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Frage Nr. 37775 von 27.01.2024

Hallo Lilli.
Bin 38.
Bei mir wurde vor langer Zeit „Hypergonadotroper Hypogonadismus“ diagnostiziert, ich nehme schon, seit ich 15 bin, Hormone, und habe durch diese meine erste Periode bekommen. Wenn ich sie absetze, bleibt sie aus.
1. Ist es auch eure Meinung, dass die Möglichkeit, schwanger zu werden, für mich nicht existiert?
2. Ich habe in einer Antwort von euch etwas zu bioidentischen Hormonen gelesen. Was meint das?
3. Wie lang sollte ich die Hormone nehmen?
4. Können extreme Stimmungsschwankungen und depressive Phasen mit dem Hormonersatz-Medikament (früher Cyclo Progynova, jetzt Asumate) zusammenhängen?
5. Kennt ihr Selbsthilfe- oder Vernetzungsgruppen zu dem Thema, in der Schweiz, Deutschland, weltweit..?

Vielen, vielen Dank ! Gruss

Unsere Antwort

Grundsätzlich empfehlen wir dir, dich mit deinen Fragen an eine für die Beratung von Menschen mit hypergonadotropen Hypogonadismus spezialisierte Fachperson zu wenden, da es hierfür hochspezialisiertes Fachwissen und entsprechende Erfahrung bei der Betreuung von betroffenen Frauen braucht.

Hier ist, was unser Wissenstand dazu ist:

1. Da es verschiedene Ursachen für einen hypergonadotropen Hypogonadismus gibt, und wir nicht wissen, was bei dir die Ursache dahinter ist, können wir keine sichere Aussage machen über deine Möglichkeit, schwanger zu werden. Grundsätzlich ist die Ansprechbarkeit der Eierstöcke auf die stimulierenden Gonadotropine eingeschränkt oder fehlend, weshalb es nicht zu einer Eizellreifung und einem Eisprung kommt, auch mit der Hormontherapie nicht. Es können genetische Ursachen wie das Turner-Syndrom dahinter stehen, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen können. Manchmal kann auch die Gebärmutter sehr klein sein, was ebenfalls eine Schwangerschaft erschweren könnte. Ob Kinderwunschbehandlungen wie Vitro-Feritlisation gegebenenfalls mit einer Eizellspende bei hypergonadotropem Hypogonadismus eine Option wäre, übersteigt unser Fachwissen. Von dem her wende dich bitte an einen entsprechend ausgebildeten Hormonspezialisten.

2. Mit bioidentischen. Hormonen sind Hormoncremes oder Hormontabletten gemeint, welche die genau gleiche Zusammensetzung haben wie die körpereigenen Geschlechtshormone wie Estradiol, Estriol oder Progesteron. Im Gegensatz dazu stehen synthetische Hormone wie Ethinyl-Estradiol oder Gestagene, welche chemisch verändert wurden, damit sie zum Beispiel eine stärkere und somit Eisprung-unterdrückende Wirkung haben, zum Beispiel wie in der Pille oder in Präparaten wie dem von dir eingenommenen Cyclo Progynova (Estradiol-Valerat, Levonorgestrel) und Asumate (Ethinyl-Estradiol, Levonorgestrel). Bioidentische Hormone wären in deinem Fall wahrscheinlich nicht genügend stark wirksam, um zum Beispiel eine regelmässige Blutung auszulösen. Aber frage auch hier die oder den Hormonspezialisten.

3.  Zu dieser Frage möchte ich dich ebenfalls an die Spezialistin verweisen.

4. Hormonpräparate können Einfluss auf die Stimmung und die Psyche haben, müssen aber nicht. Auch hier empfehle ich dir die Beratung und Betreuung durch deine Ärztin.

5. Wir kennen leider keine spezifische Selbsthilfegruppe zu diesem Thema. Aber mit diesem Link könntest du in der Schweiz grundsätzlich nach einer Selbsthilfegruppe suchen und oder dir vielleicht Hilfe holen, wie du allenfalls eine Selbstihlfegruppe selbst gründen könntest. 

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