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Frage Nr. 40273 von 21.10.2025

Ist es normal, dass nach dem Urinieren immer noch ein wenig Resturin in der Harnröhre verbleibt und entsprechend nachträufelt? Seitdem ich dies feststellen musste, reinige ich mich stets mit Toilettenpapier, um den Resturin weitestgehend aufzufangen bzw. die Harnröhre so gut es geht zu entleeren. Da ich dies inzwischen als sehr unangenehm empfinde, kann ich mir auch nicht mehr vorstellen, ein Pissoir aufzusuchen. Mal abgesehen vom Resturin in der Harnröhre, befindet sich nach dem Urinieren am Pissoir doch auch stets noch Resturin an der Penisspitze, welchen man dann im nassen Zustand wieder verstaut. Ist dies ein gängiges Problem, wird aber von der Gesellschaft so hingenommen und nicht weiter als unangenehm wahrgenommen?

Zudem kommt es seit Kurzem vor, dass ich wenige Minuten nach dem Urinieren erneut die Toilette aufsuchen muss. Das kann sich gerne 2- bis 3-mal wiederholen. Welche Ursache könnte dahinter stecken und was kann ich dagegen tun?

Und kann es vorkommen, dass man gelegentlich im Laufe des Tages wenige Tropfen Urin verliert ohne einen Harndrang zu verspüren? Oder ist dies eigentlich ausgeschlossen und muss zwingend untersucht werden?

Danke euch.

Unsere Antwort

Es kommt häufig vor, dass in der Harnröhre noch Urin ist. Dieser lässt sich, wenn du mit dem Finger vom Damm her an der Unterseite des Penis Richtung Eichel entlang fährst, ausstreichen.

Was macht Urin für dich unangenehm? Urin ist eine Körperflüssigkeit, die in unseren Nieren produziert wird. Dies ist ein Weg wie wir Stoffe ausscheiden, die unser Körper nicht mehr braucht. Wenn du lieber auf der Toilette urinierst, ist das vollkommen in Ordnung. Menschen mit Penis haben häufig eine bevorzugte Position, um zu urinieren, stehend oder sitzend.

Viele Menschen stören sich an wenigen Tropfen Urin kaum und Wechseln regelmässig ihre Unterwäsche. Machst du dir sonst über Hygiene grosse Sorgen? Oder ekelst du dich vor anderen Körperflüssigkeiten? Wenn dich dies im Alltagsleben einschränkt, kann sich eine Beratung lohnen.

Die Ursachen, weswegen Menschen kurz hintereinander häufig zur Toilette müssen, sind verschieden. Wenn wir gestresst sind, haben wir häufig eine höhere Anspannung, die sich auch auf unsere Beckenboden auswirken kann. Das ist ein möglicher Grund, weswegen besonders junge Menschen häufig zur Toilette müssen. In der Schweiz gibt es das sogenannte "Angstbisi" oder auch den Ausdruck "sich vor Angst in die Hosen machen".  Hier kannst du dich im Alltag achtsam beobachten. In welchen Situationen musst du häufig zur Toilette? Wie geht es dir gerade? Wie könntest du dich entspannen? 

Engstellen in der Harnröhre oder eine vergrösserte Prostata können ebenfalls zu Beschwerden beim Urinieren führen. Das lässt sich mit Untersuchungen beim*bei der Urologen*in abklären. Untersuchungen empfehle ich, wenn die Beschwerden im Alltag sehr störend und beeinträchtigend sind oder Harnwegsinfekte auftreten. Harnwegsinfekte äussern sich meistens mit häufigem Harndrang über eine längere Zeit und Brennen beim Urinieren. 

Es kann vorkommen, das ein Urinverlust nicht bemerkt wird. Auch kann Ausfluss aus der Harnröhre andere Sekrete als Urin enthalten. Eine Untersuchung sollte bei eitrigem Ausfluss und Brennen in der Harnröhre erfolgen, da dies häufig bei Gonorrhoe auftritt.

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