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Frage Nr. 37677 von 08.01.2024

Hoi
Ich habe täglich starke Angst, dass ich an ME/CFS erkranken könnte. Ich weiss nicht, weshalb genau an dieser schweren Krankheit. Aber der Gedanke, dass ich mich täglich so erschöpft fühle, dass ich nichtmal mehr das Haus verlassen kann, den ganzen Tag nur im Bett liegen könnte und keine Sicht auf Besserung, zudem vereinsamen, weil sich das Leben ja draussen abspielt. Das macht mir noch viel mehr Angst, als Krebserkrankungen o.ä.
Ich habe glaub ich vor allem auch so fest Angst, da häufig ja eine Grippe oder das Coronavirus oder eine andere Infektionserkrankung dem MECFS zugrunde liegt und man ja schnell mal an einer Grippe oder Corona erkrankt. An Krebs kann man sich ja nicht "anstecken". Auch wenn ich ja weiss, dass eine Grippe nicht gleich MECFS bedeuten muss. Aber ich habe trotzdem so grosse Angst, mich mit etwas anzustecken, weil ich so Amgst habe, dass das dann wiederum MECFS oder Longcovid auslösen könnte.
Bin verzweifelt.
LG w/19

Unsere Antwort

Du hast Angst, dass du etwas nicht mehr unter Kontrolle hast und so machtlos ausgeliefert bist. Warum dein Verstand jetzt diese Erkrankung ausgesucht hat und keine andere ist unerheblich. Vielleicht denkt dein Verstand bei Krebs, zum Beispiel, könntest du mehr machen und wärst selber Schuld. Wenn man denkt, dass man an etwas selber Schuld sein könnte, dann bleibt die Macht/Verantwortung bei einem selber und man hat vermeintlich mehr Kontrolle.

Ich würde dir dringend empfehlen mit deiner Angst zu arbeiten. Und wenn du das nicht alleine schaffen solltest, dir therapeutische Hilfe zu suchen.

Du könntest mal beginnen deine Angst als Gefühl zu akzeptieren und sie nicht loswerden zu wollen. Das gelingt am besten, wenn du das Gefühl "Angst" vom Inhalt "CFS" trennst. Das heisst wenn du Angst hast, konzentrierst du dich auf den Körper und schaust, was du da spürst. Das kann alles mögliche sein: Zittern, Herzklopfen, Druck in der Magengegend, Hitze, Kälte usw. Dann bleibst du bei dem was du da fühlst und versuchst das noch genauer zu fühlen: Wo genau ist es, ist es dreidimensional oder zweidimensional, wie gross ist es usw. Dann versuchst du es sich ausbreiten zu lassen. Zum Beispiel bei Druck in der Magengegend versuchst du den Druck im ganzen Bauchraum zu spüren. Bei Zittern kannst du versuchen das Zittern hochzudrehen,so dass du noch mehr zitterst und dann auch wieder runter zu drehen. Wenn du abweichst in deine Gedanken "was passieren wird wenn du die Erkrankung hast", macht das nichts, dann leitest du aber deine Aufmerksamkeit direkt wieder zurück in deinen Körper und damit ins Spüren. Mit der Zeit wirst du feststellen, dass du mehr Kontrolle über deine Angst bekommst und damit auch über deinen Körper. Es erfordert aber ständiges üben und dran bleiben. Ich wünsche dir viel Erfolg. Wenn du weitere Fragen dazu hast, kannst du gerne nochmal schreiben mit Angabe der Frage Nummer.

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