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Frage Nr. 35240 von 17.06.2022

Hallo,
Erstmal: eure Arbeit hier ist super!!

Meine Frage bezieht sich auf das Erreichen des Orgasmus.
Ich habe immer mal wieder Probleme mit meinem Partner so weit zu kommen (auch beim Petting) und bin dann - wenn es wieder mal nicht klappt - sehr frustriert. Zur Steigerung der Erregung bis zum Orgasmus brauche ich sowohl bei der SB als auch mit dem Partner sehr starke Fantasien, das heißt, ich muss unglaublich fokussiert im Kopf sein und auch starke Anspannung im Körper (Beine, Po, Becken) hervorrufen.

Das bedeutet aber auch, dass ich sehr schwer von diesem "verbissen" sein weg komme und das Erreichen des Orgasmus 'locker' sehen kann, da tatsächlich diese starke Fokussierung und Anspannung nötig ist, um es dann doch mal zu schaffen. Wenn ich aus diesem Fühlen heraus dann keine 'Entladung' erlebe, bin ich sehr frustriert. Ich würde es gerne entspannter und lockerer sehen, hab aber das Gefühl, das mein Erregungsmuster das garnicht zulässt.

Nun weiß ich aber auch, dass Anspannung nötig ist um einen Orgasmus zu erreichen. Also wenn ich die ganze Zeit nur locker lasse und spüre, wird das ja so auch nichts werden. Ist es so, dass manche Frauen quasi "überrascht" werden vom Orgasmus und nicht so wie ich extrem darauf hinarbeiten müssen? Ich habe einfach das Gefühl ab einem gewissen Punkt muss ich alles andere ausblenden und mich nur darauf konzentrieren. Wenn ich einfach Sex genießen könnte und sich dann quasi von selbst ab und an ein Orgasmus einstellt wäre ich absolut zufrieden aber das passiert eben leider nicht.

Vielleicht habt ihr noch Ideen?

Unsere Antwort

Schön, dass dir unsere Arbeit gefällt!

Du beschreibst ein relativ häufiges Problem. Das mit dem Orgasmus ist wirklich ein bisschen paradox: Es ist tatsächlich empfehlenswert, das Ziel aus den Augen zu verlieren und zu lernen, den Weg zu geniessen. Denn ein richtig guter Orgasmus baut sich auf aus all den erregenden und lustvollen Empfindungen und Gefühlen während der sexuellen Erregung. Wenn du angestrengt und konzentriert auf den Orgasmus hinarbeitest, kann das zwar schon zu einer Entladung führen – die Bilanz dabei ist aber oft nicht positiv, und sie hinterlässt ein frustriertes Gefühl.

Du beschreibst nun den Frust, den du erlebst, wenn du nicht zu einer Entladung kommst. Ja, verständlich. Und doch während einer Übungsphase durchaus empfehlenswert. Stell dir vor, du fährst mit einem Auto mit 100 Sachen durch eine Landschaft und denkst nur an das Ziel. Du siehst nicht, was links und rechts passiert. Wenn du dann verlangsamst und dich umsiehst, siehst du viele Dinge, die dir vielleicht erst mal wenig sagen, weil dein Gehirn so auf das Ziel eingeschossen ist. Doch wenn du das Ziel mal sein lässt und dich auf den Weg einlässt, wirst du immer mehr sehen und erleben. Und so bewegst du dich, ohne dass du es bewusst tust, ganz allmählich Richtung Ziel. Und plötzlich hast du es vor Augen.

Es gibt auch Mischformen: Du geniesst die Reise, und dann, wenn du in der Ferne das Ziel siehst, drückst du nochmal voll aufs Gas. Dann spannst du vielleicht nochmal so richtig an. Oder du reibst schneller. Eine weitere Mischform ist, dass du dich treiben lässt und zwischendurch voll aufs Gas drückst, dann lässt du dich wieder treiben und drückst dann wieder voll aufs Gas. Du verbindest also deine alte gelernte Technik mit etwas Neuem und wechselst das relativ häufig ab. Lies bitte diesen Text über das Üben, da erklären wir das genauer.

Wichtig ist, dass du allmählich aus der Hochspannung in die Bewegung kommst. Das ist eine lockere Weise der Intensivierung, die mit viel angenehmeren Gefühlen verbunden ist, denn du verbindest Anspannung mit Entspannung. Das beschreiben wir genauer in diesem Text. Dazu empfehle ich dir diese Tipps.

Schau mal, ob dich diese Antwort weiter bringt. Sonst schreib uns einfach wieder. Gib dann bitte diese Fragenummer an.

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