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Frage Nr. 33152 von 22.06.2021

Hallo Lilli,
ich hab gelesen, ein Schwangerschaftsabbruch findet häufiger durch Absaugung statt als durch die Abtreibungspille. Stimmt das und warum ist das so? Ich könnte mir vorstellen, dass es doch viel angenehmer sein muss, nur eine Tablette zu nehmen und nicht eine schmerzhafte OP zu haben?

Also ich persönlich habe bei dem Gedanken an eine Absaugung Panik. Eine medikamentöse Abtreibung würde ich im Falle des Falles eher machen.
Wie kommt es, dass offenbar die OP häufiger ist? Danke!

Unsere Antwort

Du beziehst dich wahrscheinlich auf Angaben zu Deutschland. In der Schweiz ist der medikamentöse Abbruch am häufigsten.

Schau dir bitte dieses Dokument von pro familia an: «8 Fakten zum Schwangerschaftsabbruch». Darin steht, dass auch in Deutschland mitterweile mehr medikamentöse Abbrüche und weniger Absaugungen stattfinden. Dennoch ist die Absaugung bislang noch die verbreitetste Methode in Deutschland. Genauere Angaben findest du in dem Dokument. Du findest dort auch Vergleiche zu anderen europäischen Ländern.

Du fragst, warum das so ist. Diese Zusammenhänge sind komplex. Es spielt also sehr viel verschiedenes eine Rolle: Wissenschaft, Politik, Finanzierung, Kultur, Lobby... Das würde den Umfang dieser Antwort sprengen. Klar ist: Häufig erscheinen lange etablierte Vorgehensweisen bei einer Betrachtung aus heutiger Sicht nicht mehr so sinnvoll. Deshalb braucht es auch im Bereich Reproduktionsmedizin immer wieder ein kritisches Hinterfragen der aktuellen Gegebenheiten. Und es braucht Menschen, die bereit sind, Veränderungen anzustossen und umzusetzen.

Es kursieren übrigens, gerade unter den Top-Ergebnissen bei Google, sehr viele unseriöse Websites zum Thema Schwangerschaftsabbruch. Da wollen Menschen, die den Schwangerschaftsabbruch ablehnen, die Meinung der Menschen beeinflussen. Es handelt sich dabei häufig nicht um sachliche Informationen. Pass da also auf, wenn du dich im Internet informierst. Vertrauenswürdige Quellen sind zum Beispiel die BZgA, IPPF (auf Englisch), pro familia und Sexuelle Gesundheit Schweiz.

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