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Frage Nr. 36190 von 14.01.2023

Liebes lilli Team,
Ich habe eine Frage. Ich habe momentan viel Stress und mir ist aufgefallen, dass ich abends total verspannt bin im Beckenboden. Meine Zahnärztin hat auch schon einmal zu mir gesagt, dass ich bei Stress nicht so die Zähne zusammen beißen soll. Ich habe mal gehört, dass Kiefer und Beckenboden wohl zusammen gehören und wenn man oben verspannt, verspannt man auch unten. Ich merke das blöderweise in dem Moment gar nicht so, also dass ich mich dann so anspanne.

Ich muss mich gerade in viel neues einarbeiten und bin dann wohl, wenn ich mich konzentriere irgendwie verkrampft. Also ich wollte fragen, was ich da so genau dagegen tun kann.

Also abends massiere ich dann den Beckenboden, mir fällt es leichter wieder loszulassen, wenn ich die Stellen berühre mit dem Finger, dann kann ich das gezielter.

Unsere Antwort

Anspannung ist eine ganz typische Reaktion auf Stress. Der zeigt sich an verschiedenen Stellen im Körper, denn es hängt alles miteinander zusammen. Einige Menschen haben ganz bestimmte Stellen im Körper, wo sie die Anspannung besonders stark spüren. Und bei vielen Menschen ist das der Kiefer.

Dein Ansatz, abends deinen Beckenboden zu massieren, ist schonmal eine gute Idee. Was auch sehr gut hilft gegen Stress, ist Schütteln. Du kannst dir zum Beispiel Musik anmachen, die dir Lust macht, dich wild zu bewegen und den Stress abends abschütteln. So können sich auch Verspannungen lösen, die du vielleicht gar nicht gespürt hast, einfach weil die angespannten Muskeln wieder in Bewegung kommen. Bewegung ist sehr gut gegen Anspannung. In unserer heutigen Zeit sitzen wir sehr viel und haben gleichzeitig hohe Anforderungen zu bewältigen. Das heisst die Anforderungen können sich nicht so gut in Bewegungen ausdrücken. Wir verharren in einer ziemlich konstanten Position, während in uns einiges passiert. Da hilft es sehr, wieder in Bewegung zu kommen.

Du hast Recht, dass es eine Verbindung gibt zwischen Kiefer und Beckenboden. Die funktioniert in beide Richtungen. Wenn eins entspannt, entspannt das andere auch. Du findest viele, viele Übungen auf youtube gegen Zähneknirschen und Kieferpressen. Ich empfehle dir aber, möglichst auch die umliegenden Körperregionen einzubeziehen. Also schau nicht nur auf den Kiefer, sondern massiere auch den Hals, Nacken, die Schultern und die Arme nach unten bis zu den Handgelenken und Fingern. Wenn du die Entspannung so ausbreitest, erreichst du mehr.

Ganz konkret in Phasen der Konzentration kannst du deine Zunge an den Gaumen legen und den Unterkiefer locker lassen. Wenn die Zunge oben am Gaumen ist, kannst du die Zähne nicht aufeinanderpressen. Das könntest du dir angewöhnen.

Du schreibst "momentan viel Stress". Das klingt nach einer begrenzten Zeit. Schau, dass du nicht andauernd in diesem Zustand bist, und fahre dein Stresslevel durch Pausen und Dinge, bei denen du auftanken kannst, immer wieder runter. Denn Dauerstress kann krankmachen.

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