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Was mache ich bei einem auffälligen PAP-Abstrich?

Auch wenn eine Infektion aufgetreten ist, kann unser Abwehrsystem die Viren oft wieder zum Verschwinden bringen. Bei leichten Zellveränderungen ist es daher sinnvoll, dein Immunsystem zu unterstützen und nach 6 Monaten wieder zur Kontrolle zu gehen. Bei schwereren Zellveränderungen sind weitere Abklärungen oder eine kleine Operation notwendig.

Wie verbreitet ist die Ansteckung mit HPV?

HP-Viren sind sehr weit verbreitet. Die HPV-Ansteckung erfolgt über direkten Haut-zu-Haut-Kontakt beim Sexualkontakt bzw. Geschlechtsverkehr. Nehmen wir an, du bist sexuell aktiv. Dann ist das Risiko über 70 Prozent, jemals in deinem Leben mit HP-Viren in Kontakt zu kommen. Es ist also ziemlich wahrscheinlich. Allerdings führt dies längst nicht immer zu einer Erkrankung oder Zellveränderungen. Unser Immunsystem kann HP-Viren oft abwehren. Auch wenn eine Infektion aufgetreten ist, kann unser Abwehrsystem die Viren oft wieder zum Verschwinden bringen.

Ich hab einen auffälligen PAP-Abstrich - warum?

Es ist mit grösster Wahrscheinlichkeit durch Sexualkontakt zur Infektion mit HP-Viren gekommen. Denn es braucht für die Infektion des Gebärmutterhalses einen direkten Kontakt von Erregern mit deinen Vaginaschleimhäuten.

Wann habe ich mich infiziert?

Das kann man nicht sagen. Es kann gut sein, dass du schon länger mit den HP-Viren in Kontakt gekommen bist, aber den Viren ist es erst jetzt «gelungen», in die Zellen am Gebärmutterhals einzudringen, sich dort zu vermehren und zu einer Zellveränderung zu führen.

Welche auffälligen Befunde gibt es beim PAP-Abstrich?

Es gibt verschiedene auffällige Befunde und 3 verschiedene Benennungssysteme:

  1. Einteilung nach PAP (nach Dr. Papanicolau, kurz PAP oder auch Münchner Nomenklatur).
    • PAP IIp und PAP IIID: leichte Zellveränderung,
    • PAP IV: höhergradige Zellveränderung.
    • PAP V: Gebärmutterhalskrebs
  2. Bethesda-Nomenklatur:
    • LSIL: leichte Zellveränderung
    • HSIL: höhergradige Zellveränderung
  3. CIN-Einteilung
    • CIN 1: leichte Zellveränderung
    • CIN 2: mässige Zellveränderung
    • CIN3: schwere Zellveränderung

Was passiert bei welchem Befund?

Je nachdem, welchen Befund du bekommst, kann gewartet werden oder die Frauenärztin muss eine kleine Operation am Gebärmutterhals (Konisation) durchführen. Bei gewissen Befunden wird zusätzlich eine HP-Viren-Bestimmung empfohlen.

Bei PAP IIpASCUS, PAP III, LSIL, CIN1 kann in der Regel abgewartet und kontrolliert werden. Was du selbst tun kannst: Sorge möglichst dafür, dass dein Immunsystem gut arbeiten kann: Rauche nicht, schlafe genügend, vermeide übermässigen Stress, baue genügend Erholungspausen und Entspannungszeiten ein, und ernähre dich mit möglichst viel Gemüse und Früchten.

Bei CIN2 und wenn die Frauenärztin etwas auffälliges entdeckt hat, als sie den Gebärmutterhals unter dem Mikroskop beurteilt hat, braucht es eine Knipsbiopsie zur weiteren Abklärung.

Bei PAP IV und CIN 3 ist in der Regel eine Konisation, also die Entfernung eines trichterförmigen Stücks des Gebärmutterhalses nötig, also eine kleine Operation.

Wann wird ein HPV-Test empfohlen?

Bei einem PAP IIpASCUS oder LSIL wird bei Menschen über 30 Jahren eine zusätzliche HPV-Testung empfohlen. Wenn kein high risk HPV gefunden wird, kann ein Jahr gewartet werden bis zum nächsten Abstrich. Bei Nachweis eines high risk HP-Virus sollte der nächste Abstrich schon nach 6 Monaten erfolgen. Es besteht die Chance, dass dein Immunsystem die HPV-Infektion bekämpfen kann und die Zellveränderungen wieder abheilen.

Was tun bei PAP IV oder CIN 3?

Falls dein Befund ein CIN 3 ist, kann nicht zugewartet werden. Sondern die Frauenärztin muss so bald wie möglich eine Konisation durchführen, um ein Fortschreiten der Zellveränderung zu verhindern. Bei der Konisation wird ein trichterförmiger Teil des Gebärmutterhalses herausgeschnitten. Nach der Abheilung ist der Gebärmutterhals ein wenig kürzer. In der Regel ist eine normale Schwangerschaft und Geburt auch nach einer Konisation möglich. Es besteht lediglich ein leicht erhöhtes Risiko für Frühgeburten.

Wo finde ich noch mehr Informationen?

Wenn du es noch genauer wissen möchtest, wie bei welchem Befund vorgegangen werden sollte: in diesem Expertenbrief der Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe findest du den empfohlenen Abklärungsweg bei den verschiedenen Befunden.

Wie häufig muss ich zum Gebärmutterhalsabstrich?

Seit 2018 wird in der Schweiz der Gebärmutterhalsabstrich alle 3 Jahre empfohlen, sofern die Resultate normal waren. Der erste Abstrich wird mit 21 Jahren empfohlen, der letzte mit 70 Jahren.
Nach einer Konisation braucht es in der Regel 1x pro Jahr einen Abstrich vom Gebärmutterhals für die nächsten 20 Jahre. Nach einer Gebärmutterentfernung braucht es keine Vorsorgeabstriche mehr.