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Frage Nr. 36628 von 17.03.2023

Guten Tag
Vor vier Monaten wurde mir (68J.) nach der Diagnose Prostatakrebs die ganze Prostata entfernt. Dadurch wurden auch Nervenbahnen geschädigt, was eine erektile Dysfunktion und eine Inkontinenz nach sich zog. Ich mache täglich Beckenbodentraining, wodurch sich die Inkontinez stark gebessert hat, bin fast trocken. Die Erektion ist bis anhin leider noch nicht zurück gekommen.
Bei der Operation wurde die eine Seite nervenschonend operiert (die Nervenbahn erholt sich hoffentlich wieder), auf der anderen Seit sind die Nervenbahnen beschädigt worden.
Kann mit nur teilweise (einseitig) intakten Nervenbahnen die Erektion wieder erlangt werden?
Von meinem Urologen habe ich bereits die Meinung erhalten, möchte nun aber eine Zweitmeinung haben.
Besten Dank.

Unsere Antwort

In Studien gibt es Patienten, die nach einer krebsbedingten Entfernung der ganzen Prostata mit einseitiger Nervenschonung von Erektionen berichten. Wie es bei dir sein wird, wird sich im Verlauf zeigen. Dein Urologe kennt dich, die bei dir durchgeführte Operation, das Ausmass der Nervenschonung und weitere wichtige Faktoren für die Erektion (wie zum Beispiel andere Erkrankungen, Medikamente) besser. Daher darfst du auf seine Erfahrung und Einschätzung vertrauen. Er kann dich deshalb auch gezielter beraten. Wenn du eine Zweitmeinung wünschst, stellst du dich dafür am besten bei einem anderen Arzt vor.

Eine Verbesserung der Erektionsfunktion nach der Entfernung der ganzen Prostata kann auch später, 1–2 Jahre nach der Operation eintreten. In der Zwischenzeit kannst du, wenn du dies möchtest, mit deinem Arzt für dich passende Therapien für die Erektion besprechen und anwenden. Du kannst auch lernen, trotzdem Berührungen, Zärtlichkeit und Sexualität zu geniessen – das geht auch ohne Erektion. Mehr Informationen findest du im Kapitel Erektionsprobleme: Tipps für Männer und Paare.

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