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Frage Nr. 36059 von 08.12.2022

Mein Arbeitskollege hat mich vor zwei Tagen als wir alleine im Dienstzimmer waren angefangen an zu fassen (Nacken,Bauch, Brüste etc) und zu küsssn es ist beim Sex im Dienstzimmer geändet. Ich wollte es nicht doch ich war jedoch so geschockt von der Situation ich habe einmal probiert es zu stopen doch er wollte weiter machen ich konnte nicht nein sagen ich war mit der Situation total überfordert . Er hat eine Ehefrau und Kinder und ich habe ebenfals einen Partner und Kinder. Ich weiss nicht wie ich mit der Situation jetzt umgehen soll meinem Partner in die Augen zu sehen und so zu tun als wäre alles wie immer ich kann ihm nicht sagen was passiert es, es würde ihm das Herz brechen zumal er schon ein riesen Vertrauens problem durch seine Exfrau hat und sehr eifersüchtig ist, es würde ihn kaputt machen wenn er wüsste was passiert ist. Mein Kollege hat sich dafür entschuldigt was passiert ist und sagt er weiss das es hätte nicht passieren dürfen er weiss wie schlecht es mir jetzt mit der Situatipn geht mir fällt es schwer jetzt weiter auf meine Arbeitsstelle zu gehen meiner Arbeit nsch zu gehen, meinen Partner zu sehen und ihn in die Augen zu sehen mein Kollege sagt ich solle mir sagen es wäre nie etwas passiert und es würde von Tag zu tag leichter werden mit der Lüge zu leben doch ich habe dad gefühl dad ich danit nicht zurecht komme.Ich liebe meinen Partner sehr und möchte vier JAHRE Beziehunf nicht aufs spiel setzen ich mlchte ihn nicht verlieren was ich aber würde wenn ich es ihm erzählen würde. Ich habe ausserdem angst das bei der Situation mehr passiert sein könnte weil ich nicht verhüte. Ich fühle mich gerade so gebrochen und innerlich kaputt und leer.

Unsere Antwort

Du bist wirklich in einer schwierigen Situation. Am liebsten würdest du das kriminelle Verhalten deines Kollegen als „nie passiert“ einordnen. Du merkst aber, dass deine Gefühle da nicht mitspielen. Und schliesslich hat sich dein Kollege mit der sexuellen Nötigung strafbar gemacht – nicht du. Du hast Hilflosigkeit gefühlt, fandest keinen Weg, dich zu wehren und hast vor allem, einen solchen Angriff gar nicht erwartet. Meinst du nicht, dass dein Partner genügend Mitgefühl hat, um dich zu verstehen? Er ist bestimmt auch schon mal sehr unangenehm überrascht worden und hat nicht angemessen reagieren können. Und meinst du nicht, dass du etwas Geduld haben könntest, wenn dein Partner spontan mit gemischten Gefühlen reagiert? Vielleicht muss er vor Überraschung oder Überforderung auch erst zwischen Ärger, Empörung oder Eifersucht auf dich und der Wut auf deinen Kollegen schwanken. Das geht dir ja ähnlich. Darum ist für dich jetzt das Wichtigste, deine eigene Position zu klären. Du wurdest gegen deinen Willen von deinem Kollegen sexuell genötigt. Das sieht dein tätlicher Kollege auch so. Er hofft allerdings, dass eine Entschuldigung zur Wiedergutmachung seines strafbaren Verhaltens reicht. Das Strafgesetzbuch sieht das anders. Lies doch bitte unser Kapitel Infos und Tipps - Gewalt erlebt: Unterstützung und Strafanzeige. Vielleicht hilft dir das, eine eindeutige Haltung zu entwickeln und zu behalten. 

Du möchtest deine Beziehung nicht aufs Spiel setzen. Das hast du auch nicht getan. Du wurdest zum Sex genötigt und leidest jetzt unter den Folgen. Dein Kollege hat das Spiel gespielt. Du kannst natürlich versuchen, diese Erfahrung in dir vollständig zu begraben. Du kannst versuchen, irgendwie wieder am Arbeitsplatz klarzukommen. Den Augenkontakt mit deinem Partner wirst du nur sehr schwer vermeiden können. Du fühlst dich gebrochen, weil du mit deinem Geheimnis deinen Kollegen schützt. Das ist eine sehr schwere Last, weil du das Opfer bist. Überleg mal, ob dein Partner sich wirklich „kaputt macht“, wenn er von den Straftaten eines Anderen erfährt? Würde er nicht schützend für sein Kind eintreten, wenn dies von Anderen geschlagen würde? Oder würde er fragen „Was hast du denn gemacht, dass die dich gehauen haben?“. Es kann doch nicht sein, dass du als Opfer, den ganzen Schaden ertragen und auch noch wegräumen und dann vergessen musst. 

Du hörst, wir möchten dich sehr ermuntern, deinen Partner über deine Situation aufzuklären. Dein Geheimnis könnte sich sonst wie ein unsichtbarer Elefant benehmen und dir/euch immer wieder im Weg stehen. Vergiss nicht, nicht du hast das partnerschaftliche Vertrauen verletzt. Du hast dich auch nicht für eine Affäre entschieden. Dein Kollege hat dich mit seiner Initiative genötigt. Das kann doch für ihn nicht folgenlos bleiben.

Wenn du Unterstützung brauchst, wende dich bitte an eine Opferberatungsstelle. Dort werden dich die Beraterinnen bei der Klärung deiner Gefühle, bei der Entscheidung, ob und wie du deinen Partner aufklärst und eventuell auch bei einer juristischen Lösung unterstützen. Unbedingt solltest du so bald wie möglich einen Schwangerschaftstest machen. Falls es irgendwelche Spuren von dem Übergriff gibt, kannst du sie einerseits gut verpacken und aufbewahren. Du kannst sie auch in einem Rechtsmedizinischen Institut abgeben, unabhängig davon, ob du sofort eine Anzeige machst oder nicht.

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