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Frage Nr. 40233 von 28.09.2025

Als Frau beschäftigt mich das Thema Vorspiel.
Ich brauche eine 1/2 bis 3/4 Stunde, bis mein Körper bereits ist für aufnehmenden Sex, damit es sich für mich angenehm anfühlt, Spaß macht und ich keine Schmerzen spüre. Das macht schon mal spontanen, aufnehmenden Sex nicht möglich, obwohl ich das auch heiß fände. Wie machen das andere Frauen mit einem Quickie mal so schnell nebenbei? Oder ist das ein Mythos?
Wenn ich Lust auf solo Sex und wenig Zeit habe, brauche ich zusätzlich Stimulation über Pornos, damit ich meine Erregung schneller zum Orgasmus steigern kann. Zu kommen ist auch ohne Pornos möglich, also nur mit Berührung und Kopfkino, aber ich habe dafür nicht immer Zeit. Auf diese Weise kann ich die Erregung schnell steigern und die Entladung beschleunigen (innerhalb von 10 Minuten oder weniger). Irgendwie fühlt sich das auch eher „funktional“ an und manchmal habe ich fast wie ein schlechtes Gewissen mir gegenüber. Alternativ wäre nur, darauf zu verzichten, wenn es wenig Zeit gibt, aber die Lust ist trotzdem da. Kopf und Körper laufen da nicht synchron. Manchmal nehme ich mich auch viel Zeit und auch keinen Orgasmus als Ziel.

Beim Sex zu zweit empfinde ich es als ungerecht, dass Männer so viel schneller körperlich in Erregung kommen, bzw. sofern eine Erektion da ist, kann Mann sofort Sex haben und geht kein Risiko ein, dass es für ihn unangenehm ist oder weh tut. Ich fühle mich ein wenig unzulänglich, dass ich länger brauche und dass mein Gegenüber auf mich Rücksicht nehmen muss. Ich habe das Gefühl, dass ich das Gegenüber ausbremse.
Allein, dass das ganze Vorspiel heißt, trägt schon eine Bewertung in sich und wird als Teil des Liebesspiels gelesen, der „vor“ dem eigentlichen Teil kommt und die „Komplexität“ oder „Langsamkeit“ der Frau ausgleichen soll.
Auch hätte mein Partner oft gerne heftigeren und vor allem länger mit mir beim aufnehmenden Sex. Für mich ist das Zuviel und ich muss ihn oft um Rücksicht, Pausen oder Abbrechen bitten. Ich merke, dass er das dann schade findet. Ich fühle mich da irgendwie eingeschränkt.

Wie kann ich meinen Blick darauf verändern ?

Unsere Antwort

Als erstes würde ich dir empfehlen, deine Bewertung von "Vorspiel" und auch von der Langsamkeit und Komplexität der Frau zu überdenken. Das stimmt so, wie du es interpretierst nämlich nicht. Auch andere Dinge die "vor" etwas kommen, sind manchmal oder oft "besser" als das, was dann kommt und vervollständigen das Ganze: Vorspeise, Vorfreude...

Und ich würde dir auch empfehlen, das Vergleichen mit anderen oder mit einem erdachten Sollzustand sein zulassen, das bringt dir nichts. Und ich würde auch verzichten auf Mythen zB dass Männer immer können, es hart wollen, ihnen nichts wehtut beim Sex

Statt dessen würde ich dir empfehlen, dich mehr mit deiner Körperwahrnehmung, deinen Emotionen und deinen Körperbewegungen auseinanderzusetzen und auf dem Gebiet hinzuzulernen. Ich weiss nicht, ob du bei uns über die Erregungstechniken gelesen hast und das auch ausprobiert hast. In der Regel ist es nämlich so, je mehr man die Bewegungen des Körpers mit einbezieht, desto besser lässt sich auch die sexuelle Erregung steuern. Möglicherweise läuft es im Moment mehr über Muskelanspannung?  Ich würde dir empfeheln, dich in diese Texte über die Beckenbewegung, den Beckenboden und die Erregung zu vertiefen und dies auch zu üben. Und du kannst vielleicht auch bei dir über den Weg zum Orgasmus mehr erfahren.

 

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