Frage Nr. 40606 von 20.12.2025
Uebernachte einmal pro Woche bei lieber Frau. So spare ich mir die frühe Anreise. Ich hatte schon früher mit 17 lesbische Erfahrung. Sie verwöhnt mich nicht nur sexuell, sondern auch mit Nachtessen, Frühstück und hat mich auch schon mit PW zur Schule gefahren. Mein kleines Problem: lästige Verehrer (M). Habe mir schon überlegt [...] beim Aussteigen zu küssen (Mund) damit es die Herren sehen?
Unsere Antwort
Wie du damit umgehen möchtest, ist letztendlich dir und euch überlassen. Natürlich könnt ihr mit einem Kuss klare Signale senden. Gleichzeitig macht ihr damit auch die Art eurer Beziehung zueinander öffentlich (falls sie das nicht schon ist). Wenn du das nicht möchtest, kannst du auch auf eine andere Weise deutlich machen, dass du nicht interessiert bist. Zum Beispiel, in dem du das ganz klar so aussprichst. Hast du den Verehrern schon gesagt, dass du nicht interssiert bist und sie machen trotzdem weiter? Dann lies mal unseren Text über sexuelle Belästigung. Denn Handlungen wie sexualisierte Sprüche oder Berührungen, Anzüglichkeiten und Belästigung über Telefon oder Internet können strafbar sein. Falls du von deinen Verehrern ein solches Verhalten erlebst, kannst du eine Strafanzeige bei der Polizei machen.
Wir haben deine Frage anonymisiert.
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Frage Nr. 40597 von 18.12.2025
Wir haben eine Frage zu Zoophilie. Unsere ganz liebe Nachbarin lebt mit ihrem Benno Retriever Rüde im Nachbar Haus. Er wartet immer am Gartenhaag bis sie heim kommt. So süss. Wir konnten die Beiden auch schon hören. Natürlich haben wir ihr dies gesagt. Sie wurde leicht rot und hat sich entschuldigt. Kein Problem für uns wir sind sehr aufgeschlossen. Sie sind sehr lieb miteinander. Habe ihr Ueberzieh Socken gestrickt für Benno zu Weihnachten. Problem für uns wegen Verschweigen?
Unsere Antwort
Wir können dir keine rechtlich verbindliche Auskunft geben, weil wir keine Rechtsberatungsstelle sind. Grundsätzlich ist in der Schweiz nach Art.16 j TschV jede sexuell motivierte Handlung mit einem Tier verboten. Dies gilt unabhängig davon, ob das Tier tatsächlich beeinträchtigt wurde. Gleichzeitig besteht für Privatpersonen keine Anzeigepflicht. Privatpersonen müssen nicht jede bekannt gewordene Straftat anzeigen. Wenn Ihr eine sichere Antwort wollt, wendet euch bitte an eine Rechtsberatungsstelle.
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Frage Nr. 40595 von 18.12.2025
Guten Tag,
ich bin ein männlicher Mitleser von Nr. 40563 und interessiere mich dafür, auf welchen Fragesteller sie bzw ihr ("Der Fragesteller, auf den du dich vermutlich beziehst, schreibt sehr emotional und provokant. Das löst natürlich auch beim Lesen starke Emotionen aus. Nimm das nicht persönlich. Er schreibt aus seiner eigenen Frustration heraus und spricht nicht dich persönlich an.") euch bezieht, weil sie und ihr einige pauschale Aussagen tätigt, mit denen ich nicht einverstanden bin.
Die Fragestellerin sagt, Männer würden "Vieles verdrehen" und sich als Opfer von Diskriminierung sehen. Könnte sie konkrete Beispiele nennen? Ich bin nicht einverstanden, dass ihr diese Pauschalaussagen ohne nachzufragen stehen und euch zu einem diskriminierenden Satz hinreißen lasst: "Ich kann sehr gut verstehen, wie frustrierend es für dich ist, zu lesen, wie Männer sich selbst in einer Opferrolle wahrnehmen." Möchtet ihr damit wirklich in Abrede stellen, dass Männer (in den letzten 5-10 Jahren besonders zunehmend) gesellschaftlich diskriminiert werden? Eure Autoren*innen bemühen sich in den meisten Antworten um eine zumindest noch halbwegs differenzierte Betrachtungsweise und Geschlechterverständigung.
Da die Fragestellerin pauschale Vorwürfe über Männer mit Aussagen über ihre Familie vermischt, ist schwer zu erkennen, auf wen sich ihre Aussage "patriarchale Privilegien und Macht geniessen, ohne sie zu sehen (weil selbstverständlich), Gewalt ausüben und Kinder ausbeuten, nur um sich dann gekränkt als Opfer darzustellen?" bezieht. Ich hoffe, es bezieht sich ausschließlich auf die Männer ihrer Familie (ob berechtigt oder unberechtigt entzieht sich unserer Kenntnis, weil wir nur ihre Aussage kennen).
"ich bin mir bewusst, dass auch Männer Gewalt erleben (meist durch Männer)": Worauf stützt die Fragestellerin ihre Behauptung? Bei körperlicher Gewalt würde ich mit Betonung auf "meist" zustimmen, obwohl mich interessieren würde, wie viele Übergriffe von Frauen verharmlost, relativiert oder aus Scham von Männern nicht angezeigt werden. Bei psychischer Gewalt stimme ich ihrer Aussage nicht zu. Tut ihr das?
"dass Männer für ihre Taten verantwortlich sind" -> Korrektur: "dass Männer und Frauen für ihre Taten verantwortlich sind".
Falls der Fragestellerin Leid von Männern zugefügt wurde, wünsche ich ihr aufrichtig alles Gute bei der Bewältigung des Erlebten.
Unsere Antwort
Ich habe meine Antwort auf diesen Abschnitt in Frage 40563 bewusst in zwei Teile geteilt um allgemeine Aussagen von persönlichem Erleben zu unterscheiden. Im ersten Abschnitt bin ich darauf eingegangen, was das Lesen der anderen Frage mit der Fragestellerin gemacht hat. Und danach bin ich auf ihre persönliche Situation und die Menschen in ihrer Umgebung eingegangen.
Mit meinem Satz "Ich kann sehr gut verstehen, wie frustrierend es für dich ist, zu lesen, wie Männer sich selbst in einer Opferrolle wahrnehmen" wollte ich nicht sagen, dass Männer keine Opfer sein können. Du hast aber Recht, dass dieser auch so gelesen werden kann. Das war nicht meine Absicht.
Natürlich erleben auch Männer Diskriminierung und Gewalt. Aber Vergleiche, welches Geschlecht „mehr“ davon erlebt, bringen niemanden weiter. Wenn über die Diskriminierung von Frauen gesprochen wird, bedeutet das nicht, dass Männern abgesprochen wird, ebenfalls betroffen zu sein. Und umgekehrt genauso wenig. Wer wirklich etwas gegen Diskriminierung und Gewalt verändern will, muss die jeweiligen Situationen genau betrachten und auch den Kontext nicht ausser Acht lassen. Denn bei Diskriminierung und Gewalt spielt meistens nicht nur das Geschlecht eine Rolle, sondern auch Dinge wie Alter, Herkunft, soziale Lage, Machtverhältnisse usw.
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Frage Nr. 40577 von 15.12.2025
Anmerkung zu eurer Antwort zu Frage Nr. 40561:
Wenn eine Person etwas nicht wollte und es wurde trotzdem (also gegen ihren Willen) gemacht, dann ist es doch Gewalt, oder?
Die Person schreibt, auch wenn es ihr danach „gefallen“ hat: Das könnte man auch zB so verstehen, dass eine ungewollte sexuelle Handlung an ihr zu sexueller Erregung oder einem Orgasmus geführt haben könnte. Auch dann wäre es immer noch eine ungewollte Handlung und somit Gewalt, oder?
Ich stelle die Fragen auch zu meinem eigenen Verständnis, ich bin nicht die ursprüngliche Fragestellerin.
Unsere Antwort
Vielen Dank, dass du uns darauf aufmerksam machst. Es wurde tatsächlch etwas gegen den Willen der fragenden Person gemacht. Und das bleibt natürlich Gewalt. Wir hatten die Frage falsch verstanden und gingen davon aus, dass die fragende Person ihre Meinung zu der sexuellen Handlung geändert hätte.
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Frage Nr. 40571 von 13.12.2025
Ich bin 18 Jahre alt und weiblich. Ich habe letzte Woche etwas Belastendes erlebt. Ich habe mich mit einem Typen getroffen, den ich aus dem Internet kannte. Mein Handy hatte nur noch 1% und ich konnte es nicht aufladen. Meine Freunde machten sich Sorgen, da ich nicht erreichbar war und riefen meine Eltern an und erzählten ihnen was ich machte. Mein Vater sagte ihnen "ich mache immer wieder Probleme". Als ich später nachhause kam, sah ich Notize auf der stand, dass er sehr viel für mich getan habe und dies so nicht gehe. Am nächsten Morgen nahm ich all meinen Mut zusammen und ging zu ihm um mit ihm zu sprechen. Er sagte mir, er werde erst mit mir sprechen, wenn Mutter da ist. Er reagierte auch nicht, als ich sagte es sei nichts passiert. Ich schäme mich total dafür und frage mich teilweise ob etwas mit mir falsch ist, dass ich mich mit Typen treffe oder Sachen mache und es meinen Eltern nicht sage. Habe ich etwas falsch gemacht? Ist etwas falsch mit mir?
Unsere Antwort
Nein, du hast nichts falsch gemacht und es ist auch nichts falsch mit dir. Du bist volljährig und darfst selbst entscheiden, wann und mit wem du dich treffen möchtest. Und du entscheidest auch, mit wem du darüber sprechen möchtest und was du lieber für dich behältst. Es ist absolut ok, wenn du deinen Eltern nichts davon erzählen möchtest.
Was das Ganze so belastend macht, ist nicht dein Verhalten, sondern die Reaktion deines Vaters. Er wollte dir ein schlechtes Gewissen machen, indem er dir erst diesen Brief geschrieben und dich dann mit Schweigen bestraft hat. Das ist nicht ok. Es ist nachvollziehbar, dass deine Eltern sich Sorgen gemacht haben, aber das rechtfertigt nicht, dich abzuwerten und dir das Gefühl zu geben, "immer Probleme zu machen". Ich empfehle dir, einmal diesen Text zu lesen. Er hilft dir, genauer zu erkennen, womit dir deine Eltern nicht gut tun. Und dieser Text hilft dir dabei, dich davon zu emanzipieren.
Kannst du mit deinen Freund*innen über diese Situation sprechen? Haben sie Verständnis für dich? Dann kannst du vielleicht auch mit ihnen besprechen, wie ihr in Zukunft mit einer ähnlichen Situation besser umgehen könnt.
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Frage Nr. 40561 von 11.12.2025
wenn ich etwas zuerst nicht wollte, das dann aber trotzdem gemacht wurde und ich habe es schön gefunden, ist das dann auch Gewalt? Ich bin 15 Jahre alt
Unsere Antwort
Nein, dann ist es keine Gewalt. Wenn jemand mit dir Sex machen wollte und du nicht willst, darf diese Person keinen Sex mit dir machen. Wenn du es dir dann anders überlegst und das auch deutlich sagst, dann macht ihr ja einvernehmlich Sex. Ihr wollt es beide. Und du sagst, du hast es schön gefunden. Es ist also alles in Ordnung. Wichtig ist, dass du übst, eindeutig Ja oder Nein zu sagen.
Wenn du zuerst willst und Ja sagst und erst später merkst, dass du nicht weiter mitmachen willst und dein*e Partner*in hört nicht auf, wären das Gewalt, bzw. sexuelle Handlungen ohne Einvernehmen. Allerdings musst du deutlich Nein sagen, wenn du nicht willst.
Es gibt eine Ausnahme: Nach Schweizer Recht bist du noch im Schutzalter. Die Person, mit der du Sex gemacht hast, darf nicht mehr als drei Jahre älter sein als du. Sonst macht diese Person verbotene sexuelle Handlungen, weil du im Gesetz noch als Kind angesehen wirst. Kinder und Jugendliche sollen mit dem Gesetz vor allen sexuellen Handlungen durch Ältere geschützt werden.
Nachtrag am 22.12.2025: Unsere Aussage: «Nein, dann ist es keine Gewalt.» ist falsch. Wir haben nicht aufmerlsam geantwortet. Wenn eine Person gegen deinen Willen mit dir sexuelle Handlungen macht, ist das immer Gewalt. Auch wenn du das hinterher schön gefunden hast, waren die Handlungen ja gegen deinen Willen.
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Frage Nr. 40542 von 11.12.2025
Was pasiert wen ich einen stock in eine person reinschiebe
+++
Was passiert wenn man jemandem einen Stock in den Arsch schiebt?
Unsere Antwort
Das solltest du auf keinen Fall machen, weil es eine Person schwer verletzen kann. Denn ein Stock kann innere Wunden verursachen, Organe verletzen und starke Blutungen auslösen. Im schlimmsten Fall kann das sogar lebensbedrohlich sein.
Diese Antwort gilt auch für Frage 40543.
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Frage Nr. 40435 von 22.11.2025
Aktuell hat die Schweiz eine Campagne gegen häusliche/ geschlechterspezifische Gewalt lanciert. Ich unterstütze das sehr. Aber finde es schwierig, zu lesen: Es fange bereits dort an, wo eine Person regelmässig laut wird, um das Gegenüber einzuschüchtern.
… [...] …
Mittlerweile fühlt es sich krass an, dass das für mich „normal“ war (und meine Familie das immer noch verharmlost und normalisiert. Es ist aber Gewalt, oder?
Ich habe gelernt, immer wie auf rohen Eiern zu leben um andere herum. Ich mache das auch jetzt noch, um die Menschen, mit denen ich zusammenlebe, obwohl sie sehr friedlich sind. Wie kann ich das ablegen und selbstsicherer werden?
Ich mache auch Therapie, aber es geht kaum voran.
… bitte den Teil wenn möglich rauslassen. [...]
Unsere Antwort
Ich verstehe dich so, dass die aktuelle Kampagne für dich schwierig ist, weil sie dich daran erinnert, was du als Kind erlebt hast. Gleichzeitig findest du es wichtig und unterstützenswert, dass es diese Kampagne gibt.
Wenn durch die Kampagne Erinnerungen bei dir wach gerufen werden, ist es eine gute Idee, dich im Hier und Jetzt zu orientieren. Heute ist nicht damals und während du die Kampagneninhalte siehst, bist du in Sicherheit. Hast du dafür bereits Methoden in der Therapie gelernt? Falls nicht, empfehle ich dir als ersten Schritt, deine Füße auf dem Boden zu spüren, wenn die alten Gedanken und Gefühle hochkommen.
Ja, das, was du erlebt hast, ist Gewalt (hier auf deinen Wunsch gekürzt). Es geht vielen Gewaltopfern so wie dir. Sie normalisieren, was Betrachter von außen niemals als normal einschätzen würden. Es ist bereits ein grosser Schritt, dass du erkennst, dass du in der Vergangenheit zum Normalisieren tendiert hast und das heute anders handhaben möchtest.
Es ist verständlich, dass du Überlebensstrategien entwickelt hast und die bis heute anwendest, selbst wenn dein Umfeld heute eigentlich friedlich und sicher ist. Auch diese Erkenntnis, dass du die Überlebensstrategien von damals heute eigentlich nicht mehr brauchst, ist ein wichtiger Schritt zu einem leichteren Leben in Zukunft.
Es ist eine wichtige Rückmeldung, wenn du den Eindruck hast, dass du kaum Fortschritte machst in der Therapie. Es wäre aus meiner Sicht sehr wichtig, deinen Eindruck mit deiner therapeutischen Fachperson zu teilen. Wie lange bist du schon in Therapie? Welche Fortschritte hast du bereits gemacht? Und wo wünschst du dir Fortschritte und sie bleiben aus? Woran würdest du Fortschritte erkennen? Es ist eine gute Idee, wenn du das für dich selbst klar benennen kannst, denn dann kannst du es auch im therapeutischen Prozess einbringen. Es kann auch sein, dass deine therapeutische Begleitung viel mehr Fortschritte erkennen kann als du. Auch darüber wäre es sinnvoll ins Gespräch zu gehen.
Zum Weiterlesen empfehle ich dir sehr unser Kapitel Gewalt in der Familie: Was tun?
Meine Einschätzung ist, dass deine Vergangenheitsbewältigung in therapeutischer Begleitung gut aufgehoben ist. Und wir möchten dich zum offenen Ansprechen deiner Anliegen in Therapie ermutigen. Falls es zusätzlich etwas gibt, womit wir dir weiterhelfen können, lass es uns wissen. Du kannst uns einfach wieder schreiben. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 40416 von 18.11.2025
Ich habe eine Frage, die mir schwer fällt zu stellen. Es geht um „mir wehtun“. Ich habe sexualisierte Gewalt erlebt. Ich habe Unterstützung, aber traue mich nicht, über das zu sprechen, weshalb ich es euch schreibe.
Könnt ihr den Teil hier kürzen?
[...]
Ich bin unsicher, wie ich das einordnen soll? Eine Art „Reenactment“? Oder Ausdruck meiner Gestörtheit?
Habt ihr Ideen, was ich tun kann? Kommt so etwas auch bei anderen vor? (w, 28)
Aktuell habe ich auch den Drang, meinen Körper
irgendwo anzubieten bzw. zu bewirken, dass ein Mann ihn wieder so braucht wie früher.
Ich habe das nie gemacht und bis jetzt habe ich mich auch noch nie so nah an einer Handlung gefühlt. Es macht mir irgendwie Angst; Ich lebe ein ganz anderes Leben, bin ein ganz anderer Mensch und möchte das eigentlich nicht. Es ist wie ein anderer Anteil in mir, der findet, dass ich nur das verdient habe, nur dazu zu brauchen bin.
Unsere Antwort
Du merkst bei den beschriebenen Szenen selbst, dass du dir nicht irgendwelche beliebige Verletzungen zufügst. Du spielst immer wieder die gleichen Szenen durch. Darin kommen zwei emotionale Persönlichkeitsseiten vor. Eine kontrollierende, tätliche Seite verletzt. Die andere leidende Seite schluchzt und fleht. Das entspricht deinem Erleben während der Gewalttaten. Man könnte es Reenactment nennen. Es könnte aber auch als komplexe posttraumatische Belastungsstörung (ICD-11/6B41) beschrieben werden. Ein wesentliches Symptom ist dort: «schwere und anhaltende Überzeugungen über die eigene Person als erniedrigt, unterlegen oder wertlos, begleitet von Scham-, Schuld- oder Versagensgefühlen im Zusammenhang mit dem traumatischen Ereignis». Dieses Symptom ist nicht auf Gedanken und Gefühle beschränkt. Menschen, die ein sehr negatives Selbstbild haben, behandeln sich selbst auch schlecht. Du kennst das.
Du schreibst, dass du Unterstützung hast. Wir gehen davon aus, dass du eine psychotherapeutische Fachperson meinst. Wenn sie traumatherapeutisch erfahren ist, solltest du dich mit ihr zusammen an die Arbeit machen. Du hast schon vieles verstanden. In der Psychotherapie kannst du lernen, die erlittenen Gewalttaten als eine Realität in deiner Biografie anzusehen. D.h. Du lernst zu akzeptieren und dich innerlich zu distanzieren. Genauso wichtig ist, dass du dich selbst genau verstehst. Dein Verhalten zeigt dir, was du erlebt hast. Du hast das ja selbst schon herausgefunden. Du darfst es nicht vergessen, weil die traumatisierte Seite in dir, deine Unterstützung braucht. Dazu musst du lernen, zu dir selbst freundlich und zugewandt zu sein. Und dazu brauchst du psychotherapeutische Begleitung, weil du in dem Bereich noch nicht viele Möglichkeiten zu denken, zu fühlen oder zu handeln gelernt hast.
Zur Sexualität: Du wiederholst die harte sexuelle Erregung in der Selbstbefriedigung, weil du nichts anderes kennst. Da Sex lernbar ist, könntest du selbst schon in kurzen Übungen ausprobieren, in welchem Mass du weichere Selbstberührungen erträgst. Beginn mit einfachen Körperberührungen. Wie wohl fühlst du dich mit feinem Streicheln, mit versicherndem Auflegen der ganzen Hand oder festem Kneten der Muskulatur? Wie lange hältst du die verschiedenen Berührungen aus? Versuch solche Übungen wie eine interessierte Forscherin zu machen. Quäl dich nicht, sondern hör auf, wenn es unangenehm wird. Dann kannst du deinen ganzen Körper kräftig schütteln, um das unangenehme Gefühl abzustreifen. Am besten übst du jeden Tag. Denn wir lernen nur, wenn wir Sachen oft und möglichst regelmässig wiederholen. Du findest auf unserer Seite viele Übungen. Schau mal, was dich interessiert.
Unsere Vorschläge zielen auf die Verarbeitung deiner traumatischen Erfahrungen. Du hast auch klug verstanden, dass du gelernt hast, viel Schmerz zu ertragen. Typischerweise fällt dir ein, das Gelernte in der Sexarbeit zu verkaufen. Wir raten dir davon ab. Wir wünschen dir, dass du deine Kraft für deine Entwicklung einsetzt und Geduld mit dir hast.
Diese Antwort gilt auch für Frage 40430.
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Frage Nr. 40356 von 07.11.2025
Guten Morgen, die Tochter meiner Partnerin, die mit mir im gleichen Haushalt leben, hat diese Woche berichtet, dass eine Lehrperson in einer Kantonsschule im Kanton Aargau im Unterricht einen falschen Klick getätigt habe und ein Pornobild erschienen sei. Dasselbe erlebte eine Klasse einen Tag zuvor und es soll noch in einer dritten Klasse passiert sein (das mit der 3. Klasse ist bisher ein Gerücht). Die Kinder sind im Alter von 16 Jahren, die Tochter meiner Partnerin hat sehr sensibel und empört reagiert. Sie weigert sich nun, weiter zu dieser Lehrperson in den Unterricht zu gehen und überlegt sich, ihre beruflichen Pläne zu schmeissen, weil sie eng mit dieser Lehrperson verknüpft sind. Die Schulleitung hat nach Intervention einer Schülerdelegation bagatellisiert, das sei normal und nichts Schlimmes. Die betroffene Lehrperson musste dann die Situation klarstellen und sagte, es handle sich um alte Bilder die von KI wegen vieler Klicks ausgewählt wurde (ich wusste gar nicht, dass KI ein Laufwerk auf einem Schulcomputer automatisch öffnen kann). Die Aussage belegt aber, dass die Foto auf der Festplatte abgelegt ist und einige Schüler behaupten, es sei eine ganze Galerie vorhanden gewesen. Die Lehrperson hat dann die Schüler ermahnt, man solle nicht dramatisieren, sie hätten seine berufliche und familiäre Situation in der Hand (Nötigung?). Meine Partnerin hat darauf scharf reagiert und Massnahmen gefordert. Sie überlegt sich auch eine Intervention im entsprechenden Departement des Kantons Aargau und eine Anzeige. Empfehlen Sie uns sogar eine Anzeige und was kann ich als Partner tun? Freundliche Grüsse
Unsere Antwort
Wenn wir Sie richtig verstehen, möchten Sie, Ihre Partnerin und deren Tochter, dass die Schule den Vorfall ernst nimmt. Dazu würde gehören, dass Massnahmen getroffen werden, die verhindern, dass die Bilder nicht nochmals gezeigt werden. Dazu gehört wohl auch, das das gesamte Bildmaterial überprüft wird. Es müsste auch sicher gestellt werden, dass Lehrpersonen die Unterrichtsmaterialien, die sie veröffentlichen, geprüft haben. Dies und die Übernahme der Verantwortung durch Schulleitung und Lehrperson könnten zur Deeskalation beitragen. Die Schülerschaft könnte dann vielleicht glauben, dass die Lehrperson die Bilder nicht absichtlich gezeigt hat. Wenn die Schulleitung hingegen bagatellisiert und die Lehrperson auf die Schüler*innen Druck ausübt, wird der Konflikt verschärft und trägt zur Dramatisierung bei.
Wir raten Ihnen und Ihrer Partnerin mit Tochter, Ihre Forderungen klar zu formulieren, ohne den Konflikt anzuheizen. Wenn Sie nochmals das Gespräch mit der Schulleitung suchen, wäre es günstig, wenn Sie sich Ziele für das Gespräch gesetzt haben. Was soll wie anders gehandhabt werden? Arbeiten Sie mit an zufriedenstellenden Lösungen. Dazu kann auch gehören, das entsprechende Departement mit einzubeziehen.
Da wir keine fachqualifizierte Rechtsberatungsstelle sind, möchten wir zu Erfolgen von Strafanzeigen keine Stellung nehmen. Um zu prüfen, ob es sich um einen Verstoss gegen Art. 197 StGB Schweiz handelt, sollten Sie eine Rechstberatung zu Rate ziehen.
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Frage Nr. 40303 von 27.10.2025
Hallo,
mir geht es gerade richtig schlecht. In der Schule habe ich viel Angst, weil ein paar Mitschüler mich oft ausschließen, böse Kommentare machen und mich aggressiv behandeln.
Außerdem habe ich sehr viel Stress wegen Tests und allem, was in der Schule passiert, und ich fühle mich überfordert.
Ich weiß nicht mehr, wie ich damit umgehen soll und brauche jemanden, der mir zuhört und mir hilft, dass es mir wieder besser geht.
Unsere Antwort
Gibt es bei euch in der Schule Schulsozialarbeiter*innen? Sie könnten dich durch persönliche Beratung unterstützen und auch mit den Lehrpersonen reden, wenn du das wünschst. Vielleicht habt ihr an der Schule eine Vertrauenslehrperson für Schüler*innen. Auch die könntest du ansprechen. Schulsozialarbeit und Vertrauenslehrer*innen sind für die Verhinderung von Mobbing zuständig und sollten auch zuhören, wenn sich jemand überfordert fühlt.
Gut, dass du dich um Hilfe und Unterstützung kümmerst. Mobbing ist für Betroffene so stressig, dass meistens auch die Leistungen im Unterricht nachlassen. Das ist normal. Der hohe Stress würde dir vielleicht beim Überleben einer gefährlichen Situation helfen. Beim Lösen von Matheaufgaben ist er hinderlich. Wahrscheinlich hilft es dir sehr, wenn dir jemand in einem persönlichen Gespräch zuhört. Wenn du erstmal erzählen möchtest, wie es dir geht, könntest du dich z.B. an eine Telefonberatung für Jugendliche wenden. In der Schweiz wäre das die Nummer 147. In Deutschland käme die Nummer gegen Kummer 116111 in Frage. Beide Stellen sind jeden Tag über 24h erreichbar. An beiden Stellen musst du nicht anonym bleiben. Darum können die Berater*innen dir ganz konkrete Unterstützungsangebote in deiner Nähe nennen. Falls du dort nicht fündig wirst, könnte vielleicht noch dein Hausarzt helfen. Er könnte dir eine psychologische Beratung vermitteln.
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Frage Nr. 40299 von 26.10.2025
Guten Abend,
ich (m 30) hatte vor einem Jahr ca eine Affäre mit einem Mann, die dann irgendwann wieder vorbei war. Vor ein paar Wochen waren wir beide auf eine Party eingeladen und haben uns da wiedergesehen. Wir haben beide viel getrunken und Speed konsumiert und haben angefangen zu knutschen. Dann sind wir zu ihm gegangen, weil er um die Ecke wohnt. Als wir bei ihm waren, hab ich aber gemerkt, dass ich eigentlich keinen Bock auf Sex habe. Ich habe ihm das mehrmals gesagt, aber er hat trotzdem weitergemacht und mich auch festgehalten und war ziemlich grob. Und ich hab dann einfach mitgemacht, was ich jetzt im Nachhinein nicht verstehen kann, weil ich hatte wirklich keine Lust und er ist auch nicht stärker als ich. Irgendwie beschäftigt mich das noch voll und war wohl doch schlimmer für mich als ich erst dachte. Und gleichzeitig ist es mir voll unangenehm, darüber zu reden, ich will das eigentlich auch gar nicht so groß machen. Eine gute Freundin erzählt mir immer mal wieder davon, wie übergriffig sich Männer ihr gegenüber verhalten und ihre Grenzen nicht respektieren und ich will das, was mir passiert ist, wirklich gar nicht damit vergleichen, vor allem weil Gewalt gegen Frauen und allgemein patriarchale Strukturen so ein krasses Problem sind und ich in so vielen Situationen davon profitiere, ein Mann zu sein in dieser Gesellschaft. Ich komme mir richtig dumm vor, dass ich als erwachsener Mann meine Grenzen in dieser Situation nicht durchsetzen konnte und einfach mitgemacht hab und mich das alles dann auch noch so lange beschäftigt. Andererseits bin ich auch ziemlich wütend auf ihn und frage mich, ob ich ihn vielleicht nochmal drauf ansprechen sollte, dass das nicht okay war, auch wenn wir gar nicht nüchtern waren. Aber das vorherrschende Gefühl, wenn ich an die ganze Sache denke ist eigentlich Scham und Ekel vor mir selbst.
Ich komm gerade irgendwie nicht weiter, aber kann das auch nicht einfach nach dem Motto "Schwamm drüber" wieder vergessen merke ich. Vielleicht habt ihr ja dazu irgendeinen Gedanken?
Unsere Antwort
Auch für einen Mann sind Grenzüberschreitungen bedeutsam. Du beschreibst einen typischen Verlauf und dich beschäftigen die typischen Fragen. Offensichtlich hattest du auf der Party noch keine eindeutige Meinung zum sexuellen Kontakt mit deiner früheren Affäre. Erst als die Situation konkret wurde, hast du gemerkt, dass du keine Lust hast. Das ist sehr normal und üblich. Bei deinem Kontaktmann war die Situation wahrscheinlich anders. Er war wohl schon auf der Party zu Sex entschlossen. Jetzt fühlte er sich eventuell bestätigt, als du mit zu ihm in die Wohnung gegangen bist. Als du dann doch nicht wolltest, ist er bei seiner Entscheidung geblieben statt mit dir zu verhandeln. Du hast dich eindeutig geäussert. Er hat das nicht beachtet. Das sind die Kriterien für sexuelle Nötigung. Er hat sogar einige Grobheit angewendet. Es handelt sich also um ein Sexualdelikt.
Und dir gehen typische Gedanken durch den Kopf: Du kommst dir dumm vor. Eigentlich bist du stärker als der Andere. Warum hast du dir das gefallen lassen? Du fühlst auch Wut. Aber die wichtigsten Gefühle sind Scham und Ekel vor dir selbst. Obwohl du eindeutig das Opfer bist, beginnst du dich selbst zu beschuldigen. Und das Erlebnis lässt dich nicht los. So geht es Opfern von sexueller Gewalt. Die sexuelle Identität ist dabei nicht entscheidend.
Es gibt mehrere Sachen, die du tun kannst. Du kannst das Gespräch mit dem Mann suchen. Das scheint im Moment die beste Lösung zu sein, weil sie dir eingefallen ist. Wichtig ist, dass du vor dem Gespräch für deine Sicherheit sorgst. Es sollte an einem neutralen, öffentlichen Ort stattfinden. Eine Drittperson sollte wissen, wann und wo das Gespräch stattfindet. Du kannst dich auch begleiten lassen. Dies würden wir einer Frau unbedingt vorschlagen. Du solltest dir vorher überlegen, was du erreichen willst. Möchtest du nur benennen, was der Mann getan hat. Soll er wissen, was er angerichtet hat und mit welchen Folgen du jetzt umgehen musst? Möchtest du sein Eingeständnis, seine Einsicht und/oder eine Entschuldigung? Möchtest du Frieden mit ihm oder sicher sein, dass er so ein Verhalten mit anderen Männern nicht wiederholt?
Du kannst so ein Gespräch auch mit Berater*innen einer Opferhilfeberatungsstelle vorbereiten. Dort könntest du dich auch sonst umfassend informieren. Z.B. über Strafanzeigen, ihre Bedingungen und Erfolgsaussichten, über den Prozessverlauf und auch über die möglichen Hilfen zur Verarbeitung von Gewalterfahrungen.
Wir wünschen dir, dass dein Gespräch so zufriedenstellend verläuft, dass du das Erlebte abschliessen kannst. Manchmal gelingt das nicht durch ein Gespräch. Erlaube dir, dann weitere Massnahmen zu überlegen.
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Frage Nr. 40238 von 13.10.2025
Hallo liebes Lilli Team,
vielen Dank für das Beantworten meiner Frage Nr. 40195. Was ich jedoch nicht verstanden habe, war das wirklich ein sexueller Übergriff? Falls ja, inwiefern? Ich meine es hat kein sexueller Akt stattgefunden (zum Glück)...
bezugnehmend auf die das was ich in Frage Nr. 40195 beschrieben habe, ist wieder etwas passiert.
Ich war vor zwei Wochen am Wochenende auf einem JGA von einem Freund. Wie ich bereits letztes Mal beschrieben habe, sobald ich mit Freunden ausgehe, ruft bzw. schreibt mir meine Freundin (Ist bei dir alles ok? Was machst du gerade? Etc.), wie jemand der Angst hat jemanden zu verlieren. An dem besagten JGA Wochenende hat sie mich bereits am Freitag mehrmals kontaktiert, was mich genervt hat. Am Samstag gab es die Krönung als sie sich gefühlt stündlich bei mir gemeldet hat, die Jungs beim JGA hatten mich gefragt, ob meine Freundin („Alte“) ein „Kontrollfreak“ sei. Ich hatte dies verneint, wobei ich langsam meine Zweifel habe…
Ich war am Wochenende bei meiner Freundin und hab schon die Änderung festgestellt, dass sie deutlich anhänglicher ist. Auch wenn wir shoppen gehen oder in die Bar wie am Wochenende, weicht sie kaum von meiner Seite. Im Bett will sie immer in meinem Arm einschlafen, dies war früher nicht so… Die Anhänglichkeit ist insgesamt deutlich gestiegen insbesondere seit dem Ereignis beschrieben in Frage Nr. 40195.
Als ich am Freitag bei ihr ankam, fragte ich sie, weshalb sie mich am JGA Wochenende dermaßen oft kontaktiert hatte und sie mich vor meinen Freunden blamiert hat. Dann brach sie in Tränen aus und sagte zu mir, dass es nicht ihre Absicht war und sie mich nicht verlieren will und dass sie am JGA Wochenende am Freitag mit ihrer Freundin im Club war. Nach Aussage meiner Freundin war sie an dem Abend auch ein bißchen angetrunken. Im Club ist sie ihrem Ex mit seiner Neuen begegnet. Anscheinend hat meine Freundin auf den Moment gewartet, bis die Neue allein am Bartisch stand und ist zu ihr hingegangen und hat ihr eine schellende Backpfeife verpasst mit dem Ausruf „das ist für die Aktion in der Sauna du blöde Bitch!“. Leider kam in dem Moment ihr Ex und hat dies auch beobachtet.
Ihr Ex sagte zu meiner Freundin: „Lass die Finger von meiner Freundin und geh zurück zu deinem Mr. Schmalschwanz!“. Meine Freundin war sauer und erwiderte: „Besser ein dünner Penis der hart ist wie Kruppstahl, als ein dicker Kolben der nie richtig hart wird und es mir nie richtig besorgt hat !“. Dann fing sich meine Freundin von ihrem Ex eine schallende Backpfeife ein, sie schrie auf vor Schmerz, weinend wendete sich meine Freundin zu ihrer Freundin und ließ sich von ihr trösten. In diesem Moment wurde die Szene auch von Türstehern beobachtet, die daraufhin, den Ex aus dem Club geworfen haben. Bei dem Gedanken musste ich innerlich lachen. Meine Freundin sagte zu mir, dass sie nicht damit gerechnet hat, dass ihr Ex handgreiflich wird. Die Wange war nach Aussage meiner Freundin selbst am nächsten Tag noch rot, also muss ihr Ex schon mit Kraft zugeschlagen haben..
Am nächsten Tag, fing sie mich an (wie oben beschrieben) beim JGA nahezu stündlich zu kontaktieren….
Teilweise fühlte ich mich wieder schlecht, da ich wieder nicht für meine Freundin da war.
Vor dem Ereignis in der Therme im Sommer (siehe Frage Nr. 40195) habe ich meine Freundin als stolze und selbstbewusste Frau kennengelernt, nun ist sie zu einer anhänglichen und teilweise auch hilfsbedürftigen Frau geworden. Die beiden Eigenschaften (stolz und selbstbewusst) empfand ich als sehr attraktiv an ihr, nun habe ich das Gefühl, dass sie ohne einen Bodyguard (mich) nicht mehr klar kommt.
Auch habe ich folgende Fragen die mich derzeit beschäftigen:
a) Warum hat sie der Neuen eine Backpfeife geben müssen? Fühlen sich manche Menschen besser, wenn sie sich „rächen“ können?
b) Warum muss sich meine Freundin mit ihrem Ex anlegen?
Wenn sie angetrunken ist, macht sie schon Sachen, die sie normalerweise nicht macht. Für mich aber maßlose Überschätzung der eigenen Fähigkeit und Kraft
c) Für mich wirkt meine Freundin immer bedürftiger und ich frage mich langsam, ob ich das wirklich auf Dauer haben möchte, vor allem diese Anrufe nerven mich, wenn ich mit Freunden ausgehe.
Was kann ich tun oder wie soll ich reagieren? Bin ich vielleicht zu streng mit ihr, ich meine im Club hat sie sich sogar für mich eingesetzt, wenn man das so interpretieren kann….
d) Hat meine Freundin evtl. Verlustangst?
Unsere Antwort
Ja, natürlich war das ein sexueller Übergriff. Natürlich waren das sexuelle Handlungen. Das fassen an die Schamlippen, die Erektion dabei, das Nötigen und körperliche Festhalten. Bitte lies das in diesem Text nach.
Du beschreibst eine Situation, die dich überfordert. Ich finde, du bräuchtest Unterstützung, um damit besser umgehen zu können. Und so wie du deine Freundin beschreibst, ist sie derzeit auch überfordert. Sie scheint emotional nicht stabil zu sein, sie benimmt sich wirklich bedürftig – und, ja, Verlustangst ist da wahrscheinlich ein Thema. Ich weiss nicht, warum sie der Neuen eine Backpfeife gegeben hat. Du könntest sie fragen. Sie hat ihre ganz persönlichen Gründe. Es ist aber sicherlich so, dass es nicht hilfreich ist, auf erlittene Gewalt mit Gewalt zu reagieren. Es wäre viel hilfreicher, wenn sie sie an eine Beratungsstelle für Opfer von Gewalt wendet.
Ich verstehe auch, dass du nicht weisst, wie lange du das noch mitmachst. Natürlich kannst du die Beziehung beenden. Du könntest der Beziehung auch noch eine Chance geben. Dazu empfehle ich dir sehr, dass ihr zusammen in eine Beratung geht. Du könntest deiner Freundin sagen, dass es für dich so zu belastend wird und dass du deshalb mit ihr zusammen in eine Beratung gehen möchtest. Wenn eine Fachperson dabei ist, könnt ihr miteinander besprechen, was ihr beide braucht und wie ihr besser miteinander umgehen könnt. Die Fachperson kann euch Tipps geben, und sie sieht die Dinge vielleicht auf eine Weise, die euch noch nicht klar war und die euch weiterhilft. Du könntest den Begriff "Beziehungsberatung" und deinen Wohnort eingeben und schauen, was du dort findest.
Wenn du dich allein beraten lassen möchtest, schau dir doch mal diese Seite für Beratung bei Gewalt an und schau, was es da in deiner Nähe gibt. Da kannst du dich auch als Partner einer Person hinwenden, die Gewalt erlebt hat. Du könntest dort auch fragen, an wen sich deine Freundin wenden kann.
Ich wünsch dir alles Gute!
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 40237 von 13.10.2025
Guten Tag
Leider kann ich einige Erfahrungen nicht los lassen. Sie kreisen in meinem Kopf und kommen wie Flashbacks in meine Gedanken. In einem Hotelzimmer kamen mein Partner und sein Freund in der Nacht betrunken hinein. Sein Freund hat sich auf mich drauf gelegt, mich festgehalten, mich angefasst und drängte mich mit ihm zu schlafen. Ich sagte mehrfach nein, bat um Hilfe. Mein Partner war betrunken, fasste sich selber an und half mir nicht. Ich hab mich dann körperlich gewehrt und sein Freund lies mich dann los. Dies war vor vier Jahren. Vor zwei Jahren haben wir viele Getrunken und Drogen konsumiert. Mein Partner wollte dass ich einem Kollege (nicht der gleiche wie vor vier Jahren) dass ich ihn oral befriedigen soll. Ich wollte nicht, sagte nein. Er sagte mir dann ich wäre langweilig, bieder und er müsse sich jemand anderen suchen. Ich habe es dann gemacht. Ich fühlte mich schlecht. Wenn ich mit meinem Partner darüber sprechen möchte wurde ich mit ignorieren bestraft. Jetzt kann ich nicht mehr. Ich will keinen Kontakt mit ihm mehr. Ihm ist es gleich, er ignoriert mich. Ich verstehe nicht, warum ich diesen Menschen vermisse, warum ich so traurig bin? Wie komme ich da raus?
Weiblich, 30
Unsere Antwort
Wie es zu der starken Bindung zu deinem Partner kommt, können wir dir nicht sagen. Du könntest überlegen, welche Rolle dein Partner in deinen Gefühlen und Gedanken spielt. Er scheint, sehr dominant zu sein. Du wirst dich richtig verhalten müssen, damit der dich mag. Schliesslich nennt er dich ‚langweilig‘, wenn du nicht bereit bist, die Grenzen deiner Intimität zu missachten. Du erlebst jetzt schon seit längerer Zeit, dass seine Wünsche und Werte wichtiger sind als deine. Du fühlst dich jetzt auch schon länger schlecht. Und jetzt erlebst du, dass er dich wirklich ignoriert, wenn du nicht seinen Wünschen entsprichst. Du hingegen hast deine Aufmerksamkeit in den letzten Jahren voll auf ihn gerichtet. Ohne seine Reaktion fühlst du Leere und vielleicht auch Traurigkeit. Dies könnte eine Erklärung sein. Möglich wäre auch, dass der gemeinsame Alkohol- und Drogenkonsum zu enger Vertrautheit geführt hat. Und dann seid ihr schon lange zusammen und aneinander gewöhnt. Wenn ein längere Beziehung schwierig wird oder zu Ende geht, ist das immer traurig. Es ist ja auch ein Abschied von Hoffnungen und gemeinsam erlebten guten Zeiten.
Wenn du da raus gehen möchtest, wirst du die jetzige Leere füllen und dich auf eigene Beine stellen müssen. Wir ermuntern dich, aus dir eine eigenständige Frau zu machen. Du könntest dir klar machen, dass dein Partner kein Interesse an einer gleichwertigen Beziehung hat. Er bedroht dich mit Trennung, wenn du nicht aufhörst 'langweilig' (für ihn) zu sein. Und aktuell wendet er das Machtmittel Nichtbeachtung an. Wir haben viele Infotexte zum Thema Beziehung. Ich verlinke dich mit drei Texten «Wann ist eine Beziehung schädlich?», «Wie löse ich mich aus einer Gewaltbeziehung?», «Wie überwinde ich Liebeskummer nach einer schlimmen Beziehung?» und einem Kapitel zu «Trennung».
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Frage Nr. 40170 von 13.09.2025
Hallo,
mein Problem ist........
Es geht um meine zwanhaften Impuls mich ständig selbst zu befriedigen. Es spielt auch nicht unbedingt eine Rolle welches Alter, das Aussehen, oder die Kleidung usw. solange es eine Frau ist. In der Pubertät habe ich auch sehr starke Impulse gehabt. Mir ist mein frühes und heutiges Verhalten sehr unangenehm und ich schäme mich dafür, da ich es auch nicht abstellen kann.
Ein kleines Beispiel von vor ein paar Tagen: Ich war im Baumarkt um was einzukaufen. Mir ist eine Frau aufgefallen die eine helle Stoffhose und enges Top getragen hat. Man konnte leicht ihren Slip durch die Hose sehen. Es gab eine Situation, wo sie sich nach was gebückt hat. Ich fand es mega heiß und habe mir direkt vorgestellt, wie ich ihr die Hose runterziehe, den Slip zur Seite schieben und in sie eindringe. Natürlich habe ich auch durch die Gedanken daran, eine sehr starke Erektion bekommen. Ich habe sie dann noch eine ganze Zeit verfolgt und so gut wie möglich unauffällig beobachtet. Ich könnte einfach nicht aufhören, sie weiter anzuschauen. Danach bin ich schnellstmöglich nach Hause gefahren und habe mich selbst befriedigt.
Wie es dazu gekommen ist.........
Bei uns zu Hause wurden nie über Sexualität gesprochen. Meine Mutter war alleinerziehend. Sie hat mich einmal morgens dabei erwischt, wie ich dabei war mich selbst zu befriedigen. Sie meinte nur, "nein das kann doch jetzt nicht wahr sein." Mir war es total unangenehm und peinlich. Wir haben da nie wieder drüber gesprochen. Ich wurde auch nicht durch meine Mutter aufgeklärt, sondern habe es durch die bravo und Schule erfahren.
Es gab eine Phase wo ich mir gewünscht habe, mit meiner Mutter Sex zu haben. Ich wollte sie einfach fragen, ob sie es sich auch vorstellen könnte mit mir zu schlafen. Sie war Single und hat ja auch bestimmt ihre Bedürfnisse. Ich fand den Gedanken überhaupt nicht schlimm, da es ja eigentlich nur um die Befriedigung von uns beiden ging. Habe mich aber nie getraut, sie zu fragen. Ich habe sie aber oft durch das Schlüsselloch beobachtet und mich dabei selbst befriedigt. An ihrer benutzen Unterwäsche und Binden habe ich auch sehr gerne und oft gerochen.
Die selben Gedanken habe ich auch bei meiner Tante gehabt. Wollte sie auch fragen, ob sie es sich vorstellen kann, mit mir Sex zu haben. Sie ist auch schon lange Zeit single. Habe mich auch oft mit dem Gedanken an sie selbst befriedigt. Gefragt habe ich sie aber auch nicht.
Mit 13 Jahren habe ich eine 20 Jährige Freundin gehabt. Sie wollte unbedingt mit mir schlafen und hat immer angefangen, mich im Intimbereich zu berühren und zu streicheln. Ich habe dadurch natürlich eine Erektion bekommen. Ich wusste aber gar nicht was da gerade passiert und wollte es auch nicht. Ich war in den Situationen aber immer total überfordert und irgendwie in Schockstarre. Habe mich auch nicht getraut zu sagen das sie aufhören soll. Mir ist nach ein paar Mal Sex, das Vorhautbändchen abgerissen, da sie sehr stürmisch war. Dadurch werde ich noch bis heute immer wieder daran erinnert, da ich mich auch nicht getraut habe zum Arzt zu gehen. Dadurch sieht mein Penis jetzt etwas anders aus. Hinzu kommt noch, das es auch ungeschützter Sex war.
Danach habe ich wieder einige neue Freundinnen gehabt, da ist aber nicht mehr wie küssen passiert. Habe mich dann sozial zurück gezogen und habe eigentlich meine Sexualität ab dann nur mit mir selber ausgelebt und probiert was gefällt.
Auch auf meine Lehrerin in der Schule, die Freundinnen von meinem Bruder ( auch seine aktuelle), Arbeitskollegin habe ich mich auch sehr oft selbst befriedigt. Eigentlich denke ich bei fast jeder Frau die ich sehe, das ich gerne mit ihr Sex haben möchte. Dadurch muss ich mich so oft und ständig selbst befriedigen.
Seit ca 1 Jahren habe ich meine erste richtige Freundin, wo auch wirklich Liebe mit im Spiel ist. Leider sehen wir uns nur zwei Mal die Woche. Auch jetzt passiert es immer noch oft, das ich mich fast täglich selbst befriedige. Ich habe auch sehr viel Sex Toys ( künstliche Vaginas, Kissen mit Loch, Gummipuppen, Vibratoren, Penisringe, plugs usw.) die ich auch noch oft benutze.
Ich bestelle mir auch getragene Höschen von Frauen, die ich mir noch mit Orgasmus veredeln lasse. Bei mir im Haus gehe ich manchmal in den Wäschekeller und rieche und benutze die Unterwäsche meiner Nachbarinnen um mich damit selbst zu befriedigen.
Heute war ich sogar noch bei einer Massage mit Happy End durch Handjob.
Wenn ich mit meiner Freundin zusammen Zeit verbringe, habe ich nicht die Gedanken, wenn ich andere Frauen sehe. Das passiert nur wenn sie nicht da ist. Wir haben letztes Wochenende das erste Mal Sex gehabt. Es war ein unglaublich tolles und schönes Gefühl. Davor haben wir es schon öfters versucht miteinander zu schlafen, aber es hat nicht geklappt. Meine Erektion war nicht hart genug, um in sie eindringen zu können.
Mich beschäftigt mein früheres und jetztige Verhalten doch schon sehr, da es mich auch beeinträchtigt. Mir ist es auch unangenehm, immer bei jeder Frau zu denken, das ich Sex mit ihr haben möchte und eine Erektion bekomme.
Auch die Situation im Baumarkt war definitiv nicht schön, da es auch vorkommen könnte, dabei erwischt zu werden. Es fühlt sich auch in gewisser Weise so an, als ob ich meine Freundin jedes mal betrügen würde, wenn ich es mir selber mache, auch wenn es eigentlich nur um Druckabbau geht.
Ist mein Verhalten noch in Ordnung, oder schon eher krankhaft? Es würde mir helfen eine Einschätzung von einem Experten Team zubekommen.
Was ich versucht habe um es zu ändern.....
Ich habe versucht den Frauen aus dem Weg zu gehen. Ich bin nicht mehr so oft zu meinem Bruder gefahren, damit ich seine Freundin nicht sehe. Ich habe keine Sexfilme mehr angeschaut. Keine getragen Höschen bestellt. Hat aber nur kurzzeitig dazu geführt, das ich mich wenige selbst befriedigt habe. Der Drang es zu tun, war und ist immer stärker gewesen.
Angaben zur Person.....
Mein Name ist [...]. Bin Männlich, Anfang 40 und lebe alleine. Habe seit ca. 1 Jahr meine erste richtige Freundin. Wichtig zu erwähnen ist glaube ich noch, das ich ca. 17 Jahre single war.[...] In dieser Zeit war die Sehnsucht nach Zärtlichkeit und Nähe besonders stark. Da ich keine andere Möglichkeit gehabt habe, konnte ich meinen Drang nur mit mir selbst ausleben und ausprobieren.
Ich bedanke mich schon im Voraus für die Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Unsere Antwort
Du warst und bist ein gut erregbarer Mann mit einer gut ausgeprägten Libido und Fantasie und Neugier. Das sind Fähigkeiten, auch wenn du es nicht so einschätzt. Es ist normal, dass du täglich oder sogar mehrmals täglich Solosex hast und viele Sextoys verwendest. Es ist normal, dass du sexuelle Erregung und Lust empfindest, wenn du eine Frau siehst, und es ist normal, dass du dann beim Sex von ihr fantasierst. Es ist normal, dass du zu einer Massage mit happy end gehst. Was auffällig ist, wie sehr du dich grundsätzlich für deine sexuelle Lust abwertest.
Du bist auch nicht das einzige Kind gewesen, das ein Elternteil sexuell interessant findet und heimlich beobachtet und an der Wäsche riecht. Als Kind kann man für so etwas nicht gesetzlich bestraft werden, man lernt ja erst sozial richtiges Verhalten rund um die Sexualität. Als erwachsener Mann eine fremde Frau deshalb zu verfolgen, weil sie dich sexuell erregt, ist hingegen nicht okay. Sie könnte dich wegen sexueller Belästigung anzeigen. Für Unterwäsche zahlen ist okay; die Unterwäsche von Frauen in deinem Haus beschnuppern, ist nicht okay. Da könnte dich auch jemand wegen Belästigung anzeigen. Hier macht es Sinn, dass du etwas tust, damit du dich besser in Griff hast und keine Straftaten begehst.
Du hattest immer das Bedürfnis nach sexueller Erregung mit einer Frau. Du warst aber nicht in sexuellen Beziehungen mit Frauen. Das ist interessant. In meiner Erfahrung sind das immer irgendwelche Ambivalenzen – also gemischte Gefühle, die einander in die Quere kommen –, wenn gesunde Menschen wie du keinen Sex mit Frauen haben, obwohl sie eigentlich eine Sehnsucht nach Sex mit einer Frau haben. Da ist irgendetwas, das will, und irgendetwas, das nicht will – oder nicht darf.
Wenn man etwas will und es sich gleichzeitig verwehrt, kann sich das zu einem Drang entwickeln. Das, was man nicht haben darf, will man immer mehr. Der Zwiespalt zwischen Wollen und nicht Wollen oder nicht Dürfen löst eine Spannung aus, einen Stress. Die Spannung muss sich irgendwie entladen. Zum Beispiel über Solosex. Wenn du dich dafür verurteilst, dass du Frauen sexuell erregt anschaust, und dass du beim Solosex Gedanken an diese Frauen hast, machst du dir noch mehr Stress. Und schliesslich hast du wahrscheinlich von Kind auf das Gefühl, Solosex sei irgendwie falsch. Auch das ist stressig und fördert Spannung. Drang geht immer mit Spannung einher. Beobachte dich mal: Du wirst merken, dass du, wenn immer du deine sexuellen Bedürfnisse oder Handlungen als dranghaft erlebst, alles andere als entspannt bist.
Die Frage ist auch, welche Rolle deine Beziehungslerngeschichte hier spielt. Die 20-jährige hat sich strafbar gemacht, weil sie Sex mit dir viel jüngerem Minderjährigen hatte. So wie du das beschreibst, waren das traumatische Erlebnisse. Du warst während sexuellen Begegnungen, wo es zum Vaginalverkehr kam, völlig überfordert und in einem sogenannten Freeze-Zustand (Schockstarre). Sie hat dich vergewaltigt und deinen Penis verletzt. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Erfahrungen mitgespielt haben bei deiner Hemmung oder Ambivalenz, mit Frauen sexuelle Beziehungen einzugehen. Du schreibst selbst, dass du wegen des Vorhautbändchens immer wieder daran erinnert wirst. Ich frage mich, ob dich das, was du mit der Frau erlebt hast, dich heute mehr beeinträchtigt als du meinst.
Zum anderen wäre es interessant, die Beziehung mit deiner Mutter genauer anzuschauen. Wie viel hattest du von ihr? Du scheinst einsam gewesen zu sein. Wieviel Mutterliebe gab es? Gab es einen Vater? Vaterliebe? Deine Mutter hatte kein grosses Verständnis für das, was du gemacht und erlebt hast: Sie hat dich beschämt, als sie dich bei der Selbstbefriedigung gesehen hat, und sie hatte keine Offenheit dafür. So wie ich das verstehe, bist du dann offenbar auch nicht zu deiner Mutter gegangen, als du die schrecklichen Erfahrungen mit der 20-jährigen hattest und als dein Penis verletzt war. Sie war demnach keine Vertrauensperson für dich. Wie hast du das allein ausgehalten?
Ja, was war da wohl alles in deiner Kindheit? Wie hast du gelernt, mit unangenehmen Gefühlen umzugehen? Sexuelle Erregung kann auch helfen, unangenehme Emotionen zu vergessen und emotionale Spannung "wegzumachen". Das könnte ich mir bei dir auch vorstellen.
Bei all dem, was du erlebt hast, ist es umso eindrücklicher, dass du heute eine Partnerin hast. Das ist ja auch eine Fähigkeit, dass dir das endlich gelungen ist. Und deine Sehnsucht, Sex mit einer Frau zu haben, kannst du heute auch ausleben. Du merkst ja selbst, dass du das dranghafte Erleben und Verhalten nicht hast, wenn du mit ihr zusammen bist. Wie wäre das, wenn ihr miteinander wohnen würdet? Möglicherweise könnte sich deine Sehnsucht dann endlich beruhigen. Vielleicht gibt es da aber auch irgendwelche "Löcher", die eine Freundin nicht füllen kann.
Ich bin zwar Psychotherapeutin, Sexualtherapeutin und Traumatherapeutin, aber du sitzt nicht in meiner Praxis. Ich kann daher nur aus der Ferne Vermutungen aufstellen. Ich finde, es geht bei dir um drei Sachen:
1) Eine sexpositivere Haltung entwickeln. Du findest bei uns viele Tipps zum Solosex. Ein Ziel ist, dass du ihn angenehmer und schöner erlebst und nicht mit so negativen Gedanken verbindest. Du wirst dann auch eher Sex-satt. Ich bitte dich dazu auch, diesen Text über dranghafte Sexualität zu lesen.
2) Einen besseren Umgang mit Gefühlen und der damit verbundenen Spannung lernen. Du kannst lernen, diese Spannung besser über den Körper zu beeinflussen. Hierzu bitte ich dich, diesen Text zu lesen. Der ist verlinkt mit vielen weiteren Texten, die ich dir auch empfehle.
3) Deine Geschichte anschauen und mit emotionalen Altlasten aufräumen.
Ich würde dir vor allem bei Punkt 3 empfehlen, dir einen Psychotherapeuten zu suchen. Freilich kannst du uns auch wieder schreiben. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 40140 von 07.09.2025
hallo ich habe eine frage
und zwar habe ich mit meinem freund geschlafen aber das ganze ist nicht ganz cool abgelaufen also:
wir sitzen am bett bei mir und er fingert an meiner muschi außen rum und mir gefällts aber glaub wir haben uns gestritten vorher jedenfalls hatte ich das bedürfniss grenzen zu setzen und habe gesagt dass ich nicht penetriert werden möchte.
ich hab die augen zu und stöhne. auf einmal steckt sein schwanz in mir und er fickt mich einfach so. glaub ich hab was gesagt und er meinte nur so : ja ups weiss auch nicht ist mir irgendwie passiert. danach fragt er mich ob es unfreiwillig war. ich sag ja.
ihm gefällts anscheinend und er tut gleichzeitig so als wäre nichts geschehen.
so. nach meinem wissen ist das eine vergewaltigung.
was meint ihr dazu?
was kann ich weiters tun(auch um mit der situation klarzukommen)?
danke für eine antwort
+++
hallo ich habe frage 40140 gestellt
und musste jetzt an noch eine andere situation denken.
also:
wir standen auf der terasse meiner großeltern.
mein freund stand hinter mir und begann mich zu küssen mit zunge. ich habe mitgeküsst aber dann ging es plötzlich sehr abrupt. er riss mir die hose runter und fickte mich einfach so von hinten auf der terasse wie selbstverständlich. ich war total schockiert also wirklich unter schock. mir war schwindelig und ich hab schon recht stark geblutet. bin danach so bisschen zusammengesunken. er fragt kurz ob alles ok ist und setzt sich dann an den computer während ich etwas zittrig quasi in meiner eigenen blutlacke eine weile sitzen bleibe.
was meint ihr zu dieser situation?
was ist hier passiert?
ich weiss noch dass es sich für mich wie eine art überfall angefühlt hat..
Unsere Antwort
In beiden Situationen, die du beschreibst, fehlt dein Einverständnis. Dein Freund hat das gemerkt und fragt sogar nach. Auf der Terrasse deiner Grosseltern hat dein Freund dich überrumpelt. Zudem hat er dich körperlich schwer verletzt. Beide sexuellen Übergriffe würden wir als Vergewaltigungen werten. So wie du das beschreibst, macht dein Freund das absichtlich. Er scheint der Auffassung zu sein, wenn du ihn küsst oder dich streicheln lässt, musst du alle weiteren sexuellen Handlungen über dich ergehen lassen. Das stimmt nicht. Nein heisst Nein. Ganz egal, zu welchem Zeitpunkt beim Sex du das sagst.
Wir raten dir, dich an eine Spezialberatungsstelle für Opfer sexueller Gewalt zu wenden. Dein Freund hat sich jetzt schon zweimal über deinen Willen hinweg gesetzt. Er hat sich nicht entschuldigt und auch nicht deutlich gesagt, dass er sich falsch verhalten hat. Es kann also sein, dass er das wieder tut. Darum brauchst du Unterstützung für deine weiteren Entscheidungen. Die Beraterinnen in einer solchen Stelle können dir weiter beim Einordnen helfen, so wie wir das mit unserer Antwort tun. Sie können mit dir auch überlegen, ob eine Strafanzeige sinnvoll und aussichtsreich wäre. Sie wissen wie Strafverfahren ablaufen und welche Art Beweismittel du vorweisen solltest. Falls du planst, die von deinem Freund zu trennen, könnten sie dich bei der Entscheidung unterstützen. Aber auch, wenn du dich nicht trennen willst, können sie dich dabei unterstützen, dich abzugrenzen, deutlich deine Meinung zu sagen und für dich selbst einzustehen. Wir raten dir zu einer persönlichen Beratung dort, weil es viele Wege gibt, mit solchen Erfahrungen um zu gehen. Oft braucht es einige Zeit und fachliche Beratung, bis du einen guten Weg für dich findest.
Diese Antwort gilt auch für Frage 40141.
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Frage Nr. 40054 von 18.07.2025
Ich (w,32) bin in ambulanter Therapie (PTBS, seit 2 Jahren) und muss zwischen den wöchentlichen Sitzungen immer an meinen Therapeuten denken, z.B. was er so von mir denkt/ was er von mir und meinen Problemen hält; ob ich ihm "wichtig" bin oder nur eine gewöhnliche Patientin mit der er Geld verdienen kann; was ihn insgesamt so beschäftigt; wie er seine Freizeit gestaltet...
Ich bin selbst seit Jahren in einer glücklichen Partnerschaft und habe kein Interesse an meinem Therapeuten, deshalb verstehe ich auch nicht, warum er in meinen Gedanken immer soviel Platz einnimmt. Zeitweise bin ich sehr genervt von meinen Gedanken und dass ich nicht einfach zu einer Sitzung gehen kann und in der wöchentlichen Pause nicht weiter über Therapie nachdenken muss. Habt ihr einen Tipp für mich?? MfG
Unsere Antwort
Mein Tipp ist: Sieh das gelassen an. Therapeut*innen können in den Köpfen der Klient*innen einen grossen Raum einnehmen. Sie können Vorbilder sein, sie können "Testbeziehungspersonen" sein, ja, und man kann für sie schwärmen. Sie können als Person interessant und wichtig werden. Es ist die Rolle der Therapeut*innen, die professionelle Distanz aufrechtzuerhalten. Dein Therapeut scheint das gut zu machen.
Du könntest dir überlegen, welche Aspekte du an deinem Therapeuten so faszinierend findest, und was er für dich verkörpert. Und dann schau dir die therapeutische Beziehung an: Was erlebst du in der Beziehung, was du in anderen Beziehungen nicht erleben kannst? Vielleicht kannst du dich auf eine Weise öffnen, wie du das noch nie konntest. Oder er strahlt dir gegenüber eine Ruhe aus, die du noch nie erlebt hast. Es kann auch sein, dass da ganz alte Sehnsüchte in dir wachwerden, die deine Eltern nie erfüllt haben.
Und dann ist da die grosse Sehnsucht, ein ganz besonderer Mensch zu sein. Herauszustehen und einzigartig zu sein. Wirklich wichtig zu sein. In einer therapeutischen Beziehung bist du während der Sitzung die wichtigste Person, aber du bist ausserhalb der Sitzungen eine von Vielen. Daher ist es wichtig, dass du lernst, auch im Privatleben und bestimmten privaten Beziehungen zu diesem Gefühl zu kommen, dass du einzigartig und wichtig und wertvoll bist. Ein Ziel der Therapie ist, dass du das lernst.
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Frage Nr. 40046 von 16.07.2025
Hallo.
Ich bin 18 Jahre alt und wohne mit meiner Mutter und meinem 12-jährigen Bruder bei meinem Vater.
Mein Vater beleidigt uns alle ständig, schreit rum, provoziert uns, macht uns Angst und droht mit Aussagen wie „das wird nicht gut enden“. Wenn wir etwas sagen, eskaliert er noch mehr.
Er trinkt oft, kommt spät nach Hause und schlägt dann manchmal gegen Dinge oder wirft Sachen, um uns einzuschüchtern.
Meine Mutter redet oft über Scheidung, aber sie zieht es nicht durch. Ich glaube, sie hat Angst oder fühlt sich gefangen.
Ich möchte Hilfe holen – für mich, für meinen kleinen Bruder, vielleicht auch für meine Mutter. Aber ich habe Angst, dass sie sauer auf mich wird oder denkt, ich würde sie verraten.
Ich weiß nicht, was ich tun darf oder kann.
Was sind meine Möglichkeiten? Kann ich mit jemandem reden, ohne dass mein Vater es erfährt? Was kann ich für meinen Bruder tun?
Unsere Antwort
Du beschreibst, dass dein Vater emotional gewalttätig ist und euch bedroht. Das nennt man häusliche Gewalt. Genauere Informationen findest du in unserem Kapitel «Gewalt in Beziehungen und in der Familie: Was tun?». Du fragst, ob du dir Hilfe holen kannst, ohne dass dein Vater davon erfährt. Die Schweizer Opferhilfeberatungsstellen stehen unter besonders strenger Schweigepflicht, sie arbeiten gratis und du kannst dich dort anonym melden. Die gleichen Regeln gelten für die Opferberatung in allen deutschsprachigen Ländern. Wir ermuntern dich darum, dich an eine dieser Stellen zu wenden: «Unterstützung und Beratung bei Gewalt». Adressen für Deutschland/Österreich und für die Schweiz findest du im Adressteil dieser Seite. Alle Opferberatungen wissen, dass Betroffene von Gewalt noch in Gefahr sein können. Die Beraterinnen kennen die Schutzmöglichkeiten, die deinem Bruder, dir und auch deiner Mutter Sicherheit bieten können. Sie wissen auch, dass es niemandem leicht fällt, sich an eine Beratungsstelle zu wenden. Am besten teilst du ihnen von Anfang mit, dass deine Mutter ev. noch nicht zu einer Beratung bereit ist. Sie werden dir helfen, deine Schuld- und Verratsgefühle deiner Mutter gegenüber zu beruhigen. Für deine Mutter wird es am schwersten sein, sich von ihrem Ehemann zu distanzieren - aus Angst und auch aus langjähriger Loyalität. Dein Bruder und du brauchen aber dringend Entlastung und Schutz. Es ist darum gut, wenn du die Initiative für Veränderung übernimmst.
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Frage Nr. 40030 von 13.07.2025
39965
Danke für eure Antwort.
Ich habe praktisch keinen Kontakt mehr. Jetzt ist diese Person aber krank geworden. Ich weiss nicht, wie ernst es ist. Aber es löst sehr schwierige und gemischte Gefühle aus. Kontakt tut mir nicht gut, das weiss ich. Aber es ist dennoch Familie und schmerzt/ ich mache mir Sorgen (glaube ich, ich verstehe meine Gefühle gerade nicht). Ich weiss nicht, wie ich damit umgehen soll, wenn es etwas ernstes ist.
[...] bitte kürzen
Ich habe keine „Beweise“ für diese Erinnerungen. Sie fühlen sich genauso wenig oder sehr real an wie ob ich heute Zähne geputzt habe und ob alles andere (was über Geschwister bestätigt ist) passiert ist.
Ich bin nicht so leistungsfähig wie andere in meinem Alter und bringe das in Zusammenhang mit meiner Vergangenheit. Aber es ist schwer zu akzeptieren; ich bin gerade krankgeschrieben worden, weil ich so völlig erschöpft und seit Wochen über der Grenze war. Das löst einerseits ein schlechtes Gewissen aus (und Angst mein Chef hasst mich/ mein Team ist enttäuscht) aber auch Trauer, weil ich gerne leistungsfähiger wäre und „funktionieren“ möchte. Aber es nicht schaffe, offensichtlich.
Unsere Antwort
Wir bitten dich ganz dringend, dich selbst ernst zu nehmen. Als Opfer von einer besonderen Art der Gewalt leidest an gemischten Gefühlen. Die Gewalt war auch gemischt, wie du in deiner ersten Frage beschreibst. Du wurdest wie ein Besitz behandelt. Sehr geliebt, mitgeschleppt, angeschrien, missbraucht, beleidigt und wieder ganz doll lieb gehabt. Dabei spielten nur die Stimmungen der Täterschaft eine Rolle - nicht du und deine persönlichen Bedürfnisse. Dieses emotionale Wechselbad steckt heute noch in dir. Du beschreibst es immer wieder. In dir gibt es bereits eine innere Stimme, die dir sagt, dass du durch diese Behandlung geprägt worden bist. Du möchtest das nicht. Deine Dauerzweifel kosten Energie. Du merkst, du bist schnell erschöpft. Und doch kämpfst du darum, deinen Chef und dein Team besser zufriedenstellen. Deine Bedürfnisse, z.B. leistungsfähiger zu sein, kommen dabei zu kurz.
Weil deine Bedürfnisse nie eine Rolle spielten, hast du auch nicht gelernt, sie zu beachten. Dafür brauchst du persönliche Unterstützung. Wir haben dir bereits Opferhilfestellen angegeben. Du könntest dir auch bei deiner Hausärztin/deinem Hausarzt eine Psychotherapie verschreiben lassen. Ziele der Therapie könnten sein: eine eindeutige Haltung zum Erlebten zu entwickeln, die intrusiven (drängenden) Erinnerungen an die missbräuchlichen Übergriffe zu lindern, deine eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zufrieden zu stellen und dein Selbstwertgefühl zu stabilisieren.
Das Wichtigste ist, dass du dir ernsthaft Begleitung suchst.
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Frage Nr. 39980 von 03.07.2025
39979
(Korrigierte Version t9 Fehler: Nicht unerschütterlich zerstört sondern vollständig zerstört)
Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin und spreche vorsorgliche eine Triggerwarnung aus. In letzter Zeit habe ich einige Dinge aufgearbeitet, die mir in Beziehungen passiert sind (bin w und war bisher nur in Beziehungen mit Frauen). Ich habe mittlerweile sehr schwiege Gefühle entwickelt. Mein Vertrauen in Frauen ist aktuell vollständig zerstört, es fühlt sich unwiderruflich an. Ich fühle mich in dem was ich bin, von allen Frauen mit denen ich zusammen war untergraben (außer eine, vielleicht noch eine zweite, aber bei der zweiten weiß ich halt, dass sie das bei ihrer Ex Freundin gemacht hat. Bei mir nicht, weil sie wahrscheinlich zu eifersüchtig dafür war). Weil das eine Quote von 60/100 hat, fange ich an das alles auf meine aktuelle Partnerin zu übertragen. Ich rechne mir aus wann sie mir diese eine Frage stellen wird, einen Mann sexuell einzubeziehen, sei es weil sie zugucken will oder selbst aktiv mitmachen möchte. Ich war damals zu jung und unerfahren um „Nein“ zu sagen und hatte Tendenzen zur Selbstverletzung… generell fühle ich mich einfach nicht mehr sicher in Beziehungen mit Frauen. Ich weiß, das ist wahrscheinlich unfair und ungesund, aber ich weiß auch nicht wie ich da wieder rauskommen soll und überlege gerade mit meiner Freundin Schluss zu machen - und dann einfach alleine weiterzumachen im Leben. Sodass ich selbst die Kontrolle habe, was passiert und was nicht. Weiß auch nicht, ob das zu hart ist, wie ich fühle, aber ich krieg das nicht mehr aus mir raus hab ich das Gefühl.
Unsere Antwort
Deine schwierigen Beziehungserfahrungen belasten dich stark. Das ist total verständlich. Darum ist es wichtig, dass du dich mit diesen Erfahrungen beschäftigst. Du musst ja wissen, welchen Einfluss diese Erfahrungen auf deine Gefühle und deine Zukunftspläne haben. Die sexuellen Forderungen/Wünsche deiner Ex-Partnerinnen haben dich verletzt. Du hast aber schon erkannt, dass die Verletzung so gross war, weil du zu jung und unerfahren warst um NEIN zu sagen. Stattdessen hast du dich mit Selbstverletzungen angegriffen. Jetzt greifst du dich mit der Drohung an, 'dann einfach alleine weiterzumachen'.
Zum Glück hast du schon gemerkt, dass Verletzungen nur schlimmer werden, wenn du Schmerz mit Schmerz bekämpfst. Du hast dich richtig hart gemacht, als deine Ex-Partnerinnen dich verletzt haben. Nicht umsonst gibt es den Spruch 'beiss die Zähne aufeinander'. Damit macht man den Körper hart und die Schmerzempfindung kleiner. Bei emotionalen Verletzungen beissen viele Menschen noch lange auf die Zähne, obwohl die Gefahr längst vorbei ist. Genauso machst du das auch. Und zum Glück merkst du, dass du die schwierigen Vergangenheitsgefühle gar nicht bewegen kannst, wenn du dich hart (und unbeweglich) machst. Deine Härte sagt: 'Schluss machen! Kontrolle haben!' und kommt zu dem Schluss, dass du dann einfach allein bleibst. Wenn du dazu mal die Meinung deiner (ganzen) Gefühlswelt einholst, wird dir schnell klar: Deine ganze Person möchte lieber eine Beziehung, nur dein verletztes Vertrauen zögert noch. Und das Vertrauen braucht jetzt deine Zuwendung. Was tut gut? Wenn du wüsstest, dass deine Freundin niemals fragt, ob ihr auch einen Mann in euren Sex einbeziehen könnt? Wäre es nicht für dich und dein Vertrauen gut, wenn du mit ihr darüber redest? Vielleicht muss deine jetzige Härte noch lernen, deiner Freundin zu glauben, was sie über sich sagt.
Wir raten dir also, zu lernen, dich zu verstehen. Für deine weitere Entwicklung schlagen wir dir vor:
- Deine Gefühle sind richtig! Nimm dich ernst. Dann kannst du ernsthaft mit dir selbst verhandeln, was dir in Beziehungen wichtig ist. Schreib das auf, damit du es nicht vergisst.
- Unterstütze dein Vertrauensgefühl! Verletzungen, auch die der Gefühle, brauchen Zeit und 'Behandlung' zum Heilen. Wende dich deiner Gefühlswelt zu. Sie wird dir genau beschreiben, was besonders weh tat und auch was nicht so schlimm war. Damit erhältst du einen Überblick über den angerichteten Schaden. Deine Gefühlswelt wird dir auch berichten, wie sie sich Beziehungen vorstellt.
- Schliess nicht von früher auf heute! Stell dir vor, deine Freundin würde dich mit dem Namen deiner Vorgängerin ansprechen. Du wärst beleidigt. Du möchtest doch, dass sie dich meint und nicht die frühere Frau! Das wünscht sich deine Freundin sicher auch.
- Nimm deine Bedürfnisse ernst! Du bist die eine Hälfte deiner Beziehung. Diese Hälfte kannst du unter Kontrolle haben. Die zweite Hälfte, deine Freundin, musst du befragen, wenn du wissen willst, was sie denkt und fühlt. Mit ihr kannst du aber auch aushandeln, wie ihr beide die Beziehung gestalten wollt.
Schau dich auch mal auf unserer Seite um. Wir haben ein ganzes Kapitel «Beziehungen eingehen». Besonders könnte dich interessieren: «Wie stehe ich für meine Bedürfnisse ein?», «Wie stelle ich mir eine Beziehung vor?» und «Ich bin unsicher ob ich eine Beziehung will».
Diese Antwort gilt auch für Frage 39979.
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