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Frage Nr. 36704 von 28.03.2023

Bezugnehmend auf Frage 36686: Vielen Dank für diese umfangreiche Antwort. "Weitere vagina, eventuell weiterer scheideneingang"-das klingt gar nicht gut. Ich hätte genau wegen so etwas Angst vor einer natürlichen Geburt. Das macht doch im negativen sinne was mit dem Selbstbewusstsein der Frau? Ist es da bei heutigem medizinischen Standard nicht besser einen Kaiserschnitt zu machen? Wenn nach einer geburt dann der Sex unbefriedigend ist und man am Ende vielleicht noch mit beckenbodenschaden da steht? Also da verstehe ich überhaupt nicht warum man die Frauen auf vaginale Geburten polen will. Ich würde mich sehr schämen wenn das bei mir selbst dauerhaft so wäre. Oder sagt das mehr über mich aus? Mein partner und ich wünschen uns ein kind, nur den körperlichen teil vor allem mit geburt würde ich gerne überspringen wenn ich so etwas höre... Viele Grüße!

Unsere Antwort

Aus medizinischer Sicht ist eine vaginale Geburt grundsätzlich empfehlenswerter als ein Kaiserschnitt. Das gilt sowohl für die Mutter als auch für das Kind.

Der Kaiserschnitt hat insgesamt höhere Risiken und sollte eigentlich nur aus medizinischen Gründen empfohlen werden. Also wenn eine vaginale Geburt für Mutter oder Kind gefährlicher wäre als ein Kaiserschnitt. Für den Beckenboden ist die vaginale Geburt aber natürlich tatsächlich belastender als ein Kaiserschnitt. 

Ich finde gut, dass du dich mit deinen Ängsten gegenüber den körperlichen Folgen durch eine Geburt beschäftigst. Ängste kannst du am besten abbauen, wenn du dich mit dem beschäftigst, was dich stresst.

Nehmen wir an, eine Frau hat schon vor einer Schwangerschaft einen guten Bezug zu ihrem Genitale. Ihr gelingt es in der Regel gut, auch nach einer Geburt in einem guten Bezug zu ihrem Körper und ihrer Sexualität zu stehen.

Je mehr du also mit deinem Genitale vertraut bist, es kennst, pflegst und liebst, desto weniger können dich körperliche Veränderungen durch eine Geburt aus dem Lot bringen. Es gelingt dir leichter, allfällige Veränderungen in dein Körperbild zu aufzunehmen und dich daran auf eine nützliche Art anzupassen. Das müssen wir sowieso im Verlauf unseres Lebens, uns immer wieder an neue körperliche Bedingungen anpassen. Deshalb lernst du es am besten von jung an. Und das gelingt am besten, wenn du deinen Körper gut kennst und ihn wertschätzst.

Ich empfehle dir zum Beispiel unsere Reise durch die weibliche Geschlechtsregion. Und die Texte über die Vulva, die Klitoris, die Geschlechtslippen, die vaginale Korona, die Vagina und die Gräfenberg-Zone. Werde neugierig und vertraut mit deinem weiblichen Körper. So kannst du lernen, in gutem Bezug zu ihm und mit Freude durch die verschiedenen körperlich verändernden Lebensphasen zu reisen wie Schwangerschaft, Geburt, Stillen und was sonst noch alles kommt.

 

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