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Frage Nr. 38141 von 10.04.2024

Hallo liebes Lilli-Team,

Ich bin ganz begeistert von eurer Seite und habe mir viele Fragen, Antworten und Tipps durchgelesen.
Mein Mann und ich habe derzeit eine schwierige Situation. Wir sind schon über 20 Jahre zusammen und haben immer ein reges Sexleben geführt. Im vergangenen Jahr hatten wir eine starke Ehekrise- durch die wir uns fast getrennt hätten. Doch die haben wir überstanden. Es ging nicht um fremdgehen oder so.

Seitdem klappt es aber nicht mehr so richtig mit seinen Erektionen. Er ist 46.
wir gehen da zwar einerseits locker mit um- aber es frustriert immer mehr- dennoch versuchen wir das beste aus der Situation zu machen. Er will aber (noch) nicht zum Arzt.
Ich frage Mich- ob das ganze noch mit unserer Krise zusammenhängen kann. Er bekommt zwar Erektionen- aber diese lassen beim sex oft nach und sind nicht so hart wie früher. Natürlich ist sonst die Sorge- dass es was körperliches ist- da er auch nicht der gesündeste ist und auch so einen recht stressigen Berufsalltag hat. Ich weiß mittlerweile nicht mehr weiter- mich belastet das ganze sehr- da ich das Thema auch nicht dauernd ansprechen will und ihm kein blödes Gefühl geben mag. Auch hat er meiner Meinung nach weniger Lust als vor der Krise. Dies frustriert mich sehr- aber man kann Leidenschaft und Nähe nicht erzwingen.

Ich habe mich nach der Krise wieder total in ihn verliebt und habe dementsprechend sehr viel Lust auf ihn- was ich ihm auch auf verschiedene Arten (mündlich, körperlich und sogar schriftlich) mitgeteilt habe- um ihm auch zu zeigen wie sehr ich ihn liebe. Vielleicht habe ich dadurch Druck erzeugt? Druck- der früher nie nötig war- da wir beide meist gleich getickt haben.

Habt ihr einen oder mehrere Ratschläge für mich? Lieben Dank!

Unsere Antwort

Schön, dass dir unsere Site so gefällt laugh

Ich sehe nicht in den Kopf deines Mannes hinein, und daher weiss ich nicht, was ihm beim Sex durch den Kopf geht. Sicher aber sind das Gedanken, die der Erektion nicht förderlich sind. An oberster Stelle stehen da aber in der Regel nicht Gedanken rund um irgendwelche Beziehungskrisen, sondern Gedanken rund um die Themen "Leistung" und "Versagen". Dass diese Gedanken der Erektion nicht förderlich sind, kannst du dir sicher vorstellen. Dass er da weniger Lust auf Sex hat, kannst du sicher auch nachvollziehen.

Vielleicht steht er tatsächlich unter vermehrtem Druck, d.h. er meint, bei dir einen gewissen Erwartungsdruck zu sehen. Du kannst Druck aus der Situation herausnehmen, indem du eine offene Haltung hast – im Stil von: "Bei sexuellen Begegnungen kann, muss aber keine Erektion beteiligt sein". Das würde ich ihm mitteilen.

Es fliesst bei einem 46-jährigen nicht mehr so viel Testosteron durchs Blut wie bei einem 15-jährigen, und die Blutgefässe sind nicht mehr so elastisch. Das heisst: Es ist völlig normal, dass die Erektion nicht mehr so stark wie früher ist, und dass sie anfälliger für Störungen ist. Um so wichtiger ist eine entspannte, offene Atmosphäre rund um Sex.

Vielleich kommt bei deinem Mann dann auch die Lust auf, seine Erregungstechnik weiterzuentwickeln, d.h. zu lernen, sich auf eine verlässlichere, störungsresistentere Weise sexuell zu erregen. Wir haben dazu Übungstipps für Männer geschrieben. Es gibt auch ein gutes Übungsbuch. Viele Männer wissen nicht, dass sie dazulernen/üben können. Überleg dir, ob und wie du ihm das allenfalls schmackhaft machen kannst.

Ideen zur Beantwortung der Frage, ob dein Mann zum Arzt sollte, erfährst du in diesem Text.

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