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Frage Nr. 37351 von 04.09.2023

Hallo zusammen,

ich bin in meinen jungen Zwanzigern und ich habe nicht das beste Selbstbewusstsein. Ich mag meinen Körper nicht wirklich, da ich einen dicken Bauch habe, und dadurch fühle ich mich total unsicher. Dies hindert mich auch beim Dating, da ich den Wunsch Frauen kennenzulernen, ich merke aber das ich keine Körperliche nähe zulasse, da ich meinen Körper nicht mag, da zu dick, und ich auf abstand gehe. Dann gehen Frauen mehr auf abstand, habe ich gemerkt. Und ich traue mich auch nicht körperliche nähe an ihr zu suchen.

Ich gehe quasi Körperlich immer auf abstand und es gehört nicht nur das emotionale miteinander, sondern auch das Körperliche. Ich denke das merkt man auch da ich eher auf abstand bin. Das nervt mich... Ich kann leider gesundheitlich kaum Sportarten machen, da ich Probleme mit meinen Handgelenken habe. Ich kann sowas wie schwimmen machen. Könnte ich denn rein mit der Ernährung abnehmen, und wenn ja wie?

Könntet ihr bitte noch auf das Thema Selbstbewusstsein / Selbstsicherheit eingehen, wie ich das denn werden kann? Ich denke das macht auch viel aus, um bei Frauen attraktiv zu werden, denn eine tolle Ausstrahlung macht finde ich viel mehr aus, als das aussehen, doch aussehen zählt halt auch dazu. Ich sollte mich in meinem Körper wohlfühlen, doch mein Bauch nervt mich, und körperlich gehe ich da immer auf abstand, womit ich mich selber beim kennenlernen von Frauen aufhalte.

Wie bekomme ich eine tolle Ausstrahlung?
Eventuell ziemlich viele Fragen, doch hoffe ihr könnt meine Fragen beantworten. Bitte so ausführlich wie möglich. Danke! :-D

Unsere Antwort

Ich empfehle dir sehr unsere Verführungstipps. Da steht auch drin, wie du dich attraktiver und begehrenswerter fühlen kannst.

Ausserdem möchte ich noch etwas über deine Beziehung zum Körper schreiben. Es ist ganz wichtig, dass du eine bessere Beziehung zu deinem Körper kriegst. Zentral ist hierbei dein Bauch. Er ist ja auch das Zentrum deines Körpers.

Viele Menschen mit rundem Bauch fühlen sich wohl und sicher in sich selbst. Es ist also falsch, dass der Bauch schuld an deinem unsicheren Gefühl ist. Dein Kopf, also deine Gedanken, sind verantwortlich. Wahrscheinlich sagst du dir ganz oft, ganz automatisch: "Mein Bauch ist dick, und deshalb bin ich unsicher". Du könntest da mal ganz bewusst gegensteuern: "Mein Bauch ist ein wichtiger Teil meines Körpers, dank dem ich lebe". Jedesmal, wenn du einen negativen Gedanken hast, steuerst du ganz bewusst einen positiven dagegen. Das hilft deinem Gehirn, sich aus festgefahrenen Bahnen zu lösen.

Es ist wirklich wichtig, dass du deine Einstellung zu deinem Bauch änderst und eine gute Beziehung mit ihm aufbaust. Dein Bauch sieht nicht nur aus, sondern er hat auch eine Funktion. Und da leistet er enormes – obwohl du ihm möglicherweise ganz wenig Dankbarkeit und Liebe schenkst. Und, ganz wichtig: Dein Bauch kann auch fühlen. Er kann sich fühlen. Wie fühlt sich dein Bauch mit dir? Wenn du deine Hände auf deinen Bauch legst, bist du dann ganz mit deiner Aufmerksamkeit beim "Der Bauch ist dick" – oder achtest du darauf, wie sich die Hände für den Bauch anfühlen? Wende dich ihm zu und frag ihn, wie es ihm mit dir geht. Wie geht es deinem Bauch mit dir? Kannst du Interesse für ihn entwickeln? Das fände ich ganz wichtig. Erlaube dir dabei, in den Bauch runter zu atmen. Möglicherweise willst du ihn nämlich klein machen und atmest dadurch eher flach. Damit wir angenehme, gute Gefühle haben, ist Bauchatmung aber wichtig. Daher empfehle ich dir unsere Tipps zur Bauchatmung.

Kürzlich erschien in der Englischen Zeitung Guardian ein guter Artikel einer Frau mit einer Körperbehinderung, die über das Körperbild schreibt. Falls du englisch kannst, könntest du den vielleicht mal lesen. Hier ist der Link. Ich übersetze hier den wichtigsten Abschnitt, in dem sie über die Freundlichkeit gegenüber des eigenen Körpers schreibt, eine Haltung, die sie unter Menschen mit Behinderungen oft sieht:

"Es ist eine Haltung, die keine Bedingungen oder Einschränkungen für die Liebe zum eigenen Körper stellt. Sie sagt einfach: Körper sind es wert, geliebt und gepflegt zu werden, weil wir alle unser ganzes Leben in einem Körper verbringen und weil sie dieses Leben möglich machen. Sie geben uns das Geschenk, zu existieren, und das Mindeste, was wir im Gegenzug tun können, ist, uns zu weigern, sie zu hassen. Mit anderen Worten: Alle Körper sind gute Körper. Ohne Wenn und Aber. Kein Aber. Nur Akzeptanz. Seltsamerweise stelle ich oft fest, dass behinderte Frauen (mich eingeschlossen) ein viel gesünderes Körperbild haben als ihre nicht behinderten Kolleginnen (...) Wenn alle Körper gute Körper sind, muss man sich keine Sorgen um Gewicht oder ungleichmäßige Haut machen, keine Angst vor Falten haben."

Ich mag diese Haltung der Dankbarkeit gegenüber unserem Körper: Ohne ihn wären wir nicht. Vielleicht hilft sie dir auch beim Umdenken.

Und dann empfehle ich dir Bewegung. Bewegung  gibt Menschen ein besseres Körpergefühl. Ich empfehle dir sehr, etwas zu suchen, was du gern machst. Das kann eine Sportart sein – oder auch einfach Laufen oder lustvolles Tanzen (vielleicht zuhause, mit Licht aus...). Ich möchte dir dazu diesen Text empfehlen. Du schreibst, dass du keinen Sport machen kannst, weil du Probleme mit den Handgelenken hast. Und gleichzeitig weisst du wahrscheinlich, dass auch Menschen Sport machen können, die keine Hände haben oder sie überhaupt nicht bewegen können. Was unterscheidet dich von diesen Menschen? Könnte es sein, dass sie daran interessiert sind, ihr Grenzen auszuweiten oder zu besiegen, während du dir Grenzen auferlegst? Wenn ich dein Schreiben lese, lese ich viel "Ich kann nicht, weil...". Ich lese kein "Ich suche einen Weg, obwohl…". Das lässt in mir die leise Vermutung hochkommen, dass du insgeheim Angst vor Beziehungen hast. Dass du sie dir nicht zutraust. Und dass du dir daher so etwas wie einen Käfig um dich herum aufbaust. Liege ich da falsch? Oder könnte da was dran sein? Vielleicht willst du dazu mal diesen Text lesen.

Du sagst, du gehst wegen deinem Bauch auf Abstand. Ich vermute, das ist viel komplizierter. Stell dir dich mal vor, die gleiche Person, mit einigen Kilos weniger. Was wäre anders? Man weiss aus der Forschung rund um Gewicht und Essstörungen, dass viele Menschen meinen, ihre Probleme gehen vorbei, wenn sie nur weniger wiegen. Und dann nehmen die einen von ihnen vielleicht ab, und von diesen stellen wiederum viele fest, dass ihre Probleme die gleichen sind. Im Gegenteil, es kann sogar noch schlimmer sein, weil sie jetzt nicht mehr die Erklärung mit dem Übergewicht haben. Also suchen sie nach weiteren Erklärungen, was mit ihrem Körper nicht stimmt. Drum frage ich dich: Wenn es nicht der Bauch, wenn es nicht das Gewicht, wenn es nicht der Körper wäre, was könnten mögliche Gründe sein, warum du auf Abstand gehst?

Ein gutes Selbstwertgefühl macht eine gute Ausstrahlung. Um dein Selbstwertgefühl zu verbessern, musst du Mitgefühl entwickeln – mit dir selbst und mit dem Jungen, der du mal warst. Denn du hast ja nicht grundlos ein niederes Selbstwertgefühl. Die Erklärung dazu liegt in deiner Lebensgeschichte. Falls du übergewichtig bist, ist das nicht der wichtigste Grund. Sondern hinter dem Übergewicht liegt ein weiterer Grund. Du bst nicht grundlos übergewichtig. Du hast möglicherweise emotionale Gründe, warum du mehr als genug isst. Was wären das für Gründe? Falls du vermutest, dass in deiner Kindheit nicht alles so rosig verlaufen ist, möchte ich dir diesen Infotext nahelegen.

Diese Antwort gilt auch für Frage 37376.

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