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Frage Nr. 33151 von 22.06.2021

Liebes Lilli Team,

seit Januar übe ich (w/36) mit Coming Soon.
Früher kam ich nur klitoral durch Köper stillhalten und reiben und auch Spannung in den Muskeln. Beim gemeinsamen Sex nur durch orale Befriedigung, wobei da auch eine gleichzeitige Stimulation der Vagina (mit Fingern) "ging" aber zb bei der Penetration (vaginaler GV) eine gleichzeitige Stimulation der Klitoris auch nicht zum Orgasmus führt.
Jetzt war ich so frustriert, dass ich so abhängig bin von dieser einen Methode, dass ich anfing zu üben.

Dank eurer tollen Arbeit hier, weiß ich endlich wie und was ich ändern kann.
Gern würde ich mir zu meiner aktuellen Situation euer Feedback einholen, wenn euch das recht ist.

Also mittlerweile habe ich schon Fortschritte gemacht. Ich genieße jetzt die vaginale Stimulation immer mehr. Ich arbeite an mehr Bewegung und weniger Druck in der Erregung. Aber, das scheint mir doch ein sehr langwieriger Prozess zu sein. Neulich beim Üben habe ich es immerhin schon geschafft den Dildo still zu halten und nur durch die Beckenschaukel zum Orgasmus zu kommen (also von Innen stimuliert). Zwar musste ich, um die Erregung halten und steigern zu können, immer wieder mal zur alten Technik zurückkehren, also wieder Körper stillhalten und Hand bewegen, aber immerhin war der Fokus auf innerer Stimulation und nicht mehr so sehr außen.

Was sagt ihr dazu, ist das schon ein Erfolg? Ich muss dazu sagen, dass ich dennoch das Gefühl hatte den Dildo zwar stillhalten zu können, ihn jedoch so halten zu müssen, dass die G Zone durchs Beckenschaukeln stimuliert wird. Ist das dennoch schon etwas Gutes? Aber wie gesagt, dass ist mir bis jetzt auch erst einmal gelungen. Ich kann auch zum Orgasmus kommen, wenn ich mit dem Dildo die G Zone reibe, oder den Scheideneingang stimuliere. Einmal hatte ich beim üben den Eindruck, dass ich den Muttermund bis zum Höhepunkt stimuliert habe, weil nach dem Orgasmus die Klitoris nicht so berührungsempfindlich war, wie ich es sonst danach gewohnt bin. Also mir stehen jetzt endlich mehr Optionen zur Erregung zur Verfügung. Ich hoffe, dass ich auf einem guten Weg bin. Wenn ich zb jetzt noch schaffe auf immer feinere Berührungen zu reagieren, dann käme ich dem Höhepunkt beim Sex doch immer näher, oder?

Da gibt es auch immer wieder Punkte wo ich dem Orgasmus sehr nahe bin. Ach, ich wünsch es mir halt so sehr. Jetzt weiß ich aber endlich mehr zu meiner eigenen Erregung beizutragen. Mein Mann weiß gar nichts vom Üben, aber ich habe das Gefühl, dass er jetzt auch den Sex mehr genießt, es ist intensiver geworden. Andererseits habe ich das Gefühl, dass wir uns jetzt erregungstechnisch manchmal auch in die Quere kommen. Wenn ich zb in der Reiterstellung die Beckeneschaukel mache, dann genieße ich das, ich könnte das ewig machen, sehe aber, dass mein Mann das jetzt nicht so doll findet, weil er dabei wenig spürt (braucht wahrscheinlich mehr Druck und Reibung).

Bisher beschwert er sich noch nicht, aber irgendwie schmälert es jetzt meinen Genuss, zu wissen, es ist für ihn nur so lala, ihm gefällt nur daran, dass es mir Spaß macht. Vielleicht muss ich nur egositischer werden, mir mehr zu nehmen was mir guttut, das habe ich vielleicht nur noch nicht so verinnerlicht. Jetzt habe ich aber ein wenig Bammel, dass es immer schlimmer wird mit den Unterschieden wegen meines Übens, und hoffe, dass wir das dann auch geregelt bekommen.
Wie ist eure Meinung und Erfahrung zu Alldem? Danke und viele liebe Grüße

Unsere Antwort

Herzlichen Dank für deine Rückmeldung. Es berührt mich sehr, zu lesen, welche Entwicklung du gemacht hast mit unseren Übungen. Es freut mich, dass wir dir da weiterhelfen konnten. Ich sehe es als vollen Erfolg, was du da beschreibst. Gratulation! Du bist auf einem sehr guten Weg.

Ich habe eine Idee, was dir jetzt helfen könnte: Mach dir zum Ziel, zu geniessen. Wie kannst du dich wohlfühlen bei der Selbstbefriedigung? Was brauchst du dafür?

Gerade wirkt deine Beschreibung des Übens so, als würde dir da ein innerer Kritiker immer wieder sagen: "Ja, ist schon besser. Aber es ist definitiv noch nicht gut genug." Kennst du das auch sonst von dir? Wenn du dich zum Beispiel locker bewegst, kannst du auch dem inneren Kritiker eher etwas entgegensetzen. Schau mal, was dir hilft, dich von der Kritik zu lösen und hin zu Genuss zu kommen.

Es ist normal und okay, deine alte Technik zu nutzen. Sie ist ein wertvolles Gut. Sie ist dir vertraut und sie funktioniert. Du musst sie nicht über Bord werfen. Du fügst nur weitere Spielarten der Sexualität hinzu.

Es ist beim Sex in der Regel so: Es Dinge gibt, die der einen Person besser gefallen, oder die besser für sie funktionieren. Und es gibt Dinge, die der anderen Person besser gefallen und besser für sie funktionieren. Das ist überhaupt kein Problem, wenn das ausgewogen ist, und wenn es sich nicht um Dinge handelt, die eine Person partout nicht mag. Wie das bei dir und deinem Partner ist, findest du aber nicht durch Vermuten und Befürchten heraus, sondern – tja, du wirst es ahnen – durch Reden.

Offenbar habt ihr rund um Sex noch keine Gesprächskultur. Die könnt ihr entwickeln und üben. Du kannst damit anfangen. Wir haben dazu Tipps zum Reden über Sex geschrieben, schau die doch mal an. Hast du das Buch Coming Soon vor deinem Partner versteckt? Das empfehle ich nicht. Wenn du ein Übungsprojekt beim Sex hast, dann ist es ausgesprochen hilfreich, wenn du ihn einbeziehst.

Mein Rat: Zeig ihm das Buch und sag ihm, dass du am Üben bist. Zeig ihm die Beckenschaukel. Es kann sehr erregend und genussvoll sein, wenn ihr sie beide zusammen macht. Wenn dein Mann sich fragt, wie das gehen soll, kannst du ihm unsere Website zeigen oder auch das Buch Klappt's empfehlen.

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