Ich habe mich mit meinem Freund zusammen vor ein paar Tagen selbstbefriedigt. Mein Freund wollte, dass ich mich selbstbefriedige. Ich habe aber gemerkt, dass ich es schöner finde, wenn er mich fingert. Ich habe gemerkt, dass ich es mit meiner Hand nicht erregend finde und mir fremd vorkomme. Ich habe allgemein Mühe mit der Sexualität und mich fallen zu lassen. Ich empfinde auch teilweise Scham und Schuld. Ich habe aber gemerkt, dass ich mich besser fallen lassen kann wenn mein Freund mich fingert. Mit Sex habe ich auch Mühe, da es mich weniger erregt. Ist das normal?
Unsere Antwort
Es ist gut möglich, dass dein Freund bei der Erregung, die du bereits verspürst, eine wichtige Quelle ist. Du hast bereits gelernt, wie du diese für dich nutzen kannst. Es gibt einige weitere Quellen, welche die Erregung ebenfalls fördern – einige davon kannst du noch entdecken. Deshalb ist es durchaus normal, dass du zum Beispiel, wenn du dich selbst berührst, noch keine Erregung empfindest.
Ich habe zwei wichtige Fragen zu deinem Anliegen:
Wann genau treten Schuld- und Schamgefühle genau auf? Das wäre interessant, um eventuell noch spezifischere Tipps geben zu können. Dazu darfst du mir gerne noch einmal schreiben. Gib dazu bitte die Nummer dieser Frage mit an.
Bist du geübt, dich selbst sexuell zu stimulieren? Sprich, machst du auch Selbstbefriedigung? Wenn du noch nicht entdeckt hast, wie du mit dir selbst sexuelle Erregung auslöst, ist es völlig normal, wenn du das (noch) nicht interessant findest. Erst durch Entdecken und Wiederholen kannst du mit deinem Körper lernen, spezifische Berührungen, auch von dir selbst, als erregend zu empfinden. Dazu empfehle ich dir den Text über das sexuelle Lernen.
Du hast geschrieben, dass du dir fremd vorkommst, wenn du dich selbst berührst. Dabei kann es eine Idee sein, dass du erst einmal deinen Körper ausgiebig erkundest und die Selbstbefriedigung als Lernfeld nutzen kannst. Dazu empfehle ich dir die Texte darüber, was das Körperbild mit gutem Sex zu tun hat und den Text darüber, was für Solosex spricht bzw. warum Solosex sinnvoll sein kann.
Wenn Schuld und Scham hier ein Thema ist, dann sorge dafür, dass du ganz alleine bist und eine Umgebung schaffst, in der du dich wohl fühlst. Gebe dir selbst genügend Zeit und achte auf eine tiefe Bauchatmung. Mehr zur Atmung findest du im folgenden Text.
Du kannst damit beginnen, deine Vulva, Vagina und deinen Körper zu erkunden. Dabei geht es erst einmal nicht um sexuelle Erregung. Es geht darum, dass du erst einmal eine Landkarte deines Körpers erstellst. Welche Berührungen sind interessant? Was fühlt sich gut an? Was fühlt sich neu oder unbekannt an? Wo treten Schuld oder Scham auf? Fühlst du dich bereit, kannst du den folgenden Text zu Rate ziehen, um dein Geschlecht genau zu erkunden. Wenn du magst, kannst du dabei dich selbst oder deine Vulva auch einmal im Spiegel betrachten.
Die beschriebenen Übungen, insbesondere das Entdecken der Vagina, können bei Wiederholung helfen, dass der Geschlechtsverkehr mit deinem Partner interessanter für dich wird. Es ist jedoch in Ordnung, wenn du zum Beispiel mehr Freude am Petting hast. Dazu gibt es noch weitere spezifische Texte, in die du mal reinlesen kannst:
- Vaginaler Geschlechtsverkehr: Tipps für mehr Spass und Genuss
- Petting als Übung für den vaginalen Geschlechtsverkehr
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