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Wie errege ich mich in der Vagina (Scheide)?

Diese Tipps sind eine Anregung zu allein Ausprobieren und Üben, damit du "Besucher" in der Vagina mit der Zeit immer erregender findest.

Wie spüre ich mehr in der Vagina?

Du liest gerade einen Text mit Tipps, um dich in der Vagina zu erregen. Wenn du wissen willst, wieso du so wenig in der Vagina spürst, lies bitte unseren Text «Warum spüre ich so wenig in der Vagina?». Denn es ist ein grosser Schritt von «Ich spüre nichts» zu «sexuell erregend». Darum: Mach dich erst mit Berührungen in der Vagina vertraut, bevor du dich in der Vagina sexuell erregst.

Wir bitten alle, dass ihr zuerst unsere Tipps «Wie spüre ich mehr in der Vagina?» lest, bevor ihr diesen Text lest, denn dieser Text baut auf dem anderen auf.

Was erregt die Vagina?

Die Vagina mag gern massiert werden. Denn besonders weiter innen ist sie vor allem für Druck empfindlich – und nicht für Reibung. Durch diese Stimulation kannst du dich auch erregen. Für die Massage kannst du deinen Finger langsam kreisförmig bewegen und auch einfach an die Wand der Vagina drücken – auf allen Seiten. Dadurch werden auch die Beckenbodenmuskeln sanft massiert. Die Beckenbodenmuskeln umfliessen die ersten zwei Zentimeter der Vagina. Nachdem du die Vagina durch Massieren schon etwas aufgewärmt hast, kannst du auch mal ausprobieren, ob mehr als ein Finger in ihr Platz hat. Dann massiere mit mehreren Fingern weiter.

Warum lohnt es sich, wenn ich das Becken bewege?

Es ist eine gute Idee, wenn du dein Becken bewegst (schaukelnd, kreisend und sonst wie du möchtest). Denn Bewegung fördert die Durchblutung. Mehr Durchblutung bedeutet, du spürst mehr. Ausserdem nehmen wir bewegte Körperteile einfach besser war als unbewegte, weil das Gehirn sich verändernde Reize interessanter findet als Stillstand.

Wenn du dich bewegst, lockert das auch deine Muskeln. Denn die Muskeln können sich beim Bewegen nicht verspannen. Mehr dazu steht in unserem Text «Was passiert, wenn Frauen ihre Muskeln beim Sex sehr anspannen?».

Warum mit dem Becken schaukeln?

Wenn du dein Becken schaukelst, bewegst du deine Vagina vor und zurück. Du kannst das mal ausprobieren und den Finger an den Vaginaleingang legen. Schau mal, ob es dir gelingt, rein durch Schaukeln mit dem Becken debn Finger "reinzuholen". Deine Vagina wird so nicht passiv penetriert, sondern sie nimmt aktiv auch. Damit du diese Bewegungen lernst, kannst du unsere Tipps «Aktiver und bewegter Sex: Beckenschaukel für Frauen» lesen. Dort lernst du auch, wie du in einer Kombination von Schaukeln und Spiel mit den Beckenbodenmuskeln deine sexuelle Erregung steigern kannst: Es ist eine sehr gute Methode, wenn du beim deine sexuelle Erregung steigern willst.

Was bringt es mir, mit den Beckenbodenmuskeln zu spielen?

Spiel mit den Beckenbodenmuskeln hilft auch, die sexuelle Erregung zu steigern. Denn wir haben auch in den Muskeln Nervenendigungen, die stimuliert werden können. Tipps zum Spiel mit den Muskeln findest du in unserem Text «Beckenbodentraining für Frauen für den Sex».

Was bringt es mir, mit dem Atem zu spielen?

Atmung ist eigentlich auch eine Art Bewegung. Je nachdem wie du atmest, werden verschiedene Bereiche deiner Lunge belüftet, und sie dehnt sich dort aus. Das ist eine Bewegung. Am intensivsten ist diese Bewegung, wenn du in den Bauch runteratmest. Wenn du so tief runter ein- und ausatmest, bewegen sich nicht nur deine Bauchmuskeln, sondern auch die Muskeln im Beckenboden. Sie dehnen sich beim Einatmen und ziehen sich beim Ausatmen etwas zusammen. Mehr dazu liest du in unseren Tipps «Tief atmen macht dich zur sicheren, geniessenden Frau».

Bringt mir ein Dildo etwas?

Wir empfehlen, dass du am Anfang nur mit dem Finger oder mit mehreren Fingern übst. Denn du kannst mit dem Finger gezielter die Vagina erforschen. Dein Finger spürt selbst etwas. Mit dem Finger lernst du also das Spüren einfacher als mit deinem Dildo. Aber nach einiger Zeit bringt es auch etwas, wenn du ein längeres Objekt als einen Finger hast. So kommst du bequemer tiefer in die Vagina hinein. Du erreichst dann zum Beispiel den Gebärmutterhals.

Wenn du Lust hast, kauf dir einen Dildo. Für den Besuch im Erotic-Shop musst du in der Schweiz mindestens 16 sein. In Österreich ist der Jugendschutz Sache der Bundesländer. In Salzburg und Tirol musst du mindestens 18 sein. In Deutschland musst du auch mindestens 18 sein. Du kannst in Deutschland aber auch in manchen Drogerien oder im Supermarkt Dildos kaufen. Sie stehen bei den Kondomen. Dort ist dein Alter egal.

Was kann ich anstelle von einem Dildo nehmen?

Du kannst zum Beispiel eine Banane, Zucchini oder eine Wurst nehmen. Du kannst dir also auch andere Objekte in die Vagina stecken, sofern sie sauber, glatt und nicht spitz sind. Wir empfehlen, dass du darüber ein Kondom abrollst. Einerseits ist das hygienischer, andererseits gewöhnst du dir so den Umgang mit Kondomen an. Am besten benutzt du auch Gleitmittel.

Kann ich auch mit dem Vibrator üben?

Du kannst auch einen Vibrator einsetzen. Mit dem Vibrator trainierst du die Erregbarkeit von Nervenendigungen, die für Vibration empfindlich sind. Das starke Vibrieren eignet sich allerdings nicht so gut dafür, wenn du deine Vagina für den Geschlechtsverkehr «fit» machen willst. Denn ein Penis kann nicht vibrieren. Er fühlt sich also ganz anders an als ein Vibrator. Und je nach stark dein Vibrator vibriert wird es dir auch nicht gelingen, deinen Körper gleichzeitig locker zu bewegen. Denn Muskeln spannen sich bei so starker Stimulation automatisch mehr an.

Du hast schon einen Vibrator? Dann empfehlen wir dir, dass du ihn zum Üben ausgeschaltet lässt. So kannst du ihn als Dildo verwenden. Mehr zur Erregbarkeit von Nervenendigungen steht in unserem Text «Wie funktioniert sexuelles Lernen?». Dich interessiert vielleicht auch unser Text «Wie erregen sich Frauen mit Vibrator oder Duschstrahl?».

Wie kann ich das Üben in die Selbstbefriedigung einbauen?

Stell dir vor, du bist gewöhnt, dir die Klitoris zu reiben. Dann kannst du sie zuerst reiben, dann gehst du mit dem Finger in die Vagina. Du massierst die Vagina etwas und dann gehst du wieder zurück zur Klitoris. Du wechselst also immer zwischen Vertraut und Neu. Oder du setzt zwei Hände ein, die eine Hand auf der Klitoris, die andere Hand in der Vagina. Dann machst du Vertrautes und Neues gleichzeitig. Hast du eine vertraute Methode, dich bei der Selbstbefriedigung sexuell zu erregen? Dann kannst du Berührungen in der Vagina «einbauen». Mach das so, wie wir es eben beschrieben haben. Dein Gehirn lernt so neue Arten von Stimulation mit sexueller Erregung zu verbinden. Und das geht besser und schneller, wenn du immer wieder wechselst zwischen Vertraut und Neu oder beides gleichzeitig machst. Falls du noch nicht mit Selbstbefriedigung vertraut ist, empfehlen wir dir auch unseren Text «Selbstbefriedigung bei Frauen: Wie mache ich mich mit meinem Geschlecht vertraut?».

Wie kann ich beim Petting mit Partner*innen üben?

Wir haben in diesem Text einiges zum Üben beschrieben. Das alles kannst du auch mit deinen Partner*innen machen. Wir empfehlen, dass er*sie den Text auch durchliest. Er*sie sollte wissen, was in der Vagina wo ist, und welche Berührungen mehr Sinn machen als andere. Er*sie kann die Hand, die Zunge und irgendwelche Sextoys einsetzen. Wichtig ist, dass ihr darüber redet, was ihr macht und wie du das erlebst. Ihr seid ja schliesslich ein Forscherteam. Tipps dazu findest du in unserem Text «Reden über Sex ist hilfreich und erotisch».

Wie kann ich beim Geschlechtsverkehr mit dem Partner üben?

Nehmen wir an du bewegst beim Geschlechtsverkehr dein becken und spielst mit den Beckenbodenmuskeln. Das erlaubt dir, dich aktiv mit deinem Partner sexuell zu erregen. Du kannst auch gleichzeitig mit der Hand dein äusseres Geschlecht stimulieren. Zwischendurch ist es allerdings gut, wenn du die Hand weglässt. So kannst du dich völlig auf das konzentrieren, was du in der Vagina erlebst. Das wird dann nicht «überdeckt» von dem, was du am äusseren Geschlecht spürst. Du trainierst auf diese Weise das Spüren in der Vagina immer mehr. Und du erlebst den Geschlechtsverkehr ganz allmählich immer erregender. Mehr Tipps für den Geschlechtsverkehr liest du in unserem Text «Geschlechtsverkehr: Tipps für mehr Spass und Genuss».

Wieso reicht es nicht, mit dem Partner zu üben?

Wenn du allein übst, wirst du nicht abgelenkt. Du kannst genau das machen, was du möchtest. Du kannst dich wirklich mit aller Aufmerksamkeit auf dich und deine Vagina konzentrieren. Drum empfehlen wir dir unbedingt, auch allein zu üben.

Kann ich mit der Fantasie nachhelfen?

Nehmen wir an, du willst mehr Lust darauf kriegen, etwas in deiner Vagina aufzunehmen und dich daran zu erregen. Dann ist diese Übung gut: Stell dir vor, deine Finger seien ein Penis, den du mit deiner Vagina greifst. Stell dir vor, was die Vagina alles mit diesem Penis macht und erlebt. Alles, was wir uns vorstellen, hilft beim Üben nach. Das Gehirn lernt sozusagen doppelt, wenn du gleichzeitig Fantasien hast.

Wieso ist häufiges Üben so wichtig?

Du hast eine Berührung entdeckt, die sich angenehm anfühlt? Dann wiederhole und verstärke sie. Wenn du eine Berührung oft wiederholst, wird deine Vagina mehr spüren. Warum das so ist, liest du in unserem Text «Wie funktioniert sexuelles Lernen?». Nehmen wir an, du übst oft. Dann wirst du es mit der Zeit immer erregender finden, dich in der Vagina zu berühren. Achte beim Üben darauf, was dich sexuell erregt und was bei sexueller Erregung in deiner Vagina passiert. Was merkt der Finger? Wird die Vagina feuchter? Wird sie weiter? Bewegen sich die Muskeln anders?

Wie lang muss ich üben?

Wenn du 3 Mal in der Woche 20 Minuten übst, wirst du relativ rasch Veränderungen merken. Aber vielleicht fällt es dir schwer, so lang zu üben. Dann kannst du auch täglich ein paar Minuten deine Vagina berühren. Das geht zum Beispiel unter der Dusche, oder auf dem Klo, oder beim Einschmieren nach der Dusche. Alles zählt. Wichtig ist aber, dass du mit deiner Aufmerksamkeit in deiner Vagina bist. Stell dir mal vor, du hast einen Finger in der Vagina und mit der anderen Hand tippst du etwas auf dem Smartphone. So lernst du garantiert nicht, in der Vagina etwas zu spüren. Lernen braucht Aufmerksamkeit.

Was, wenn ich keine Fortschritte bemerke?

Viele Frauen haben hohe Erwartungen. Sie denken: «Ich mache nur einen Fortschritt, wenn ich Berührungen in der Vagina als total erregend erlebe». Das stimmt nicht: Schon wenn du irgend etwas spürst, ist das ein Fortschritt. Und wenn du dann irgend etwas als angenehm erlebst, ist das noch ein grösserer Fortschritt. Und wenn es dann irgendwo ein bisschen erregend ist, ist das noch ein weiterer Schritt. Lust und sexuelle Erregung sind keine Voraussetzung fürs Üben, sie sind dein Endziel. Freu dich an jedem kleinen Schritt, so wird das Üben interessant. Und deine Neugier bleibt wach.