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Frage Nr. 37025 von 05.06.2023

Hallo liebes Team von lilli! Meine Frage bezieht sich auf den co2-laser (alma) für die vagina. Ich bin 29 Jahre, habe 2 Kinder vaginal geboren und darunter hat mein beckenboden gelitten. Ich habe leichte senkungen, sehr selten minimale belastungsinkontinzenz und generell eine etwas weichere, elastischere vagina. Konservativ wurde schon einiges ausgeschöpft, viel hat sich seit der letzten Geburt vor 3 Jahren schon gebessert aber zufrieden bin ich nicht mit den Blessuren und dem damit einhergehenden neuen Körpergefühl.

Mein Eindruck ist auch, dass mein Bindegewebe nicht das "beste" ist und mich würde interessieren ob der laser eine Verbesserung bringen kann.

Haben Sie bereits Erfahrungswerte damit in der Beratung/Betreuung von Frauen? Bin mir noch unsicher wegen etwaiger Risiken und den ordentlichen Kosten ob ich mich traue es zu versuchen oder nicht. Viele gespannte Grüße!

Unsere Antwort

Vaginale Laserbehandlungen werden seit etwas über 10 Jahren angeboten und inzwischen gibt es immer mehr Studien dazu. Die vaginalen Laserbehandlungen werden bisher vor allem bei Frauen mit Symptomen nach der Menopause eingesetzt, insbesondere bei vaginaler Trockenheit verbunden mit Juckreiz oder Brennen, Beschwerden beim Geschlechtsverkehr und/oder bei leichter Harninkontinenz.

Es gibt bisher praktisch noch keine Studien zum Einsatz des vaginalen Lasers bei jüngeren Frauen, deshalb wäre ich in deiner Situation aktuell eher noch etwas vorsichtig. Insbesondere würde ich dir empfehlen, dich ärztlich beraten zu lassen von einer Frauenärztin oder einer gynäkologischen Klinik, die eine Zusatzausbildung in der Anwendung von Laserbehandlungen haben. Vorsichtig wäre ich, wenn die Laserbehandlung von einer Schönheits-Klinik angeboten wird, da insbesondere im Selbstzahlerbereich oder bei ästhetischen Behandlungszentren oft weniger hohe Anforderungen an Sicherheit und Ausbildung gesetzt werden, und gerade bei Laserbehandlungen würde ich da auf Nummer sicher gehen. Leider wird die Laserbehandlung im Vaginalbereich im Moment noch nicht von den Krankenkassen übernommen.

Der Vorteil der Laserbehandlung ist, dass sie insbesondere bei vaginaler Trockenheit nach der Menopause häufig zu einer spürbaren Besserung der Symptome führt. Dafür braucht es 3 Behandlungen jeweils im Abstand von einem Monat. Die Laser-Behandlung selbst dauert wenige Minuten und ist meist praktisch schmerzlos. Es wird ein Vaginalstab, der den Laser enthält, in die Vagina eingeführt, und während einiger Minuten werden die Laserblitze abgegeben. Gelegentlich können leichte Schmerzen während der Behandlung auftreten oder es kann zu leichten Blutungen oder zu vermehrtem Ausfluss in den nächsten Tagen kommen. In den 3 Tagen nach der Behandlung darf man noch kein Bad nehmen und keinen Sex haben, danach kann man alles wieder machen. Die Laserbehandlung führt dazu, dass die Vaginalschleimhaut belastbarer, feuchter und besser durchblutet wird. Das kann dazu führen, dass vorher schmerzhafter Sex und chronischer Juckreiz oder Brennen in der Scheide sich bessern. Auch eine milde Harninkontinenz kann sich verbessern.

Die Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe SGGG hat diesen Expertenbrief zur Anwendung des vaginalen Lasers in der Gynäkologie herausgegeben. Er gibt eine Übersicht der bisherigen Studienergebnisse und die Empfehlungen zur Anwendung.

Lass dich also am besten von einer darauf spezialisierten Frauenärztin oder an einer Uniklinik beraten.

 

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