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Frage Nr. 34765 von 20.03.2022

Hallo,
ich habe mir schon viele Info Texte von euch durchgelesen, die ich wirklich toll fand! Danke für eure Arbeit.

Ich w(19) habe eine Frage zur sexuellen Erregung. Ihr schreibt ja, dass man eine entspannte Haltung haben soll und sich denken soll, dass sie sich wieder weg geht, wenn man gerade nicht erregt sein möchte.
Leider klappt das nicht immer so gut bei mir und ich denke dann die ganze Zeit dran, was es nicht besser macht, sondern eher verschlimmert von Gefühl und bekomme dann Angst, dass es immer schlimmer wird.
Habt ihr vielleicht noch einen Tipp, wie man da am besten an die Sache rangehen kann?
Ich danke euch im Voraus

Unsere Antwort

Vielen Dank für dein Lob! Es freut uns sehr, dass unsere Texte dir helfen.

Es fällt mir sehr auf, dass du die Worte „schlimm“ und „verschlimmern“ benutzt, wenn du von deiner sexuellen Erregung sprichst. Woher kommt das? Sexuelle Erregung ist (für die meisten von uns) Teil des Menschseins. Du brauchst also vor deiner sexuellen Erregung keine Angst zu haben. Sieh sie stattdessen als einen Ausdruck von Lebendigkeit. Begegne ihr mit Neugier und Interesse. Deine sexuelle Erregung gehört dir und gibt dir die Möglichkeit, Lust und Genuss zu empfinden.

Wovor genau hast du denn Angst? Was denkst du, könnte Schlimmes passieren, wenn deine sexuelle Erregung steigt?

Es ist völlig logisch, dass deine sexuelle Erregung nicht weggeht, wenn du sie die ganze Zeit angstvoll beobachtest. Denn der Fokus auf die Erregung steigert sie, auch wenn deine Gedanken eher negativ sind. So funktioniert das einfach mit der Aufmerksamkeit. Stell dir vor, du würdest den ganzen Tag gedanklich deinen großen Zeh überwachen. Dann würdest du da sicherlich auf einmal auch viele Empfindungen spüren, die du vorher gar nicht bemerkt hattest.

Es macht aber einen Riesenunterschied, ob du denkst, „Oh nein, ich spüre meinen großen Zeh!“, oder ob du denkst, „Schön, ich spüre meinen großen Zeh“, oder, „Interessant, ich spüre meinen großen Zeh!“. Bei ersterem Gedanken steigt die Angstanspannung, bei zweiterem bist du positiv gelassen, bei letzterem steigen deine Neugier und Experimentierfreudigkeit.

Ich würde mir für dich letzteres wünschen. Grundsätzlich ist diese Fähigkeit, durch Aufmerksamkeit mehr zu spüren, ganz wichtig. Sie erlaubt dir, deinen Körper wahrzunehmen, auf ihn zu hören, und mit ihm Genuss zu erleben. Du könntest dich also interessiert dem Kennenlernen deines Geschlechts und deiner sexuellen Erregung zuwenden. Ich empfehle dir dazu auch unsere Tipps zur Selbstbefriedigung.

Vielleicht ist Angst und Sorge bei dir allgemein ein Thema. Ein wichtiges Werkzeug zur Entspannung und zum Umgang mit Angst ist die Atmung. Ich empfehle dir dazu sehr unsere Tipps zur Bauchatmung. Die Bauchatmung signalisiert deinem Körper und deinem Kopf, dass sie sich entspannen können. Die Bauchatmung solltest du im Alltag häufig üben, damit sie irgendwann fast von allein kommt, wenn du Angst hast. Toll ist es, wenn du die Atmung in Kombination mit der Beckenschaukel machst, die wir in diesem Text vorstellen. Die Kombination aus tiefer Atmung und lockerer Bewegung beruhigt deine Nerven.

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