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Frage Nr. 33522 von 04.09.2021

Hallo ans Lilli-Team,

Ich bin gesundheitlich leider eine Großbaustelle...und entschuldige mich schon mal für den langen Text.
Bei mir gibt es einen deutlichen Zusammenhang zwischen depressiven Einbrüchen und meinem Zyklus. Die letzten Tage bevor die Periode einsetzt, sind zum Teil halt echt krass. In der Vergangenheit bis hin zu Suizidgedanken. Zuletzt "nur" den Drang sich selbst zu verletzen.
Mir ist klar, dass das mit den Hormonen zusammen hängt.
Ich weiß auch, dass es da auch noch andere Probleme gibt und das nicht alles ist.
Tagesklinik, Therapie, med. und berufliche Reha usw ist alles schon gelaufen.
Die damalige Lösung der FÄ war dann halt die Pille zu nehmen. Damit war ich auch deutlich stabiler.
Nun hatte ich aber eine Lungenembolie. Theoretisch gibt es da ja einen Zusammenhang mit der Pille, die Ärzte im KH und auch mein HA glauben da aber nicht dran, als Ursache.
Mit meiner FÄ hatte ich letztens Jahr schon mal ne Diskussion zum Thema Pille absetzen. So wirklich ernst genommen hat sie meine Bedenken bzgl. Absetzen, Hormonschwankungen und den Zusammenhang mit psychischen Problemen nicht. Wenn das dann so wäre da auch mein Psychiater in der Pflicht.
Der sieht aber von seiner Seite keine Option mir Medikamentös zu helfen.
Ich habe schon Tips und Methoden zur Hand, die verhindert, dass ich erst mache und ich weiß auch, was ich in extremen Situationen machen muss.
Aber ich persönlich will nicht jeden Monat so krass unter den Hormonschwankungen leiden. Eigentlich finde ich, dass das nicht sein muss.
Nur bin ich gerecht überfragt damit, wer mir denn jetzt helfen könnte.
Sobald das Wort Lungenembolie fällt, reagieren fast alle Ärzte sehr ängstlich und vorsichtig. Eigentlich geht da nichts mehr, Hormone erst Recht nicht.
In der Nachbar-Stadt gibt es 1x eine Gynäkologiepraxis für psychosomatische Gynäkologie und 1x einen Gynäkologen mit Weiterbildung im Hormonbereich.
Beide haben aber Wartezeiten von mehreren Monaten.
Was nun, ist halt die Frage? Könnte mir davon überhaupt jemand helfen? -Mehrere Monate auf Hilfe hoffen und dann passiert evtl . doch nichts, ist halt auch schwierig und bringt mich nicht weiter.

Unsere Antwort

Dein Schreiben wirft bei mir einige Fragen auf: Das Risiko für Thromboembolien ist nur bei kombinierten Pillen höher, nicht bei reinen Gestagenpillen. Schau doch mal genau, was für eine Pille du nimmst. Wenn es eine Gestagenpille ist, würde ich mir da wirklich keine Sorgen machen. Falls es eine kombinierte Pille ist, könntest du mit der Frauenärztin besprechen, dass du eine reine Gestagenpille nehmen möchtest. Um die Zyklusschwankungen zu vermindern oder vermeiden, könntest du zudem auch auf die Hormonspirale umsteigen.

Ich weiss nicht, wie die Gespräche zwischen dir und deiner Frauenärztin aussehen. Stellst du ihr klare Fragen? Nimmt sie sich Zeit, sie zu beantworten? Wenn du sie nicht verstehst, nimmt sie sich die Zeit, sich verständlich zu machen? Falls nicht, würde ich mir eine andere Frauenärztin suchen. Du hast ja schon einen Ort gefunden, der dich interessiert. Klar bringt eine mehrmonatige Wartezeit etwas: Du erhöhst mit einem Termin deine Chance, weiterzukommen, von 0 auf mindestens 50 Prozent.

Du nennst dich eine Grossbaustelle. Möglicherweise hast du nicht alles von dir geschrieben, aber es klingt nicht nach Grossbaustelle. Wie wäre es, du würdest dich als eine Frau mit vielen Eigenschaften sehen? Unter anderem hast du eine Geschichte von krassen Stimmungseinbrüchen. Da hast du aber schon ganz viel gelernt. Hut ab. Hut ab auch, dass du jetzt für dich selbst einstehst.

Du sagst, in Sachen Therapie sei alles schon gelaufen. Hm. Dein Selbstbild erscheint mir da irgendwie noch zu negativ, als das ich unterstreichen könnte, dass das schon erfolgreich abgeschlossen ist. Es wäre schön, du würdest zu einem noch besseren Selbstbild und Selbstwertgefühl finden – mit einer Fachperson, die dich nicht als Grossbaustelle, sondern als Mensch mit Ressourcen und einem Potential sieht.

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