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Frage Nr. 40100 von 30.08.2025

Guten Tag,

mein Partner (ende 30) und ich sind seit 10 Jahren zusammen. Er hat immer noch die „Morgenroutine“ sich nach dem Aufstehen einen runter zu holen. Am Anfang ging dies relativ schnell, mittlerweile geht das ganze Spiel teilweise 1h. Dann läuft auch gleichzeitig auf dem Handy noch tiktok und im Fernseher läuft parallel auch noch was.

Wenn wir streit haben oder er Stress hat wird auch gewichst. Meist lässt er mich im Zimmer zurück und geht raus. Ich finde das alles zu viel.

Wenn ich ihn darauf anspreche sagt er „andere gehen bei stress zum Sport ich mach das so. Klappt seit Jahren gut und du hast darüber nicht zu werten“.

Unser Sexleben ist nicht mehr das beste wir sind jedoch im Gespräch was besser laufen könnte und für ihn ist beides auch nicht zusammengehörig. Wollte mal wissen ob das normal ist. Danke für die Antwort im Voraus.

Unsere Antwort

Wenn dein Partner am Morgen eine Stunde Solosex macht ist das so normal, wie wenn er eine Stunde Sport macht. Wenn er im Streit rausgeht und Solosex macht, ist das so normal, wie wenn er während dem Streit rausgeht und Sport macht. Wenn er im Stress Solosex macht, ist das so normal, wie wenn er im Stress Sport macht. Eigentlich ist es gut, dass er dieses Ventil hat.

Klar ist aber auch: Dein Freund könnte lernen, seine Emotionen und seinen Stress besser in den Griff zu kriegen, besser zu "regulieren". Er würde nicht gleich auf 180 hoch und müsste dann über Sex "entladen". Möglicherweise braucht er den Solosex auch, um anderen Dingen auszuweichen. Das sind alles Themen, die dein Freund für sich angehen müsste.

Du bringst ihn aber nicht dazu, wenn du das von vornherein ablehnst. Ich verstehe sehr, dass dich das stört, wenn er es in deiner Gegenwart macht. Aber im Gespräch mit ihm kommst du weiter, wenn du akzeptierst, dass das jetzt, heute, sein Ventil ist. Wenn er merkt, dass du das anerkennst, wird er dir eher entgegen kommen.

Du könntest ihm dann erzählen, was dich stört und belastet daran. Was ist es? Dass er sich entzieht? Dass er andere Dinge vernachlässigt? Dass du dich zuhause nicht mehr frei bewegen kannst? Überleg dir genau, was das ist. Und teile ihm das mit. So könnt ihr an einer Lösung arbeiten, wo er sein Ventil hat und du darunter nicht leidest.

Ich empfehle dir auf jeden Fall auch, dass du mit ihm abmachst, wo er das macht, so dass er seine Ruhe hat und für sich sein kann, und so dass du auch deine Ruhe hast. Was das Streiten angeht: Hier empfehle ich dir, dass du mit ihm klare Regeln abmachst. Bitte lies dazu diesen Text über Streitauszeiten. Wenn er das Bedürfnis hat, Solosex zu machen, kann er eine Auszeit einberufen. Sinnvoll wären hier wahrscheinlich zwei Stunden.

Wenn du mit ihm eine gute Lösung gefunden hast, und wenn er gleichzeitig offen ist, mit dir an der gemeinsamen Sexualität zu arbeiten, dann ist das toll. Falls das nicht möglich sein sollte, müsstest du allenfalls einen Schritt weitergehen. Das wäre dann der unangenehme Satz: "Ich mach das nicht mehr mit." Du könntest mit ihm besprechen, dass ihr eine Paartherapie macht. Eine dritte Person im Raum kann sehr hilfreich sein, wenn zwei Leute festgefahren sind.

 

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