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Frage Nr. 32076 von 04.02.2021

Eiine Frage zu Zwischenblutungen während der Pilleneinnahme - ich habe gelesen das passiert wenn die Pille zu niedrig dosiert ist und somit wird durch die zu niedrigen Hormone eine leichte Blutung ausgelöst, aber die Verhütung sei davon nicht beeinträchtigt - wie kann ich mir das vorstellen?

Wenn die Hormone so niedrig sind, dass eine Zwischenblutung ausgelöst wird, müsste das doch ähnlich zur Pillenpause sein, und ich kann ja auch nicht einfach mehrmals pro Blister eine Pillenpause machen ohne den Verhütungsschutz zu gefähren? Könnten Sie das genauer erklären?

Unsere Antwort

Du bist weiterhin sicher geschützt auch wenn es bei einer niedrig dosierten Pille zu Zwischenblutungen kommt. Es ist nicht das gleiche wie eine Pillenpause.

Die kombinierte Pille enthält normalerweise 2 Hormone: ein synthetisches Östrogen, meist Ethinyl-Östradiol und ein synthetisches Gestagen.

  • Für die Verhütungswirkung ist hauptsächlich das Gestagen zuständig. Es führt zur Unterdrückung des Eisprungs und somit kann es nicht zu einer Befruchtung kommen durch die Spermien.
  • Die Rolle des Östrogens ist es, für einen kontrollierten Aufbau der Gebärmutterschleimnhaut zu sorgen. Denn so kommt es in der 1 wöchigen Pillenpause zu einer geregelten zirka 3-5 tägigen Entzugsblutung. Diese wirkt ähnlich wie die normale Menstruation und das hilft, dass viele Frauen die Pille gut akzeptieren.

Das Östrogen kann aber auch weggelassen werden wie bei der Minipille. Die enthält nur Gestagene und verhütet genau so sicher wie die kombinierte Pille. Ohne das Östrogen kommt es aber zu einem verminderten und weniger koordinierten Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Deshalb gibt es auch weniger Schleimhaut zum abbluten. Unter der Minipille haben also viele Frauen entweder gar keine Blutungen oder es kommt zu unregelmässigen, meist schwachen, aber manchmal über lange Tage anhaltenden Blutung. Die Frau weiss also oft nicht, ob und wann sie eine Blutung haben wird. Zusätzlich kommt es unter der reinen Gestagenpille (= Minipille) häufiger zu Nebenwirkungen wie depressive Verstimmungen oder Verschlechterung der Haut. Deshalb ist sie meist etwas weniger beliebt als die kombinierte Pille, unter der frau eine voraussehbare, regelmässige Entzugsblutung erwarten kann.

Zu Zwischenblutungen kann es kommen, wenn eine kombinierte Pille einen relativ niedrigen Östrogen-Anteil hat, also nur 20 Mikrogramm Ethinyl-Östradiol statt wie üblicherweise 30 Mikrogramm. Die Dosis des Gestagen ist bei diesen sogenannten "niedrig dosierten" Pillen aber nicht niedriger. Deshalb ist die volle Verhütungswirkung da.

Da das Östrogen der Hauptfaktor ist für einige der gefährlichen Nebenwirkungen der Pille wie Thrombose oder Lungenembolie, hat man versucht, die Östrogendosis immer niedriger zu bringen. Die ersten Pillen vor 50 Jahren enthielten normalerweise 50 Mikrogramm Ethinyl-Östradiol. Diese Dosis wurde reduziert auf 30 Mikrogramm (heutzutage häufigste Dosierung) oder bis zu 20 Mikrogramm (niedrig dosierte Pille). Wegen der störenden Zwischenblutungen unter den 20 Mikrogramm ist aber die 30 Mikrogramm weiterhin die beliebteste und übliche Dosierung.

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