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Frage Nr. 33093 von 17.06.2021

Warum bekommt man die Mifegyne nur als Abtreibungspille und nicht schon zur Implantationsverhinderung? Wenn ich das richtig sehe, hat eine Frau nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr, falls der Eisprung bereits vorbei ist, keine andere Option, als sich eine Spirale einsetzen zu lassen oder abzuwarten bis die Schwangerschaft sicher eingetreten ist, um dann abzutreiben.

Könnte sie die Mifegyne schon eher nehmen, hätte sie vielleicht weniger moralische Konflikte, weil sie ja gar nicht wissen kann, ob sie schwanger geworden wäre, müsste das ganze Ärzteprocedere nicht durchlaufen und zusätzlich wäre die herbeigeführte Blutung wahrscheinlich auch schwächer/weniger schmerzhaft als bei einem Schwangerschaftsabbruch nach mehreren Wochen. Insbesondere Frauen, die ihren Zyklus detailliert beobachten, könnten Mifegyne sehr gezielt dann einsetzen, wenn es notwendig sein sollte. Gibt es also medizinische Begründungen für die ausschliessliche Anwendung als Abtreibungspille?

Unsere Antwort

Mifegyne ist ein hochpotentes Medikament. Es führt zur Abtötung eines Feten sowie zu Wehen, also starken Gebärmutterkontraktionen.

Ein solches Medikament muss unbedingt von Ärzt*innen verschrieben werden nach genauen Abklärungen. Ein solch starkes Medikament ohne Nachweis einer Schwangerschaft zu verabreichen wäre fahrlässig, denn es kann auch schwere Nebenwirkungen wie starke Blutungen verursachen. Ebenso braucht es eine sorgfältige Aufklärung und Begleitung der betroffenen Frau.

Du scheinst dich für mehr Selbstbestimmung rund um den Schwangerschaftsabbruch zu interessieren. Wenn du Englisch kannst, interessiert dich vielleicht dieses neu veröffentlichte Dokument von IPPF zu Abortion Self-Care.

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