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Frage Nr. 37714 von 16.01.2024

Hallo
Ich habe Frage 37672 gestellt, danke für die Antwort. Ich habe noch eine etwas andere Frage:
Ich habe sehr starke Dysmenorrhoe (brauche eine Kombi von Schmerzmitteln/ Buscopan, dass es überhaupt erträglich bleibt) und verliere immer viele (auch grössere) Koagel.
Ich habe in eurem Beitrag gesehen, ich sollte evt zu einer Frauenärztin gehen.
Mein Problem: Ich war noch nie dort, weil ich (wegen der Erinnerungen) nicht möchte, dass mich irgendjemand dort anfasst.
Ich weiss aber nicht, was ich nun tun soll.
Ich hatte nie einvernehmlichen Sex und dachte, ich brauche daher auch kein Pap-Screening. Ist das anders, wenn in der Kindheit jemand etwas mit mir gemacht hat?

Unsere Antwort

Es stimmt, dass das Risiko für Zellveränderungen am Gebärmutterhals kleiner ist bei Frauen, die keinen Geschlechtsverkehr praktizieren, weil sie so weniger in Kontakt mit Papillom-Viren kommen. Falls es bei dir beim nicht einvernehmlichen Sex zu Geschlechtsverkehr kam, wäre eine Übertagung möglich gewesen. Grundsätzlich wird allen Frauen empfohlen, regelmässige Vorsorgeabstriche vom Gebärmutterhals zu machen, unabhängig von ihrer sexuellen Situation. Denn durch regelmässige Vorsorgeuntersuchungen kann das Auftreten einer fortgeschrittenen Gebärmutterhalskrebs-Erkrankung um 80% reduziert werden. Von dem her würde ich dir empfehlen, in eine regelmässige frauenärztliche Vorsorgeuntersuchung zu gehen.

Wenn du bisher noch nie bei einer Frauenärztin warst und du Angst davor hast, lohnt es sich, wenn du dich ein wenig darauf vorbereitest. Schau dir unsere Texte Was passiert bei der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung und Tipps zur Entspannung bei der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung an. Frage bei deinen Freundinnen nach, ob sie dir eine gute Frauenärztin empfehlen können. Möglich ist auch, dass du dich bei einer Beratungsstelle zur sexuellen Gesundheit in deiner Nähe meldest. Dort kann man dir wahrscheinlich auch geeignete Frauenärztinnen empfehlen. Mehr zu diesem Beratungsstellen erfährst du in diesem Text.

Ich empfehle dir, beim ersten Besuch vorerst nur um ein Gespräch zu bitten und eine Untersuchung erst für einen zweiten Besuch zu planen. So kannst du die Frauenärztin zuerst mal kennenlernen und ihr deine Situation schildern. Im Verlauf des Gesprächs kannst du beurteilen, ob du dich mit der Ärztin wohl fühlst und dir eine Untersuchung durch sie vorstellen kannst. 

Hast du wegen der Übergriffe in der Kindheit fachliche Unterstützung? Ich würde dir das auf jeden Fall empfehlen. Ziel ist eine gute Verarbeitung und Befreiung von dem, was dich jetzt belastet. Ich empfehle dir, dich bei einer Beratungsstelle der Opferhilfe zu melden. Mehr über diese Beratungsstellen erfährst du in diesem Text.

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