle schlecht über uns und unsere Familie.

Meine Mutter war sehr traurig und unsere Ferien wurden sogar abgekürzt da es ein Horror geworden war, das alle schlecht über uns sprachen. Meine Mutter hat Angefangen sich zu deprimieren und nicht mehr unsere Verwandte anzurufen und einfach kein Kontakt zu unsere Verwandte zu haben. Sie meinte eine Familie muss nicht gegen dich sein, sondern auf deine Seite stehen und das war leider nicht mehr so gewesen. Sie wollte von niemand Hilfe haben und nur für mich, mein Bruder und mein Vater denken.

Heute sind 7 Jahren vorbei gegangen, meine Mutter hat jetzt mehr Kontakt zu meine Grossmutter und meine Tante...aber ihr Bruder ist für ihr null geworden, auch für das wo in den nächsten Jahren passiert ist. Zu lange zu erzählen aber als Beispiel hat er mal zu meine Mutter gesagt, dass sie in die Schweiz gegangen ist nur um viel Geld zu bekommen und reich zu werden. Das hat ihr sehr weh getan, glücklicherweise gab es mein Vater wo ihr geholfen hat. Weil meine Eltern sind für mich und mein Bruder in die Schweiz gekommen, um uns eine Zukunft, eine Arbeit und ein sicheres Leben zu geben. Für das sind wir beide dankbar. Heut gehe ich ans Gymnasium, bin für Sprachen interessiert und will Übersetzerin werden. Mein Bruder macht eine Lehre als Informatiker und ist auch fröhlich.

Ich fühle mich aber traurig, weil ich meine Mutter in all den schwierigen Gefühlen und Situationen nicht geholfen habe, da ich die Situation nicht verstanden habe. Ich war nur 7 Jahre alt, ich wusste nichts davon, von das Streit mit ihr Bruder. Ich fühle mich schlecht aus diesem Grund und hoffe das ich ihr nie verletzt habe oder etwas falsches gesagt, wo ihr traurig gemacht hat.
Lg

Unsere Antwort

Es klingt so, als ob dein Onkel wirklich neidisch auf deine Mutter war und euch nicht gegönnt habt, dass es euch gut geht. Er meint es wirklich nicht gut mit euch. Es ist gut, dass deine Mutter den Kontakt mit ihm abgebrochen hat. Sie sorgt gut für sich selbst, und sie hat die Unterstützung durch deinen Vater. Und sie sorgt so auch für ihre Kinder.

Ich frage mich, warum du meinst, dass ein siebenjähriges Mädchen seine Mutter unterstützen soll. Du schreibst selbst, dass du die Situation nicht verstanden hast. Findest du, ein siebenjähriges Mädchen sollte das verstehen? Und wenn sie älter wird und es versteht, warum soll sie die Mutter unterstützen? Sie leidet doch auch unter der Situation. Sie leidet auch darunter, wenn es ihrer Mutter schlecht geht.

Als Tochter ist deine Rolle nicht, deiner Mutter bei ihren Familienproblemen zu helfen. Das wäre ja ein Mutter-Tochter-Rollentausch, und das ist für deine Entwicklung gar nicht gut. Es ist die Rolle deiner Mutter, dir zu helfen.

Als Kind lernst du Menschen verstehen und mit ihnen umgehen. Dazu gehört es auch, dass du Menschen verletzt und "falsche" Dinge sagst - und mit Hilfe deiner Eltern aus diesen Fehlern etwas lernst. Ich hoffe, dass du das gegenüber deiner Mutter auch konntest und kannst.

Ich wünsche mir für dich, dass du dich freuen kannst darüber, wie gut ihr hier Fuss gefasst habt und dass es euch gut geht. Ich wünsche mir, dass du dich darüber freuen kannst, dass deine Mutter sich von ihrem Bruder abgegrenzt hat. Ich wünsche mir, dass du vertrauen kannst, dass deine Mutter für sich selbst sorgen kann und dass dein Vater sie unterstützt.

Schau mal, wie das bei dir ankommt, was ich hier so schreibe. Ich frage mich insgeheim: Wirft dir deine Mutter etwas vor? Sagt sie dir, dass du ihr helfen solltest? Zeigt sie dir irgendwie, dass du dich falsch verhältst? Wie kommst du zu diesen traurigen Gedanken? Wie kommt es, dass du findest, du hättest als Kind wie eine Erwachsene funktionieren müssen? Vielleicht möchtest du da nochmal genauer hinschauen.

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