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Frage Nr. 37939 von 03.03.2024

Danke für eure Antwort zu Frage 37907.

Ich fühle mich gerade sehr überfordert mit allem. Es war mein erster Termin bei einer Gynäkologin. Aufgrund schwieriger Kindheitserinnerungen war es so schwer für mich, überhaupt zu gehen.
Die Frauenärztin war sehr nett und hat dann nur vom Bauch her einen Ultraschall gemacht, also keine gynäkologische Untersuchung.

Sie meinte es weise alles auf Endometriose hin bzw. Adenomyose. Der Vorschlag war die kombinierte Pille (aufgrund meiner schweren Depression wäre ein Gestagen allein nicht gut). Der Termin ging etwa 15 Minuten, nun soll ich mich melden, wenn ich die Pille möchte.

Ich fühle mich so allein mit der Diagnose, hatte gehofft meine Beschwerden seien nur vorübergehend/ Überempfindlichkeit. Ich fühle mich auch mit der Entscheidung und dem Vorgehen überfordert. Es ist ja nicht „bewiesen“.
Ich habe Endometriosezentren gegoogelt, und überlegt, dort vielleicht hinzugehen. Aber ist das übertrieben?
Auch habe ich Angst, (von einem Mann) „richtig“ untersucht zu werden. In dem einen Zentrum sind aber alles männliche Spezialisten.

Unsere Antwort

Das kann ich sehr gut nachvollziehen, dass du dich gerade sehr überfordert fühlst mit allem. Und ich finde es toll, dass du dir Hilfe suchst, auch bei uns.

Ich rate dir sehr, dich in dieser Sache gut und ausführlich von Fachpersonen begleiten zu lassen, zu denen du ein gutes Vertrauensverhältnis aufbauen kannst. Wenn du die Frauenärztin nett fandest und sie auf dich einging, würde ich zuerst nochmals zu ihr gehen. Du musst dich dabei noch nicht sofort für eine Therapie wie die vorgeschlagene Pille entscheiden, sondern du kannst klar machen, dass du vorerst vor allem eine Abklärung, Aufklärung und Beratung brauchst. Ein einmaliger Termin von 15 Minuten reicht da noch nicht aus. Erzähle der Frauenärztin von deinem Befinden und stelle ihr die Fragen, die du brauchst, um dich für weitere Schritte zu entscheiden. Eine Abklärung in einem Endometriose-Zentrum erscheint mir ebenfalls eine sehr gute Idee. Vielleicht kann dich deine Frauenärztin dahin überweisen. Erwähne auch, dass du aufgrund deiner schwierigen früheren Erfahrungen sehr gerne von einer weiblichen Ärztin untersucht werden möchtest. Wenn beim Endometriosezentrum in deiner Nähe nur männliche Ärzte arbeiten, kannst du mit deiner Frauenärztin schauen, ob eventuell ein anderes Endometriosezentrum mit weiblichen Ärztinnen für dich erreichbar wäre. 

Ich möchte dich ermutigen, dir Hilfe zu suchen und dir ein Team von betreuenden Ärztinnen und Spezialistinnen zusammenzustellen, bei denen du dich gut betreut fühlst. Hole dir die Informationen, die du brauchst, um dich auch für allfällige Behandlungen entscheiden zu können. Frage nach, wie man die Diagnose der Endometriose noch weiter klären könnte und welche Abklärungsschritte nötig wären. Lass dir die Vor- und Nachteile von verschiedenen Behandlungsoptionen erklären, welche mögliche Wirkungen und Nebenwirkungen es gibt. Lass dich nicht drängen, sondern frage solange immer wieder nach, bis es für dich verständlich ist und du auf dieser Grundlage Entscheidungen treffen kannst. Und lasse dich auch weiterhin betreuen, wenn du dich zum Beispiel für eine hormonelle Behandlung entscheiden würdest. Stelle sicher, dass du einen Nachkontrolltermin bekommst, bei welchem du berichten kannst, wie es dir mit der Behandlung geht und welche Fragen für dich aufgetaucht sind. Du hast eine gute Betreuung bezüglich deiner Gesundheit verdient. 

 

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