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Frage Nr. 40283 von 24.10.2025

Liebe Lilli
Ich nehme Sertralin und möchte mit dem Medikament schwanger werden.
Ich hab jedoch auch Migräne, ich glaube ohne Aura(?) Und ich habe Angst ein Risiko für Präklampsie zu bekommen, denn Sertralin ist mit Aspirin absolut kontrainduziert.
Ich hab jetzt Angst. Sollte ich eine Schwangerschaft lieber sein lassen?
Ich hörte das Migräne (mit oder ohne Aura?), sowie das Alter der Schwangeren einen Einfluss auf Präklampsie haben
Und Präklampsie wäre ein Ergebnis fehlerhafter Einnistung. Oder?
Gibt es da etwas, womit man vorher zum Beispiel die Gebärmutterschleimhaut untersuchen, das einschätzen kann oder präventiv handeln kann ?

Eine Frage hab ich noch zu einer Entzündung der Gebärmutterschleimhaut (Endometritis?) Stimmt es dass es recht viele Frauen haben aber nicht bemerken?
Das beeinträchtigt wohl die Einnistung.
Welche Rolle spielt diese Entzündung und kann man da was machen?

Ich hatte letztens Antibiotika nehmen müssen und weiß das Antibiotika die Immun-Abwehr in der Vagina beeinträchtigt.
Jetzt bin ich mir total unsicher, ob durch irgendwas z.b unsauberer Hände oder beim Duschen Schmutz oder anderes in die Vagina gelangt, die (unter anderem auch diese genannte) Entzündungen auslösen könnte? Könnt ihr mir da Entwarnung geben, das es keine Auswirkungen bezüglich folgende Schwangerschaft hat? VG

Unsere Antwort

Es ist richtig, dass die Migräne das Präeklampsierisiko in einer Schwangerschaft erhöhen kann, insbesondere eine Migräne mit Aura. Sie gehört allerdings nicht zu den Hauptrisikofaktoren. Dazu gehören vor allem: chronischer Bluthochdruck, eine vorbestehende Nierenerkrankung, Diabetes mellitus, Autoimmunerkrankungen (v.a. Lupus und Antiphospholiipidsyndrom), Gerinnungsstörungen, Alter über 40j oder starkes Übergewicht. Nur wegen der Migräne allein wäre das noch kein Grund, von einer Schwangerschaft abzuraten. Am besten besprichst du dich aber mit deiner Frauenärztin, denn sie kennt deine Geschichte im Detail und kann dich persönlich beraten, was im Bezug auf eine geplante Schwangerschaft zu beachten wäre, auch wegen dem Sertralin.

Die Präeklampsie wird durch verschiedene Faktoren verursacht. Einer der Wichtigsten ist eine nach der Befruchtung gestörte Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut. Es kommt in der Folge zu einer unzureichenden Versorgung der Plazenta mit Sauerstoff, weshalb diese Faktoren freisetzt, welche dann negativ auf das gesamte Gefässsystem der Schwangeren wirken, was zu Bluthochdruck, Wassereinlagerungen bei der Schwangeren und zu einer Minderversorgung des Feten führen kann. Es kann deshalb zu Beginn der Schwangerschaft das Risiko für eine Präeklampsie berechnet werden aufgrund Kombination verschiedener Faktoren wie der schon genannten Risikofaktoren, einer Blutdruckmessung an beiden Armen der Schwangeren, der Ultraschall-Messung der Flussgeschwindigkeit in der Arterie, die die Gebärmutter versorgt, sowie der Wert eines Hormons aus dem Blut der Schwangeren. Wenn sich daraus ein erhöhtes Risiko für eine Präeklampsie ergibt, wird eine Behandlung mit Aspirin zwischen der 12.-36. Schwangerschaftswoche empfohlen, wodurch die Häufigkeit der Entstehung der Präeklampsie signifikant vermindert werden kann.

Bezüglich deiner Frage nach Endometritis: das ist insgesamt selten und es gibt auch keine Empfehlung, aktiv nach einer solchen Endometritis zu suchen. Es wird einzig eine Testung auf eine Infektion mit Chlamydien in der ersten Schwangerschaftskontrolle empfohlen, welche bei Nachweis antibiotisch behandelt werden sollte.

Bezüglich der bei dir kürzlich erfolgten Antibiotika-Behandlung und möglicherweise unsauberen Händen musst du dir bezüglich der Gebärmutterschleimhaut und einer späteren Schwangerschaft keine Sorgen machen.

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