Liebes Lilli Team,
Ich bin weiblich und 23 Jahre alt.
Als ich 17 war hatte ich einen Freund. Wir hatten GV zusammen. Da wir beide unser erstes Mal hatten, hatten wir es auch ohne Schutz.
Auf HIV und Syphilis hatte ich mich Testen lassen, aber fälschlicher Weise dachte ich, dass sich Chlamydien und Tripper bemerkbar machen würden, wenn man sich anstecken würde.
Mittlerweile habe ich einen neuen Freund. Wir haben abgesprochen, dass wir vor dem Gv einen Test gegen die Krankheiten machen lassen.
Jetzt habe ich ziemlich Angst davor, dass ich vielleicht schon Jahre lang eine Infektion habe und nichts bemerkt habe.
Ich gehe jedes Jahr zum Frauenarzt.
Dort wird standardmäßig Urin untersucht und 3 Abstriche gemacht (einer davon schaut sie direkt unter dem Mikroskop an, und einer davon ist der Pap Test).
Wäre da vielleicht eine Infektion schon aufgefallen? Ich bin mir nämlich nicht sicher, was alles untersucht wird.
Ich mache mir Sorgen, dass ich vielleicht keine Kinder mehr bekommen kann.
Stimmt es, dass man ggf. mit einer Künstlichen Befruchtung noch Chancen hat?
Ich muss noch einen Monat warten, bis zu meinem Arzttermin, deswegen kreisen meine Gedanken oft um das Thema.
Liebe Grüße und bereits Dankeschön!
Unsere Antwort
Also mal vorneweg: So wie du es beschreibst, gibt es keinerlei Anlass, dass du dir Sorgen machen müsstest wegen einer eingeschränkten Fruchtbarkeit.
Es stimmt, dass es unbemerkte Chlamydien-Infektionen ohne Symptome gibt. Man weiss aber auch, dass vor allem schwere Chlamydien-Infektionen mit Symptomen wie Unterbauchschmerzen, eitrigem Ausfluss etc. ein gewisses Risiko für bleibende Schädigungen durch Verwachsungen an den Eileitern verursachen können. Bei symptomlosen Chlamydien-Infektionen ist dieses Risiko geringer. Dennoch ist auch die Behandlung von symptomlosen Chlamydien-Infektionen empfohlen, da sie ansteckend sind.
Bei der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung wird normalerweise nicht routinemässig ein Chlamydien-Abstrich gemacht, sondern eher bei Verdacht auf eine Infektion, zum Beispiel, wenn die Frau Symptome wie Unterbauchschmerzen und vermehrten Ausfluss hat, wenn die Frauenärztin in der Untersuchung des Scheidensekrets im Mikroskop besonders viel Entzündungszellen sieht oder bei erhöhtem Risiko wie zum Beispiel wechselnde, ungeschützte Sexualkontakte.
In einer neuen Partnerschaft empfiehlt es sich, grundsätzlich die ersten 3 Monate für Sexualkontakte Kondome zu benutzen und danach beide die Tests auf sexuell übertragbare Infektionen zu machen. Dazu gehören HIV, Syphilis, Chlamydien, Gonokokken und je nach Impfstatus Hepatitis B.
Und noch zu deiner letzten Frage: bei einer kompletten Verklebung beider Eileiter - was extremst selten ist - wäre eine künstliche Befruchtung mit IVF tatsächlich eine Möglichkeit, um trotzdem schwanger zu werden. Aber wie gesagt - bei dir sehe ich nicht wirklich ein Risiko für diese Problematik.
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