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Frage Nr. 39744 von 10.05.2025

Hallo.Ich habe eine Frage:Wir hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass ich Gebärmutterhalskrebs habe wenn ich noch keinen Geschlechtsverkehr hatte Ich habe nur Petting mit meinem Freund.
Pap Abstrich wurde bei mir nicht gemacht,weil mir das beim Versuchen weh tat.Habe Vulvodynie.
Ich bin 28 Jahre alt und bin besorgt dass ich vielleicht Krebs habe,weil ich nicht zur Vorsoge gehe.
Ich hoffe sie können mir ein wenig beruhigen.
Danke im Voraus.
Liebe Grüße.

Unsere Antwort

Die Wahrscheinlichkeit ist klein, dass du Gebärmutterhalskrebs hast, wenn du noch nie Geschlechtsverkehr hattest. Denn Zellveränderungen am Gebärmutterhals beginnen normalerweise mit einer nicht abheilenden Infektion mit high-risk-HPV-Viren, und diese werden durch Sexualkontakte übertragen. 

Normalerweise wird die Vorsorgeuntersuchung mit einem Abstrich vom Gebärmutterhals gemacht. Dies wird häufig auch als PAP-Abstrich oder Zytologie der Gebärmutterhalszellen bezeichnet. Dafür braucht es eine Untersuchung im Gyni-Stuhl mit Einführen eines Spekulums in die Vagina, damit der Gebärmutterhals eingesehen werden kann und der Abstrich genommen werden kann. Dies war bei dir aber bisher wegen der verursachten Schmerzen nicht möglich.

Theoretisch gibt es alternativ auch die Möglichkeit einer HPV-Testung. Dabei wird nur ein kleines, dünnes Abstrichstäbchen kurz in die Vagina eingeführt, um den Abstrich für die HPV-Testung zu machen. Eine Einstellung mit dem Spekulum ist dafür nicht unbedingt nötig. Die Frau könnte das Stäbchen sogar selbst kurz in die Vagina einführen und ein paar Mal drehen, um den Abstrich zu gewinnen. Es wird daraus getestet, ob HPV, also Humane Papillomviren nachgewiesen werden können, und falls ja, ob es sich um sogenannte High-risk-HPV-Typen oder low-risk-HPV-Typen handelt. Nur die high-risk-HPV-Typen können zu Zellveränderungen führen, die im schlechtesten Fall auch zu Gebärmutterhalskrebs führen könnten. Das heisst bei Nachweis von high-risk-HPV-Typen wäre eine weitere Untersuchung wie zum Beispiel der Zellabstrich nötig. Wenn nur low risk HPV gefunden wird oder eine HPV-Infektion ausgeschlossen werden kann, bedeutet das ein gutes Ergebnis der Vorsorgeuntersuchung.

Nun ist aber das Problem, dass der Nachweis von HPV bei jungen Frauen zwischen 20-30 Jahren häufig ist, weil in diesen jungen Jahren oft der Erstkontakt mit HPV-Viren stattfindet. Aber die meisten Frauen können den HPV-Virus bekämpfen und ihn wieder zur Abheilung bringen, ohne dass es zu Zellveränderungen am Gebärmutterhals kommt. Ab 30 Jahren ist dann eine anhaltende HPV-Infektion seltener. Deshalb wird eine HPV-Testung als Alternative zum PAP-Abstrich eigentlich erst ab 30 Jahren empfohlen, da dann die Aussagekraft besser ist. Bei den Jüngeren würde in sehr vielen Fällen HPV-Viren nachgewiesen, und dies würde dann unnötig oft zu vielen Anschlussabklärungen führen, obwohl die Infektion mit den HPV-Viren in den meisten Fällen von selbst wieder abheilt. Mit über 30 Jahren würde dann eine anhaltende HPV-Infektion mit high risk HPV ein höheres Risiko für Zellveränderungen bedeuten, weshalb die HPV-Testung ab 30 Jahren sinnvoller wird und eine Alternative zum PAP-Abstrich sein kann.

Besprich am besten mit deiner Frauenärztin, ob bei dir mit 28 Jahren eine HPV-Testung als Alternative zum Zellabstrich in Frage kommt. In der Schweiz wäre es in diesem Fall eine Selbstzahlerleistung, das heisst die Krankenkasse übernimmt die Kosten nicht. 

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