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Frage Nr. 37969 von 07.03.2024

Hallo liebes Beratungsteam! Ich bin 30 Jahre und habe Endometriose. Zur Therapie wurde mir nun Dienogest 2mg vorgeschlagen. Jetzt spüre ich, dass sich mein Beckenboden und meine Vagina seit Einnahmebeginn weicher anfühlen. Bin auch Mutter und habe leider Senkungen ersten Grades und meine Vagina ist leider auch nicht mehr die Selbe. Kann die Verschlechterung mit dem Dienogest zusammen hängen? Und wenn, gibt sich das mit der Zeit? Neben der negativen Stimmung, Haarausfall und Hitzewallungen brauche ich nicht noch diese Nebenwirkung. Wegen der Nebenwirkungen stelle ich mir auch die Frage, ob der Östrogenmangel sich negativ auf meinen Körper auswirkt? Soll ich der Therapie eine Chance geben? Nehme erst seit 4 Wochen. Viele Grüße und ich freue mich auf Ihre Antwort!

Unsere Antwort

Das ist grundsätzlich immer ein wenig schwierig zu sagen, ob ein neu aufgetretenes Symptom mit einer Medikamenteneinnahme zusammenhängt oder nicht.

Als Frauenärztin mit langjähriger Erfahrung ist mir ein Zusammenhang zwischen Dienogest und einem weicheren Beckenboden beziehungsweise einer verstärkten Senkung nicht bekannt und ist auch im Arzneimittelkompendium bei Dienogest nicht in der Nebenwirkungsliste aufgeführt. 
Zu deiner Frage, ob der relative Oestrogenmangel durch die Dienogest-Einnahme sich negativ auf deinen Körper auswirkt: Ja, da kann es schon Nebenwirkungen geben wie verstärkte Trockenheit im Genitalbereich oder anderen Schleimhäuten. Auch ist es möglich, dass bei langjähriger Einnahme eines Gestagen-Hormons wie das Dienogest ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Osteoporose in den späteren Lebensjahren entsteht. Diese Nachteile gilt es gegen die Vorteile der Behandlung abzuwägen. Bei Frauen mit Endometriose, die zum Beispiel sehr schmerzhafte Menstruationen oder generell immer wieder Bauchschmerzen haben, hilft das Dienogest nachgewiesenermassen gut gegen die Schmerzen und es führt dazu, dass die Menstruation ausbleibt und dass durch die Verminderung des Oestrogens die Endometriose-Herde nicht weiter stimuliert werden.

Am besten besprichst du dich persönlich mit deiner Frauenärztin, welche deine Situation und deine Symptome gut kennt. Ich würde die Dienogest-Behandlung mindestens 3 Monate ausprobieren und dann eine Zwischenbilanz ziehen über die positiven und negativen Wirkungen und dies mit deiner Frauenärztin besprechen.

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