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Frage Nr. 35390 von 05.07.2022

Liebes Lilli-Team,

ich (w,22) habe jetzt schon seit 1-2 Jahren mit ein paar Problemen mit mir zu kämpfen (Bindungsanst, Selbstwertprobleme, Angst alleine zu sein) und habe versucht, diese Ängst alleine in den Griff zu bekommen. Leider komme ich da einfach nicht weiter und fühle mich zunehmend belastet. Ich würde sehr gerne eine Therapie machen oder mit jemandem reden, der mir Tipps geben kann. Ich weiß jetzt nur nicht, wie ich das angehen soll. Oft zahlen die Krankenkassen nicht und einen Privattherapeuten könnte ich mir niemals leisten. In Deutschland sind die Wartezeit auch unendlich lang. Gibt es eine Stelle/Adresse/Nummer, an die ich mich wenden kann?

Unsere Antwort

Es ist ein toll, dass du dir professionelle Unterstützung holen möchtest. Das erfordert Mut und Eigenverantwortung. Es steht dir zu, das von deiner Krankenkasse bezahlt zu bekommen. Leider hast du recht, dass man in Deutschland teilweise sehr lange warten muss auf einen Therapieplatz. Das kommt aber ein wenig darauf an, wo du wohnst. Und es gibt auch Wege, die Kosten für eine Privatpraxis von der Krankenkasse erstattet zu bekommen.

Sinnvoll wäre es, wenn du dich mal bei der „Termin-Service-Stelle“ der Kassenärztlichen Vereinigung deines Bundeslandes meldest. Dort bekommst du dann einen ersten Termin für eine sogenannte „psychotherapeutische Sprechstunde“. Das heißt, du sprichst mit einer Therapeutin und sie ordnet deine Anliegen ein wenig für dich ein und bespricht mit dir, wie es weitergehen kann. Im besten Fall bietet sie dir gleich einen Therapieplatz an, aber das klappt leider oft nicht. Du kannst dann aber, wie gesagt, auch versuchen über das sogenannte Kostenerstattungsverfahren in einer Privatpraxis unterzukommen. Das wird dann trotzdem von der Krankenkasse bezahlt, braucht aber etwas Vorbereitung und Papierkram. Mehr Informationen über all das findest du auf dieser Website. Viele Privatpraxen können dich da auch gut beraten.

Für die Warte- oder Zwischenzeit macht es Sinn, wenn du dich mal nach psychologischen Beratungsstellen umsiehst. Die bieten oft günstige oder kostenlose Beratung bei psychischen Schwierigkeiten an. Falls du Studentin bist, schau mal an deiner Uni oder beim Studierendenwerk. Meist gibt es dort Angebote für eine psychologische Beratung. In einigen Städten gibt es auch sogenannte „Feministische Gesundheitszentren“, die Beratungen anbieten. Ansonsten bieten zum Beispiel die AWO, die Diakonie oder die Caritas sowas an. Am besten suchst du einfach mal im Internet nach solchen Stellen in deiner Nähe.

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