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Frage Nr. 33112 von 18.06.2021

ich habe psychische probleme und bin bei einem psychotherapeuten. demnach habe ich auch unbefriedigte sexuelle bedürfnisse und verhalte mich oft inadäquat und weisse sexualisiertes interaktionsverhalten auf gegenüber mitmenschen.

will von euch hören, ob ich noch eine sexualtherapie machen sollt und über mein schwieriges verhältnis zur sexualität sprechen soll oder mit das dem psychologe erzählen soll?

ich war bereits in einer beziehung aber habe meine sexuellen bedürfnisse unterdrückt aus verschiedenen gründen

reicht eine psychotherapie oder soll ich zum sexualtherapeuten? berücksichtigt bitte auch dass es mir schwer fällt über s*x zu sprechen und ob das bei sexualtherapeuten leichter fällt dat wees ich ned?!?

by the way: wo bekomme ich in DE ene sexualtherapie her??
mit freundlichen grüßen
bin zwischen 20 und 30

Unsere Antwort

Deine Frage ist gut und nicht ganz leicht zu beantworten. Grundsätzlich empfehle ich eine Sexualtherapie bei sexuellen Problemen, keine Psychotherapie. Du kannst davon ausgehen, dass es Sexualtherapeut*innen leicht fällt, über Sexualität zu sprechen. Es ist ihr Alltag. Wenn du das merkst, entspannt dich das natürlich auch beim Reden über Sex.

Schwieriger wird's bei der Suche nach dem*der richtigen Sexualtherapeut*in. Denn "Sexualtherapie" ist kein geschützter Begriff. Das heisst, ich kann dir nicht einfach sagen, "Ja, gute Idee, mach eine Sexualtherapie". Entscheidend ist, was das für eine Sexualtherapie ist.

Daher ist es sehr wichtig, dass du schaust, welche Ausbildung ein*e Sexuatherapeut*in hat. In Deutschland sind etwa der Ansatz des Sexocorporel verbreitet, oder die systemische Sexualtherapie oder das Hamburger Modell. Alle drei sind gute Ansätze, wobei der Sexocorporel am genauesten hinschaut, was ein Mensch genau mit dem Körper macht beim Sex.

Die meisten Fachpersonen bei Lilli sind im Ansatz des Sexocorporel ausgebildet. Und unsere Tipps bauen auch auf diesem Ansatz auf. Ich würde dir empfehlen, dass du dir jemanden suchst, der auch in diesem Ansatz ausgebildet ist. Für das gibst du im Google am besten die Wörter "Sexualtherapie", "Sexocorporel" und die nächste grössere Stadt bei dir an.

In der Sexualtherapie könntest du deine sexuellen Bedürfnisse verstehen lernen, du könntest sie weiterentwickeln in eine Richtung, die mit deinem Selbstbild vereinbar ist. Du könntest lernen, deine Sexualität positiver und erfüllender zu erleben und dich in deiner (sexuellen) Selbstsicherheit zu stärken. Das macht dich eigenständiger und wirkt sich auf deine Erscheinung und dein (sexuelles) Verhalten gegenüber anderen Menschen aus.

Freilich kannst du uns auch erst mal anonym schreiben, was dich belastet rund um deine Sexualität. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an. Du kannst ganz konkret fragen, wie man in einer Sexualtherapie mit diesem Anliegen umgehen und arbeiten würde.

Falls du ein Mann bist: Vielleicht interessiert dich auch das Buch "Klappt's" unseres Mitarbeiters Michael Sztenc. Das empfehle ich allen Männern, die sich mit ihrer Sexualität und mit ihrer Männlichkeit auseinandersetzen wollen.

Diese Antwort gilt auch für Frage 33111.

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