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Urolog*innen: Wofür sind sie zuständig?

Es gibt verschiedene Gründe, weshalb Männer* zum*zur Urolog*in gehen. Sie sind aber auch für Frauen* zuständig. Eine regelmässige urologische Vorsorgeuntersuchung ist bei jungen Menschen mit Penis nicht nötig.

Urolog*innen haben verschiedene Zuständigkeitsbereiche

Die Urologie ist ein Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Funktion und den Erkrankungen der Harnorgane befasst. Urolog*innen kümmern sich also um Erkrankungen der Nieren, der Harnleiter, der Harnröhre und der Blase. Bei Menschen mit Penis kümmern sie sich zusätzlich um Erkrankungen der Prostata, der Samenbläschen, der Hoden, der Nebenhoden und des Penis. Sie sind auch zuständig für andrologische Probleme. Das sind Probleme der Fortpflanzungsfunktionen des Mannes, zum Beispiel Unfruchtbarkeit oder Erektionsprobleme. Ausserdem können sie eine Vasektomie (Sterilisation) durchführen.

Muss ich bei allen Untersuchungen zustimmen?

Nein. Du kannst selbst bestimmen, welche Beratungen oder Untersuchungen du haben möchtest und welche nicht. Das ist dein sexuelles Recht. In diesem Text kannst du lesen, wie eine solche Untersuchung stattfindet.

Können auch Frauen zum*zur Urolog*in?

Anders als Gynäkolog*innen (Frauenärzt*innen), die nur dann für Männer zuständig sind, wenn diese Brustkrebs haben, sind Urolog*innen für Männer und Frauen zuständig – Frauen können ja auch Probleme mit ihren Harnorganen haben, zum Beispiel Blasenentzündungen. Ungefähr 30 Prozent der Patienten sind Frauen.

Was sind typische Gründe, warum junge Männer zum Urologen gehen?

Die meisten jungen Männer* gehen wegen Veränderungen am Penis, Problemen mit der Vorhaut (zum Beispiel Vorhautverengung, Verklebungen, verkürztes Vorhautbändchen), Veränderungen an den Hoden oder Veränderungen am Hodensack zum Urologen, oder wenn sie die Ansteckung mit einer sexuell übertragbaren Infektion abklären lassen wollen.

Wann ist eine urologische Vorsorgeuntersuchung nötig?

Anders als bei jungen Frauen*, die regelmässig zur gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung gehen sollten, gibt es für junge Männer* keine Veranlassung, eine*n Urolog*in aufzusuchen, wenn sie keine Beschwerden haben. Bei der urologischen Vorsorgeuntersuchung für Männer* geht es um die Früherkennung von Prostatakrebs. In der Schweiz werden sie ab 50 Jahren empfohlen, oder, falls es in der Familie bereits Prostatakrebs gibt, ab 40 Jahren.