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Frage Nr. 38157 von 12.04.2024

Hallo Lili

Ich habe seit dem Gymnasium Prüfungsangst und hatte früher auch Panikattacken. Ich kann mich aber an keinen Auslöser erinnern, da die Ängste plötzlich auftauchten. Ich habe das Gefühl, dass ich grundsätzlich ein eher ängstlicher Mensch bin. Was kann ich tun? Hilft Selbstberuhigung?
Danke für deine Antwort!

Unsere Antwort

Diese Antwort gilt auch für Frage 38158.

Wenn ich es richtig verstehe, geht es dir darum, wie du deine Prüfungsangst in den Griff bekommen kannst. Panikattacken hast du jetzt ja nicht mehr.

Als erstes solltest du nicht versuchen deine Angst "loszuwerden". Je mehr du das versuchst, desto hartnäckiger kann sie unter Umständen werden. Du kannst erstmal akzeptieren, dass sie da ist. Du solltest dir auch bewusst machen, dass Angst etwas ganz normales ist und zu der Grundausstattung (an Gefühlen) jedes Menschen gehört. So wie Organe auch zu der Grundausstattung gehören. Du versuchst ja auch nicht deine Leber loszuwerden oder dein Herz. Als nächstes kannst du versuchen deine Angst mal wirklich körperlich zu spüren, wo ist sie genau am besten spürbar. Im Bauch? Im Brustraum? Ganz woanders? Wie ist sie, ein Zittern, ein pulsieren usw. Fühle sie ganz genau, damit du sie besser kennenlernst. Was du währendessen denkst, ist nicht wichtig. Gedanken werden oft unbewusst dazu benutzt, um von den körperlichen Empfindungen abzulenken. Dann versuche, ob du das körperliche Empfinden verändern kannst. Mache es grösser oder stärker. Experimentiere soviel wie möglich. Du kannst es dir wie eine Art Fitnesstraining für die Gefühle vorstellen. Dieses Training der körperlichen Wahrnehmung der Angst funktioniert auch sehr gut, wenn du dabei zum Beispiel Horrorfilme schaust. Aber du solltest die Aufmerksamkeit so gut wie möglich auf deinem körperlichen Empfinden halten. Mit der Zeit wird sich dein Empfinden verändern und es kann sogar sein, dass es sich irgendwie fast angenehm anfühlt. Und du wirst einen grösseren Einfluss auf deine Angst und deine Gefühle allgemein bekommen.

Eine weitere ergänzende Methode besonders in der "Akutsituation" ist zum Beispiel die Bauchatmung.

Und natürlich kannst du dich auch mit anderen Methoden, die beruhigen könne beschäftigen, wie zum Beispiel: Selbsthypnose, Meditation, progressive Muskelentspannung nach Jacobsen, autogenes Training, NLP (neurolinguistisches Programmieren).

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