Mir (w27) wurde PCOS und eine gestörte Glukosetoleranz diagnostiziert und ich bekomme jetzt Metformin dagegen. Habt ihr Erfahrungen damit? Kann das wirklich den Zyklus verkürzen und wenn ja wie schnell funktioniert das?
Ich bin normalgewichtig, achte meist auf gesunde Ernährung und gehe bereits ins Fitnessstudio, deshalb sehe ich sonst nicht mehr so viele Stellschrauben. Zugegeben könnte der Fitnessstudiobesuch noch etwas regelmäßiger sein, das versuche ich jetzt auch.
Der Arzt sagte, es hat bei mir wahrscheinlich eine starke genetische Komponente, da mein Vater auch eine Vorstufe von Diabetes hat. Habt ihr Tipps für mich? Ich habe kaum Symptome, nur die verlängerten Zyklen (meist um die 40-60 Tage) und leichte Akne.
In den nächsten 1-2 Jahren wollen wir aber langsam mit der Babyplanung anfangen und dafür wäre ein regelmäßiger Zyklus sicher entspannter. Einen Eisprung habe ich aber immer, das weiß ich durch NFP, er findet eben nur sehr spät im Zyklus statt.
Unsere Antwort
Metformin hat bei PCOS und einer gestörten Glukosetoleranz eine nachgewiesene positive Wirkung. Metformin verbessert die Ansprechbarkeit der Zellen auf Insulin, es ist also ein Insulinsensitizer, und wirkt der Insulinresistenz entgegen, die bei PCOS eine Rolle spielt. Die Metformin-Einnahme bei Frauen mit PCOS führt in der Hälfte der Fälle zu einer Normalisierung der Zykluslänge. Allerdings kann es manchmal, insbesondere zu Beginn, auch gewisse Nebenwirkungen machen insbesondere auf den Magen-Darm-Trakt, wie Blähungen oder Verdauungsbeschwerden. Es sollte deshalb mit niedriger Dosis begonnen und dann langsam erhöht werden, dann wird es meistens gut ertragen.
Alternativ kann auch Myo-Inositol probiert werden, welches ebenfalls die Normalisierung der Zykluslänge bei PCOS unterstützen kann.
Am Wichtigsten zur Behandlung eines PCOS sind aber die Lebensstilfaktoren, mit denen du ja zum Glück schon gut unterwegs bist, dazu gehören körperliche Bewegung und die Ernährung.
Bezüglich Körper-Bewegung wird 150 Minuten pro Woche moderate Bewegung oder 75 Minuten pro Woche intensive Bewegung empfohlen.
Bezüglich Ernährung gelten die gleichen Empfehlungen wie diejenigen zur Verbesserung der Insulinresistenz beziehungsweise zur Vorbeugung eines Diabetes.
Buchtipp: Dr. Peter Frigo: Ernährung bei PCOS.
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