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Frage Nr. 37583 von 06.11.2023

Guten Tag,

ich bin 40 Jahre alt und seit rund 15 Jahren in einer festen Beziehung, davon die letzten 5 verheiratet.
Ich habe mich im Rahmen eines Gesundheitscheckups auch auf STDs prüfen lassen. Heute erhielt ich das Resultat: Ich bin positiv getestet auf Ureaplasma parvum. (Ich hatte im vergangenen Jahr geschützten Sex mit Sexarbeiterin).

Das Resultat ist für mich ein Schock, ich habe Angstzustände und ich fühle mich schrecklich, und unendlich schuldig gegenüber meiner Frau.
Der Hausarzt verschrieb mir eine Antibiotika-Behandlung für 3 Tage, die ich nun mache. Er meinte, damit habe es sich und ich solle mir keinen Kopf darüber machen, da ich den Erreger auch schon seit sehr vielen Jahren aus meiner letzten Beziehung in mir haben könnte.

Meine Fragen:
1. Stimmt es, dass man Ureaplasma parvum mehr als 15 Jahre unbemerkt in sich tragen kann?
2. Ist die Übertragung nur durch Sex möglich? Oder gibt es andere mögliche Übertragungswege?
3. Hätte der Arzt nicht nach Ureaplasma parvum gesucht, wäre es wohl weiterhin unbemerkt geblieben. Wie schlimm wäre das? Ist es möglich, dass es ein Leben lang unbemerkt bleibt und nie ein Problem wird?
4. Würde ich den Befund meiner Frau kommunizieren, befürchte ich, dass sie ausserehelichen Sex vermuten würde. Oder gibt es andere Erklärungen? Ich habe solche Angst davor, dass alles, was wir aufgebaut haben, dadurch (bzw wegen mir), zerstört würde.

Dieser Befund war ein „wakeup call“ für mich und ich habe mir geschwört, psychologische Hilfe zu suchen, um mein Problem zu behandeln und ihr der beste Partner wie nur möglich zu sein. Ich liebe sie über alles und hasse mich, dass ich mich von meinem körperlichen Trieb habe leiten lassen.

Vielen Dank für eure Antworten, eure Hilfe und überhaupt diesen Service,

Unsere Antwort

Wegen der Ureaplasmen brauchst du dir aus medizinischer Sicht nicht solche Vorwürfe zu machen. Bitte lies zunächst unseren Text zu Ureaplasmen. Darin sind viele deiner Fragen beantwortet.

Auch wenn keine medizinischen Gründe dahinter stehen, möchte ich deinen Elan, ein guter Partner zu sein, nicht bremsen. Denn offensichtlich hat die Diagnose bei dir einen Wertekonflikt aufgedeckt. Die Diagnose hat dir vor Augen geführt, wie viel dir an deiner Partnerin liegt und dass du nicht in Einklang mit deinen eigenen Werten gehandelt hast, als du bei einer Sexarbeiterin warst.

Was stand da dahinter? Welchen wichtigen Gesprächen mit deiner Partnerin bist du vielleicht ausgewichen durch den Besuch bei der Sexarbeiterin? Es kann ziemlich herausfordernd sein, sich in einer langen Beziehung ein lustvolles Sexleben zu bewahren. Vielleicht lohnt es sich für dich, hier zu investieren. Wie ist das bei euch?

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