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Frage Nr. 40180 von 15.09.2025

Liebes Team,

ich befinde mich derzeit in einer sehr schwierigen Situation- die mich (w 48) und meinen Partner (m/50) schon länger betrifft. Durch Medikamente bedingt ist er leider nicht mehr immer in der Lage seine Erektion zu halten. Ob noch weitere gesundheitliche Einschränken hinzukommen weiß ich nicht- aber nach letzten Stand nicht. Wir behelfen uns mit Alternativen - zum Beispiel Oralverkehr. Da ist auch kein Problem da. Ich kann auch verstehen - dass es ziemlich an ihm nagt: Ich habe aber immer versucht ihm ein gutes Gefühl zu geben. Eigentlich klappt auch nur der normale Verkehr nicht wirklich. Jetzt habe ich angeregt ob er sich nicht Potenzmittel verschreiben lassen kann- da es damit ohne Probleme geht. Ich mag einfach vaginalen Verkehr. Seitdem hat er eine vorhandene Tablette genommen/ und wir hatten fantastischen Sex/ der eigentlich Lust auf mehr machen sollte. Anschließend aber wieder ohne Tabletten wo es nicht gut ging. Und ich habe das Gefühl/ dass er Abstand nimmt zu mir:
Ist es egoistisch/ dass eine gelebte Sexualität für mich sehr wichtig in der Beziehung ist? Zumal ich mich auf alles einlassen würde. Ich kann auch nicht verstehen warum er nicht Rücksprache mit seinen Ärzten nimmt bezüglich seiner Medikamente. Diese sind nicht lebenswichtig und könnten sicherlich optimiert werden. Seine Tatenlosigkeit macht mich mittlerweile sprachlos und verunsichert mich extrem. Ich habe das Gefühl er hat überhaupt kein lustempfinden mehr und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Ich habe große Angst- dass unsere Beziehung daran scheitern könnte. Gespräche und dergleichen haben nicht zum Ziel gefuhrt: ansonsten gehen wir harmonisch miteinander um. Ich versuche auch mich zurückzuhalten - aber mir fehlt der Sex und die Leidenschaft - und ich sehe kein Licht am Horizont. Habt ihr vielleicht (mutmachende) Ratschläge für mich? Trennung ist eigentlich die letzte Option- aber der Gedanke schleicht sich leider immer mehr ein. Danke!

Unsere Antwort

Ich verstehe deinen Bedürfnis und auch deinen Frust über die Situation. Das Wichtigste wäre meines Erachtens noch einmal ein ehrliches Gespräch mit deinem Mann zu führen und zwar in einer ruhigen Sitution. Ich würde ihm an deiner Stelle schon schildern, wie es dir damit geht und auch deine Überlegungen zum weiteren Verlauf eurer Beziehung kommunizieren. Ich meine das nicht im Sinne eines Druckmittels, sondern damit er auch weiss, wie es dir damit geht und was in deinem Inneren vorgeht. Natürlich ist es seine Entscheidung, was er machen möchte und welche Medikamente er nehmen möchte und welche nicht. Aber auch darüber könntest du nochmal mit ihm sprechen. Vielleicht kann er nicht den Mut fassen mit seinem Arzt offen draüber zu sprechen. Du könntest auch deine Vermutungen mit ihm besprechen, dass du zB denkst, dass er kein Lustempfinden mehr habe. Denn ob er noch Lust empfindet oder nicht, kann nur er persönlich dir sagen, sonst weiss das ja keiner. Oft ist die Lust schon noch da , aber wird im Keim erstickt, weil der "restliche Weg" zu frustran erscheint. Aber was bei deinem Mann der Fall ist weiss ich natürlich auch nicht. Also ich würde nicht in den Vordergrund stellen, welche Sexpraktik etc jetzt gut oder von dir erwünscht ist, sondern dass du dich nicht gehört/wahrgenommen fühlst mit deinen Anliegen und Ängsten und auch bei ihm in den Mittelpunkt stellen, was er denkt und empfindet, was er für Ängste hat usw. Wenn ihr alleine nicht weiterkommt, würde ich dir dringend empfehlen euch eine¨n Sexualtherapeut¨in zu suchen. Eine Fachperson kann nämlich sehr hilfreich sein, damit die Kommunikation auch auf dem Gebiet wieder in Gang kommt und ich denke, dass das eigentlich im Moment euer grösstes Problem ist. 

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