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Frage Nr. 34053 von 07.11.2021

Hallo Lilli,

zu mir, ich bin Anfang 30. Ich hatte schon immer Schmerzen beim Einführen von etwas in die Scheide. Als ich knapp 20 Jahre alt war, ging ich deshalb zum Arzt (auch weil ich keinen Freund fand, sie alle verließen mich weil Penetration nicht möglich war, ich war zu wie eine Wand). Man riet mir zu einer Hymen Op basieren darauf, dass die Ärztin einen Finger einführte, drückte und ich vor Schmerz schrie. Bei der OP sagte man mir, man würde nur das Hymen ein wenig einkerben. Als ich nach der OP aufwachte, sagte man mir aber, man habe es rundherum rausgeschnitten und kauterisiert. Danach verheilte es ewig nicht, und die Schmerzen wurden noch viel schlimmer. Damit lebte ich ca. 10 Jahre, dann ohne Partner und ohne Tampons bis sich eine Vulvodynie daraus entwickelte und ich endlich an eine Ärztin geriet, die das Problem erkannte. Ich fand dann auch einen Partner, der mich so nahm, wie ich bin und inzwischen habe ich richtig gute Fortschritte mit den Dehnern und der Vaginismus- Therapie gemacht. An guten Tagen gehen zwei Finger meines Freundes, an schlechten Tagen einer. Aber immer schmerzfrei und auch im Alltag habe ich kaum noch Schmerzen.

Jetzt aber meine Frage: ich habe hier auf Lilli das zu den Muskelverspannungen gelesen und mein Freund hatte die Idee, dass er mich ja von innen ein wenig massieren könnte. Verspannte Muskeln sollten ja mit Massage eigentlich besser werden. Wir haben also angefangen, und er hat mit einem Finger vorsichtig massiert. Das war richtig angenehm und dann hat er gesagt, dass er richtig spüren kann am Eingang, dass da ganz harte Stellen sind in den Muskeln, so seitlich also nicht oben ca. 12 Uhr Richtung Klitoris und auch nicht unten ca. 6 Uhr Richtung Damm. Er hat dann so wie man das am Nacken mit den Triggerpunkten vorsichtig mit seinem Finger ein bisschen fester dagegen gedrückt, er meinte, die Stellen waren so in der Tiefe des mittleren Fingerknöchels. Ich hab dann hingeatmet. Danach gingen die Schmerzen erstmal weg, aber heute habe ich plötzlich "innerliche Schmerzen".

Ich bin jetzt total in Panik, dass da was kaputt gegangen sein könnte. Es tut irgenwie innen im Bauch weh, so kurz über dem Schambein, und an der Seite der kleinen Schamlippen. Auch die Klitoris zwickt immer wieder (also die Perle). Kann da was kaputt gegangen sein, dass er z.B. auf ein Blutgefäß gedrückt hat, dass dann geplatzt ist und jetzt drückt das Hämatom auf den Nerv? Kann der Nerv da drinnen direkt gereizt werden und sich entzünden? Sind da Ligamente, die beschädigt werden können? Ich dachte, da sind vor allem Muskeln.... wir hatten uns vorher ein Anatomie- Bild angeschaut.

Ich hab jetzt solche Angst, v.a. dass was mit dem Blutgefäß sein kann oder mit dem Nerven. Deshalb würde ich mich über eine rasche Antwort freuen.

Danke schonmal!

Unsere Antwort

Keine Sorge, du hast nichts kaputt gemacht. Es ist beeindruckend, dass du dich selbst so auf Erkundungstour begeben hast. Du hast nicht aufgegeben und wirklich sehr viel erreicht.

Es gibt einige Frauen mit Schmerzpunkten in der Vagina. Es gibt für die Behandlung auch spezialisierte Beckenboden-Physiotherapie. Vielleicht möchtest du dich mal erkundigen, ob es da auch jemanden in deiner Stadt gibt.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass es zu Schmerzen kommt nach so einer intensiven vaginalen Massage. Das kann übrigens auch nach einer klassischen Massage vorkommen. Wenn sich etwas löst, was vorher sehr verspannt war, organisiert sich vieles neu und das geht häufig mit Schmerzen einher. Mach dir darüber keine Sorgen.

Nur falls die Schmerzen stärker werden sollten oder sehr lange anhalten, wäre es eine gute Idee, du würdest deiner Frauenärztin davon berichten.

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