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Frage Nr. 34545 von 02.02.2022

Hallo,

Ich (m, 26) würde es gerne mehr genießen können, wenn meine Freundin meinen Penis in den Mund nimmt. Wir praktizieren das nicht sehr häufig, ich mag aber besonders die Vorstellung bzw. die Situation, wenn ich weiß, dass sie gerade meinen Penis mit ihrem Mund umschließt. Leider fühle ich dabei wenig. Wenn ich meine Erfahrungen mit denen aus Internetberichten, Pornos von früher oder Erzählungen von Freunden vergleiche, bin ich schon etwas neidisch, weil es für diese Menschen deutlich intensivere Erfahrungen zu sein scheinen.

Ich hab mich auch schon gefragt, ob meine Freundin etwas "falsch" macht (zu wenig Druck, Spannung - weiß gar nicht, ob das überhaupt geht) wüsste aber auch nicht, was das genau sein sollte. Wenn wir das praktizieren, denke ich immer, ich muss es genießen oder es sollte toll sein, aber meistens fühlt es sich einfach irgendwie höchstens neutral an - wenn ich denn überhaupt etwas spüre. Ich hatte das nur ein einziges Mal, wo ich sehr erregt war, dass ich viel gespürt habe. Wenn sie meinen Penis allerdings in die Hand nimmt, spüre ich hingegen sehr viel, weil es wahrscheinlich fester ist. Da es mir generell schwieriger fällt, mich bei sexuellen Berührungen von ihr fallenzulassen und mich dabei wohl zu fühlen und lustvoll zu erleben (ich glaube, ich bin immer sehr im Kopf bzw. getrennt von meinen Gefühlen, so erlebe ich das), hängt es vielleicht auch damit zusammen.

Ich würde gerne an mir arbeiten und vor allem nicht das "falsche" auf meine Freundin projizieren. Habt ihr eine Idee, wie ich vorgehen kann?

Unsere Antwort

Das ist sehr edel von dir, dass du zunächst bei dir ansetzen möchtest. Du machst dir auch schon richtig gute Gedanken.

Du schreibst, dass du wenig fühlst, wenn sie deinen Penis mit dem Mund umschliesst. Es geht vielen Menschen so, dass sie nicht so gut spüren, was in ihrem Geschlecht passiert. Dafür fehlt einfach die Übung. Lies dazu bitte unsere Texte Wie funktioniert sexuelles Lernen? und Wie lerne ich meinen Penis besser wahrnehmen?.

Hohe Erwartungen an das, was du spüren solltest, können dir die Erfahrung so richtig vermiesen. Denn du bist dann mit deiner Aufmerksamkeit beim Vergleichen statt bei dem, was ganz persönlich für dich gerade da ist. Du schaust dann sozusagen auf die Löcher und nicht auf den Käse. Ich möchte dich dazu ermutigen, auf den Käse zu achten. Achte also auf das, was du in dem Moment wahrnimmst. Das können ganz einfache Empfindungen sein: warm, kalt, angenehm, unangenehm... Dazu gehören auch Gedanken wie "Jetzt hätte ich gern mehr Druck" oder "Es würde mir gefallen, wenn sie ein bisschen mehr mit mir spielt". Solche Gedanken kannst du deiner Freundin in dem Moment mitteilen. Das kann sehr verbindend wirken, weil sie dann weiss, was in dir vorgeht und darauf reagieren kann. Und auch du bist dann besser mit dir selbst im Kontakt. Denn du nimmst ernst, was in dir los ist, statt einem Bild entsprechen zu wollen.

Deinem Penis gefällt es offenbar gut, mit der Hand berührt zu werden. Das geht auch beim Oralsex. Du könntest deine Freundin bitten, dich mit der Hand zu berühren und sie setzt nur ab und zu ihren Mund ein. Auch so nimmst du übrigens deinen Teil der Verantwortung für guten Sex wahr: denn du teilst ihr mit, wie euer Sex sich für dich richtig gut anfühlt. Dazu interessieren dich vielleicht auch unsere Tipps Reden über Sex ist hilfreich und erotisch.

Also zusammengefasst kannst du aus unserer Sicht 3 Dinge tun:

  • mit Übung deinen Penis empfindsamer machen für andere Arten der Berührung
  • deine hohen Erwartungen ablegen
  • mit deiner Freundin darüber reden, was dir gefällt.

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