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Frage Nr. 40105 von 01.09.2025

Woher weiß ich, ob meine sexuelle Orientierung nicht aus Frust entstanden ist? Woher weiß ich, dass ich nicht einfach nur „falsch“ konditioniert wurde? Lg w19

Unsere Antwort

Sexuelle Orientierung entsteht nicht durch Frust allein. Sie entwickelt sich über viele Jahre hinweg durch Körpererfahrungen, Fantasien, emotionale Bindungen und kulturelle Einflüsse. Gefühle von Anziehung sind Ausdruck deiner persönlichen Erregungsquellen und Bedürfnisse.

Selbst wenn bestimmte Begegnungen oder frustrierende Erfahrungen einen Einfluss hatten: Dein jetziges Begehren, deine Fantasien und deine Gefühle sind gültig und wertvoll. Orientierung ist nichts, das man „falsch konditioniert“ bekommt, sondern etwas, das sich mit der Zeit klärt und auch verändern darf.

Vielleicht hilft dir die Idee, weniger nach einem endgültigen Etikett zu suchen, sondern neugierig zu beobachten: Was fühlt sich für mich lebendig, stimmig, lustvoll an? Mit der Zeit wird dadurch klarer, welche Orientierung dir entspricht – und das darf sich im Laufe des Lebens auch wandeln.

Nimm dir 10 Minuten Zeit, atme ruhig ein und langsam aus und lass innere Bilder entstehen – Situationen mit Nähe, Zärtlichkeit oder Sexualität. Beobachte einfach: Was passiert in deinem Körper? Wo spürst du Wärme, Kribbeln oder Lust, und welche Bilder lassen dich eher neutral? Achte auch auf deine Gefühle dazu. Danach kannst du dir ein paar Notizen machen. Es geht nicht darum, etwas zu beweisen, sondern neugierig herauszufinden, was sich für dich gut anfühlt. Vielleicht interessieren dich dazu auch die beiden Texte Schwul, lesbisch, hetero – Das ist nicht wie schwarz oder weiss und Wie finde ich heraus, ob ich hetero, schwul, lesbisch oder bi bin?.

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