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Frage Nr. 36205 von 16.01.2023

Hallo Lilli,

wo ist bei Frauen eigentlich der untere Harnröhrenschliessmuskel? Die Harnröhrenöffnung sitzt ja über der Vagina. Wenn um die Öffnung ein Muskel verläuft, wie kann der dann z.B. bei einer vaginalen Geburt ausleiern sodass die Frau inkontinent wird, schließlich wird bei der Geburt ja die Vaginalöffnung gedehnt, also sollte es ja den darüberliegenden Harnröhrenausgang mit seinem Schliessmuskel nicht treffen?

Viele Grüße und Danke!

Unsere Antwort

Bei der Frau verläuft die 4-5cm lange Harnröhre vom Boden der Harnblase bis zur äusseren Urethralöffnung am Scheideneingang. Diese ist als kleine Öffnung gleich unterhalb der Klitoris sichtbar. Es gibt einen inneren Harnröhrenverschlussmuskel, gleich beim Abgang aus der Harnblase, und einen äusseren Harnröhrenverschlussmuskel, kurz vor der äusseren Urethralöffnung. Dies liegt in sehr enger Nachbarschaft zur Vagina.

Beim Durchtritt des kindlichen Kopfes durch die Vagina werden neben der Vagina selbst praktisch alle Beckenbodenmuskeln stark gedehnt, einschliesslich dem Scheidenverschlussmuskel und dem Harnröhrenverschussmuskel. Manchmal können sie auch ganz einreissen, oder sie werden durch einen Dammschnitt durchtrennt und dann wieder zusammengenäht.

Dammschnitte werden zum Glück in den letzten Jahren möglichst vermieden, wenn sie nicht absolut nötig sind. Dennoch kann eine vaginale Geburt ihre Spuren hinterlassen und zu Harn-Inkontinenz führen durch die beschädigten Beckenbodenmuskeln. Glücklicherweise erholen sich die Beckenbodenmuskeln mit der Zeit wieder und sie können dann durch gezieltes Beckenbodentraining gestärkt werden. 

 

 

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