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Frage Nr. 32851 von 06.05.2021

Ich bin männlich und 68 Jahre „jung“.
Ich habe eine erektile Dysfunktion. Wollte wissen, welche Behandlungsmethode den größten Erfolg verspricht. Stoßwellentherapie oder die Ballonangioplastie (ein Ballon wird durch die Leiste in den Penis geführt, um verstopfte Blutgefäße frei zu machen)? Gibt es weitere erfolgversprechende Behandlungsmethoden?
Implantat lehne ich ab. Medikamente nur ungern.
Danke für eine Antwort

Unsere Antwort

Bei einer erektilen Dysfunktion in deinem Alter solltest du zunächst einmal einen Termin in einer Facharztpraxis für Urologie machen. Dort sollte eine allgemeine körperliche Untersuchung und eine spezifische Untersuchung des Penis und seiner Erektionsfähigkeit erfolgen. Man sollte also zuerst eine Ursachenforschung betreiben und eine gesicherte Diagnose stellen. Erst dann lässt sich über sinnvolle Therapiemassnahmen diskutieren.

Liegt zum Beispiel ein Diabetes mellitus vor, sollte dieser optimal therapiert werden. Es besteht dann auch die Möglichkeit, dass sich die Erektionsfähigkeit wieder verbessert. Nimmst du bestimmte Medikamente ein, können auch diese Auslöser von Erektionsschwierigkeiten sein und man sollte schauen, ob die Medikamente gewechselt werden können. Ist dein Testosteronwert zu niedrig, kann das auch Probleme mit der Erektion machen, genauso wie zum Beispiel Schilddrüsenerkrankungen. Dann sollte man immer erst die ursächlichen Veränderungen angehen und schauen, was passiert.

Erektionsstörungen können aber auch sonst unterschiedliche Ursachen haben. Es kann sein, dass es an den Arterien (blutzuführenden Gefässen) liegt. Es kann sein, dass es am Schwellkörpergewebe selber liegt. Es kann aber auch sein, dass es an dem venösen Abfluss liegt. Damit meine ich Gefässe, die das Blut wieder abführen. Es kann aber auch an den Nerven liegen. Es kann auch eine Mischung von verschiedenen Faktoren vorliegen.

Du sprichst von einer Ballonangioplastie. Weisst du denn überhaupt wie die zuführenden Gefässe bei dir aussehen? Gibt es dazu detaillierte Untersuchungsbefunde? Eine Ballonangioplastie kommt nur in seltenen, speziellen Fällen und nach zusätzlichen Untersuchungen infrage. Diese Therapie wird deshalb meist erst viel später gewählt, wenn andere Therapien nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben.

Eine Stosswellentherapie ist bei gefässbedingten Erektionsstörungen möglich. Für andere Ursachen von Erektionsschwierigkeiten sollten andere Therapien gewählt werden. In einigen Untersuchungen konnte eine Verbesserung der Erektionsfunktion mit der Stosswellentherapie gezeigt werden. Die bisherigen Untersuchungen sind wegen den verschiedenen angewendeten Techniken jedoch schwer zu vergleichen. Auch für eine Aussage, ob die Therapieerfolge anhalten und wie lange, sind weitere Untersuchungen nötig.

Du solltest unbedingt abklären, was bei dir vorliegt und welche Therapie für dich die Richtige ist. Wende dich darum, wie gesagt, am besten an eine*n Urolog*in. So kannst du, die für dich passende weitere Therapie finden und Fragen klären. Nebst den Tabletten gibt es unter anderem noch Penisvakuumpumpen sowie Medikamente, die direkt in die Harnröhre eingebracht oder gespritzt werden können.

Es ist normal, dass verschiedene Therapiemöglichkeiten versucht werden. Dabei geht es immer in Richtung von weniger invasiv zu invasiver, bis es passt. Deshalb macht es durchaus Sinn, erst einfachere und angenehmere Methoden zu probieren. Diese wirken vielleicht nicht bei allen anderen und versprechen daher einen weniger grossen Behandlungserfolg. Trotzdem können sie für dich den gewünschten Effekt bringen.

Sicher und garantiert ohne unerwünschte Nebenwirkungen sind unsere Tipps und Übungen im Kapitel «Sextipps, Techniken und Übungen für Männer». Damit kannst du auch gleich beginnen.

Du kannst mit Bewegung deines Beckens und einer tiefen Bauchatmung lernen, die Erektion zu unterstützen. Wenn du dein Becken bewegst und entspannt atmest, lässt zwischendurch auch der Druck im Beckenboden nach. Das ist für die Durchblutung des Penis förderlich. Hier empfehle ich dir unsere Videos zur Beckenschaukel.

Wichtig ist, dass du dir Zeit lässt und regelmässig übst. So sind die Chancen, dass sich etwas mit der Zeit verändert am besten. Diese Übungen lohnen sich auch begleitend zu allen anderen Therapien, falls du diese noch benötigst und wünschst.

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