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Frage Nr. 35569 von 03.09.2022

Hey, ich wurde als Jugendliche sehr gemobbt. Ich bin immernoch extrem eingeschüchtert, wenn ich eine der Mobber in meinem Verein der Stadtgemeinde sehen würde, in der ich bin. Nun muss/ möchte ich auf einer Bühne was kurzes Vortragen. Aber ich denke immer daran, dass es ja sein kann, dass die ehemaligen Mobber es auch sehen können und das stresst mich und macht mich unsicher. Ich könnte kein Satz rauskriegen und mich blamieren. Was kann ich tun? Das Mobbing ist 10 Jahre her. Bitte kürzen

Unsere Antwort

Wenn man sehr gemobbt wurde, kann das Spuren hinterlassen, so wie du es ja auch beschreibst. Wenn dich das heute noch sehr beeinträchtigt und einschränkt, könntest du dir mal überlegen, ob du eine Therapie machen möchtest, um wieder mehr Freiheit zu erlangen.

Zu dem Vortrag: Es ist dein Wunsch, etwas auf der Bühne vorzutragen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein einzelner aus dem Publikum, ein ehemaliger Mobber, dir etwas abwertendes zurufen wird. Er muss mit der Kritik des gesamten restlichen Publikums rechnen. Diese Wissen oder diese Einsicht nützt dir aber vermutlich wenig. Genauso wie alle anderen Gründe, die du dir oder jemand anders dir sagen wird.

Und das ist so, weil das Erlebnis von damals starke Emotionen bei dir ausgelöst hat, die auch heute noch, wenn du daran denkst, sofort wieder hochkommen. Es ist bei dir mehr die Emotion Angst, so wie du es beschreibst. Wenn das auftaucht, sind es ja nicht nur Gedanken, sondern du wirst auch körperlich etwas spüren.

Wenn du dir die Situation mit dem Vortrag vorstellst, dann schaue einmal, wo du etwas körperlich spürst und wie es sich genau anfühlt. Dann versuche das, was du körperlich spürst, mal stärker werden zu lassen. Dazu kannst du dir vorstellen, du hättest innerlich einen Regler, den du hoch drehen kannst. Wenn du das schaffst, es kann sein, dass du einige Zeit brauchst, dann drehe diesen Regler auch in die andere Richtung, so dass das körperliche Spüren weniger wird. Experimentiere ein wenig damit. Es ist am besten, du beginnst damit einige Wochen vor dem Vortrag. 

Sonst kannst du auch versuchen dich zu beruhigen, indem du tief mit dem Bauch ausatmest, das führt unwillkürlich zur Entspannung. Versuche auch möglichst aufrecht zu stehen und dabei beweglich zu bleiben. All diese Dinge, wo du deinen Körper in positiver Weise zu Hilfe nimmst, werden sehr hilfreich sein.

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