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Gebärmutterhalskrebs: Krankheitsbild, Vorsorge und Früherkennung

Einige HPV-Typen können in seltenen Fällen zu Gebärmutterhalskrebs führen. Gebärmutterhalskrebs ist ein bösartiger Tumor des Gebärmutterhalses. Eine Impfung gegen HPV ist sehr zu empfehlen.

Was ist Gebärmutterhalskrebs?

Gebärmutterhalskrebs ist ein bösartiger Tumor am Gebärmutterhals. Gebärmutterhalskrebs entsteht, wenn sich dort das Gewebe verändert. Fachpersonen können dann bösartige Krebszellen im Gewebe finden. Ein anderes Wort für den Gebärmutterhals ist Zervix. Der Gebärmutterhals ist das untere Ende der Gebärmutter. Darin liegt eine Öffnung. Sie heisst Muttermund und verbindet die Gebärmutter mit der Vagina.

Was löst Gebärmutterhalskrebs aus?

Wenn es zu Gebärmutterhalskrebs kommt, sind in nahezu allen Fällen humane Papillomaviren (HPV) beteiligt. Von diesen Viren gibt es viele Typen. Vor allem die Typen 16 und 18 tragen zu Gebärmutterhalskrebs bei. Es gibt jedoch mindestens 12 weitere Typen, die Fachpersonen bei Gebärmutterhalskrebs nachweisen können. Das sind zum Beispiel: 31, 33, 45 und 58. All diese Typen zählen zu den sogenannten Hochrisiko-Typen von HPV. Sie können dazu führen, dass sich Zellen des Körpers verändern. Im Laufe von Jahren kann dadurch Krebs entstehen. Lies bitte unseren Text «HPV-Infektionen: Übertragung, Symptome, Behandlung, Vorbeugung». Darin steht auch, wie du dich vor HPV schützen kannst.

Was sind die Krankheitszeichen?

Bevor Krebs entsteht, gibt es viele Vorstufen. Gebärmutterhalskrebs macht am Anfang keine Beschwerden. Es gibt erst im Spätstadium welche – wie zum Beispiel vaginale Blutungen oder Schmerzen im Beckenbereich. Auch kann sich der Krebs auf andere Regionen ausweiten. Viele Menschen bilden bei einer HPV-Infektion aber keine Krebsvorstufen. Denn ihr Körper erkennt die Viren in den meisten Fällen schnell und zerstört sie. HPV-Infektionen mit Hochrisiko-Typen heilen bei vielen von allein aus, bei einigen verbleiben sie unbemerkt. Fachpersonen wissen nicht ganz genau, warum bei einer Frau Gebärmutterhalskrebs entsteht und bei einer anderen nicht. Die heutigen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen entdecken HPV-Hochrisiko-Typen und Krebsvorstufen jedoch sehr schnell. So können Ärzt*innen Zellveränderungen frühzeitig behandeln.

Wie lange dauert es, bis Krebs auftritt?

Normalerweise treten nach einer Ansteckung mit Hochrisiko-Typen keine Symptome auf. Deshalb bleibt oft unklar, wann die Person sich angesteckt hat. Und darum können Fachpersonen den Zeitraum von der Ansteckung bis zu ersten Krebsvorstufen nur schätzen. Manche Fachpersonen gehen von 15 Jahren aus. Der Zeitraum kann auch erheblich kürzer sein, besonders bei jungen Frauen. Ein HP-Virus kann Monate oder viele Jahre inaktiv bleiben. Manchmal vermehrt er sich dann plötzlich ohne erkennbaren Grund. Nur wenn Krebsvorstufen lange Zeit über Jahre hinweg unbemerkt bleiben, kann daraus Krebs entstehen.

Was können die Folgen sein?

Für Europa gilt: Gebärmutterhalskrebs ist bei Frauen zwischen 15 bis 44 Jahren die zweithäufigste Todesursache durch Krebs (Brustkrebs ist die häufigste). Bei vielen Frauen entdecken Fachpersonen aber rechtzeitig den Krebs, weshalb er dann gut heilbar ist.

Warum sollte ich PAP-Abstriche machen lassen?

Die Frauenärztin kann bei der Vorsorgeuntersuchung Veränderungen im Gebärmutterhals feststellen. Sie macht einen kleinen Abstrich vom Muttermund, der in einem Labor nach Veränderungen in der Zellstruktur untersucht wird. Das ist der sogenannte PAP-Abstrich. So können Fachpersonen Vorstufen und Frühstufen des Krebses erkennen, die gut behandelt werden können und durch die Behandlung heilbar sind. Diesen Abstrich solltest du ab 21 Jahren alle 3 Jahre machen lassen. Diese Empfehlung stammt von der Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Wann im Zyklus sollte der Abstrich gemacht werden?

Den PAP kann die Fachperson zu jedem Zeitpunkt im Zyklus machen und beurteilen – ausser während der Mens. Das heisst, die Resultate des Labortests sind immer richtig. In der fruchtbaren Zeit des Zyklus, wenn der Schleim klar und durchsichtig und der Muttermund recht weit offen ist, kann die Fachperson aber besonders gut kolposkopieren – das heisst, den Muttermund und vor allem die Übergangszone zum Gebärmutterhals anschauen und so beurteilen. Deshalb machen die Gynäkolog*innen die Jahreskontrolle dann besonders gern. Du musst das aber nicht extra beachten, wenn du einen Termin bei der Frauenärztin vereinbarst. Es gibt ja viele Frauen, die haben keinen Menstruationszyklus haben, weil sie hormonell verhüten oder älter sind oder aus anderen Gründen. Wichtig ist nur, dass du nicht gerade blutest.

Warum sollte ich mich impfen lassen?

Die HPV-Impfung schützt dich vor den HPV-Typen, die mehr als 70 Prozent aller Erkrankungen mit Gebärmutterhalskrebs verursachen. Die Impfung empfehlen Fachpersonen für alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht. Sie ist gut verträglich und bietet wirksamen Schutz.