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Frage Nr. 28376 von 13.12.2019

Orgasmus-Probleme, Verletzungen beim Sex

Liebes Team,

danke für die Möglichkeit hier zu fragen. Ich (m) bin mit meiner Partnerin (21) nun knapp zwei Jahre zusammen. Wir haben regelmäßig Sex, oft mit langem Vorspiel, Stimulation per Hand und Zunge. Wir beide schätzen unser Miteinander.

Anfangs brauchten wir immer Gleitgel, weil sie Probleme mit der Feuchtigkeit hatte, mittlerweile nehmen wir das eigentlich nur noch bei längerem Verkehr zur Hilfe. Ich denke das hat mit Vertrauenaufbau und damit mit höherer Lust zu tun.

Leider reisst ihr trotzdem regelmäßig das Häutchen an den inneren Schamlippen am Übergang zum Damm leicht ein oder wird wund.

Außerdem hat sie, soweit ich weiß, ohne ihr Vibationstoy noch nie einen Orgasmus gehabt. Auch damit braucht sie vergleichsweise lange. Es funktioniert bis jetzt wohl auch nur mit diesem einen.

Denkt ihr Verletzungen und die Abhängigkeit von diesem einen Spielzeug haben eine gemeinsame Ursache? Auf Masturbationsübungen wie sie hier vorgeschlagen sind, hatte sie bis jetzt nicht so viel Lust. Was liegt in meinem Möglichkeitsspektrum als Partner ihr den Sex noch lustvoller zu gestalten und das Verletzungsrisiko zu verringern?

Vielen Dank!

Unsere Antwort

Du beschreibst, dass deine Freundin sich mit einem Vibrationstoy befriedigt, dass sie nicht so leicht feucht wird und dass sie am Scheideneingang leicht reisst beim Geschlechtsverkehr. Das klingt danach, dass deine Freundin in der sexuellen Erregung eine dauerhaft hohe Muskelspannung hat. Das führt dazu, dass sie nicht so leicht feucht wird und dass die Scheide sich nicht so gut weiten kann. Wenn eine Frau die Muskeln im Beckenboden beim Geschlechtsverkehr sehr anspannt, wird die Scheide enger, was die Reibung stärker macht. Durch die starke Reibung können Risse entstehen.

Möglicherweise ist sie die hohe Muskelspannung so sehr gewöhnt, dass sie das Gefühl hat, sie sei entspannt. Es geht vielen Menschen so, dass sie selbst nicht gut einschätzen können, wie angespannt sie sind. Ich bitte dich zum Thema Muskelspannung diesen Text und diesen Text zu lesen. Welchen Eindruck hast du von der Muskelspannung deiner Freundin?

Muskelspannung gehört zur sexuellen Erregung. Problematisch ist es aber, wenn wir in eine Hochspannung kommen. Bewegung sorgt dafür, dass deine Freundin nicht in eine Hochspannung kommt. Lies dazu bitte diesen Text. Bewegung hilft, weil Bewegung ein ständiger Wechsel ist zwischen Anspannen und Entspannen. Das Verletzungsrisiko wird deshalb auch geringer, wenn deine Freundin mehr in Bewegung kommt beim Geschlechtsverkehr. Du könntest ihr vorschlagen, dass sie bestimmt, indem sie oben ist und ihr Becken so bewegt, wie es ihr gut gefällt. Schau dazu doch mal in diese Tipps. Vielleicht kannst du sie eher dafür begeistern, dass sie beim gemeinsamen Geschlechtsverkehr etwas Neues ausprobiert. Einen Versuch ist es wert.

Du möchtest auch wissen, was du tun kannst. Ich würde dir vorschlagen, dass du beim Vorspiel noch mehr die Vagina deiner Freundin einbeziehst. Die Vagina möchte gern massiert werden. Wenn du die Vagina massierst, kannst du die Beckenbodenmuskeln lockern. Stell dir das so vor wie die Massage von verspannten Nackenmuskeln, nur in der Vagina. Wenn die Muskeln locker sind und die Vagina weit und feucht, ist das Verletzungsrisiko geringer. Ich empfehle dir dazu auch diese Tipps. Auch dabei kann deine Freundin Beckenbewegungen machen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass deine Freundin nicht besonders Lust darauf hat, für den Sex zu üben. So, wie du es beschreibst, ist das nicht besonders lustvoll für sie. Es dauert lange und es führt nicht zuverlässig zum Orgasmus. All das ist durch Üben veränderbar. Aber bis sie Veränderungen feststellen kann, muss sie aus sich heraus die Motivation zum regelmässigen Üben aufbringen. Was du bis dahin machen kannst: Versuch sie neugierig darauf zu machen, was sie beim Sex spürt und wie unterschiedlich das sein kann. Dazu empfehle ich dir diese Tipps.

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