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Gonorrhoe: Übertragung, Symptome, Behandlung, Vorbeugung

Gonorrhoe (Tripper, Gonokokken) ist eine recht häufige STI. Du kannst dich beim Geschlechtsverkehr, beim Oralverkehr und beim Analverkehr mit Gonorrhoe anstecken. Mit einem Antibiotikum kann Gonorrhoe geheilt werden.

Was löst Gonorrhoe aus?

Gonorrhoe wird von Bakterien mit Namen Neisseria gonorrhoeae (auch Gonokokken genannt) hervorgerufen. Umgangssprachlich nennen Menschen Gonorrhoe auch «Tripper» oder «Gonokokken». Tripper kommt aus dem Niederdeutschen und bedeutet «Tropfen».

Wie werden Gonokokken übertragen?

Die Bakterien vermehren sich in Schleimhäuten, also in der Harnröhre, in der Vagina, im Darm und im Rachen. Das heisst, du kannst dich beim Geschlechtsverkehr, beim Oralsex und beim Analsex anstecken. Beim Küssen steckt man sich normalerweise nicht an.

Wie häufig ist Gonorrhoe?

Gonorrhoe ist eine relativ häufige sexuell übertragbare Infektion (STI). In 2018 haben Fachpersonen gemäss dem BAG 3116 bestätigte Fälle gemeldet. Gonorrhoe betrifft mehr Männer als Frauen.

Was sind die Krankheitszeichen?

Die allermeisten Männer haben Krankheitszeichen, wenn sie eine Gonorrhoe haben. Typisch ist eine Harnröhrenentzündung: Beim Wasserlassen brennt es, und es kann auch Eiter aus der Harnröhre fliessen. Frauen haben häufig keine Krankheitszeichen. Möglich sind eitriger Ausfluss aus der Vagina, Entzündungen an den Geschlechtslippen, Harndrang, Schmerzen beim Wasserlassen und beim Geschlechtsverkehr. Wenn die Infektion über Analsex stattgefunden hat, kann es in der Analregion dort zu einer sehr schmerzhaften Entzündung kommen. Möglicherweise kommt auch Durchfall und Eiterabgang aus dem After hinzu. Im Mund kann die Infektion Halsschmerzen und Mandelentzündungen verursachen.

Wie lange dauert es, bis Krankheitszeichen auftreten?

Die Krankheitszeichen treten 2 bis 8 Tage nach der Ansteckung auf.

Was können die Folgen sein?

Wenn du dich nicht behandeln lässt, kann die Entzündung sehr schmerzhaft werden. Du kannst auch unfruchtbar werden.

Ich vermute eine Gonorrhoe-Ansteckung – was tun?

Such bitte eine*n Ärzt*in auf, damit du dich bei Bedarf behandeln lassen kannst. Für die Untersuchung gibt es einen Abstrich, der nach 2 bis 7 Tagen möglich ist. Lies dazu bitte diesen Text. Wenn der*die Ärzt*in die Diagnose gestellt hat, verschreibt er*sie dir ein Antibiotikum. Die Krankheit heilt so aus. Deine Sexpartner*innen sollten auch mitbehandelt werden. Sonst könnt ihr euch immer wieder gegenseitig anstecken. Wenn bei dir Gonorrhoe festgestellt wurde, solltest du immer auch auf Chlamydien untersucht werden. Die beiden Infektionen treten häufiger zusammen auf.

Wie kann ich mich vor einer Ansteckung mit Gonorrhoe (Tripper) schützen?

  • Befolge die Safer-Sex-Regeln: Kondome beim Geschlechtsverkehr, Analverkehr oder bei der Fellatio (Oralsex mit Mund an Penis), Femidome beim Geschlechtsverkehr und Lecktücher beim Cunnilingus (Oralsex mit Mund an Vulva oder in Vagina) bieten einen zuverlässigen Schutz vor Gonorrhoe.
  • Sprich mit den Personen, mit denen du Sex hast. Wenn sie ungeschützten Sex mit anderen Menschen hatten, besteht das Risiko, dass sie Gonorrhoe haben – das Risiko ist höher, je höher die Anzahl ihrer Sexpartner*innen war.
  • Denk dran, dass nicht jeder Mensch mit Gonorrhoe Krankheitszeichen hat – dies trifft vor allem für Frauen zu. Menschen mit unbehandelter Infektion können über Monate ansteckend sein. Ein Arztbesuch kann ausschliessen, ob du oder dein*e Partner*in infiziert ist.
  • Wenn er*sie Gonorrhoe hat, solltest du dich auch untersuchen und behandeln lassen.
  • Wir empfehlen dir auch sehr, dass du mal den Safer-Sex-Check machst. Der gibt dir konkrete Tipps, wie du dich grundsätzlich vor STI schützen kannst und die Tipps sind persönlich auf dich zugeschnitten.