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Frage Nr. 35646 von 18.09.2022

Ich bin 28 Jahre alt und habe Torschusspanik, ich fühle mich unter Druck, weil meine biologische Uhr tickt. Was tun?

Unsere Antwort

Ich verstehe deine Frage so, dass du einen Kinderwunsch hast und dir Sorgen machst, ob du „rechtzeitig“ einen Partner findest, mit dem du ihn umsetzen kannst. Ich hoffe, das habe ich richtig interpretiert. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich diese Situation für dich unangenehm anfühlt und dir Angst macht. 

Zunächst einmal: Du hast noch viel Zeit. Neuere Studien zeigen, dass bis zum Alter von 40 die große Mehrheit der Menschen, die schwanger werden wollen, innerhalb eines Jahres schwanger werden. Das heißt, du hast noch etliche Jahre vor dir, in denen du sehr gute Chancen hast, innerhalb weniger Monate schwanger zu werden. Vielleicht hilft es auch, dir klarzumachen, dass es viele Möglichkeiten gibt, eine Familie zu haben. Du könntest zum Beispiel Kinder adoptieren, Pflegekinder aufnehmen, oder eine Samenspende nutzen.

Ich finde es aber auch wichtig, mal zu hinterfragen: Woher kommt dieser Druck? Woher kommen diese Erwartungen? Aus deiner Umwelt, zum Beispiel von Freund*innen oder Familie? Aus dir selbst?

Und: Welche Bedürfnisse stehen hinter diesem Druck? Das könnten zum Beispiel Bedürfnisse nach Nähe, Geborgenheit, Sicherheit, Anerkennung oder Liebe sein. Je genauer du weißt, was du dir wünschst, umso mehr kannst du auch tun, um diese Wünsche zu erfüllen – auch schon im Hier und Jetzt. Zum Beispiel kann es dein Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit erfüllen, wenn du mit Menschen, die dir nahestehen, über diese Sorgen sprichst.

Überleg auch mal, welche Nachteile dieser Druck hat. Er entzieht dir vermutlich viel Lebensenergie. Paradoxerweise kann so ein Druck oft genau das Gegenteil von dem bewirken, was wir uns wünschen. Denn wenn du so ängstlich und angespannt auf etwas fokussiert bist, dann verpasst du eventuell Chancen und Möglichkeiten in deinem Leben. Du machst vielleicht weniger von den Dingen, die dir guttun. In jedem Fall verpasst du viel Leichtigkeit und Freude. Du selbst entscheidest, wie viel Macht du diesem Druck geben willst.

Vielleicht fühlen sich die Angst und der Druck manchmal sehr groß und überwältigend an. Dann hilft es, wenn du lernst, dich selbst zu beruhigen. Mehr dazu findest du in diesem Text.

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